SG Schozach-Bottwartal ärgert sich über Punktverlust beim TSV Ismaning
Beim Frauen-Drittligisten siegt in der Schlussphase die Vernunft über das Risiko: So punktet die SG Schozach-Bottwartal zwar beim Aufsteiger aus Bayern, muss sich aber über die eigene Chancenverwertung ärgern.

Ekstase war nach dem Spiel auf dem obligatorischen Kabinen-Foto aus den Katakomben zwar keine zu erkennen, tiefe Enttäuschung allerdings auch nicht. Das 29:29 (15:17) bei Aufsteiger TSV Ismaning ließ Frauen-Drittligist SG Schozach-Bottwartal am Samstagabend schlicht mit gemischten Gefühlen die rund 280 Kilometer lange Heimfahrt antreten: Mit Blick auf die Endphase der Partie hatte die SGSB einen Punkt gewonnen, über die gesamten 60 Spielminuten jedoch wohl eher einen verloren.
Denn die „Isar Devils“ erwiesen sich in der heimischen Isarena als hartnäckiger Gegner, der sich nie abschütteln oder nachhaltig aus dem Konzept bringen ließ. „Wir waren zwar schon die bessere Mannschaft und hatten selbst genug Chancen, um den Sack zuzumachen, aber der TSV hat gut gekämpft“, befand SGSB-Trainer Michael Walter nach der Punkteteilung. „Trotzdem ärgern wir uns über das Unentschieden – und über uns selbst.“
SGSB vermeidet Risiko: „Man weiß ja, wie so etwas laufen kann...“
Die durchwachsene Chancenverwertung und zwei, drei Technische Fehler, die die Gastgeberinnen zu einfachen Toren genutzt hatten, kosteten den Beilsteinerinnen am Ende den durchaus möglichen Auswärtssieg. Dank eines Vier-Tore-Laufs führte die personell etwas dezimierte Walter-Mannschaft zehn Minuten vor Schluss noch mit 27:23. Der TSV Ismaning antwortete trotz zwischenzeitlicher Unterzahl jedoch ebenfalls mit einem 4:0-Lauf.
Nach einer Auszeit war die SG Schozach-Bottwartal 20 Sekunden vor Schluss in Ballbesitz, spielte dann aber nicht mehr „Alles oder Nichts“. „Wir hatten uns dazu entschieden, dass wir lieber den Punkt mitnehmen und keinen direkten Wurf nehmen“, gab Walter Einblicke in die Überlegungen während seiner finalen Auszeit. „Denn man weiß ja, wie so etwas in den letzten Sekunden laufen kann, wenn der Ball dann doch noch verloren geht.“
Torhüterin Hannah Krause hält der SG Schozach-Bottwartal den Punkt fest
Über weite Strecken der Partie hatten die 150 Zuschauer eine ausgeglichene Drittliga-Partie gesehen, in der die Führung mehrfach hin und her gewechselt war. Zweimal gelangen der SGSB nach der Pause vier Treffer hintereinander – nicht zuletzt, weil die eingewechselte Hanna Krause zwischen den Pfosten einen guten Tag erwischt hatte. „Sie hat uns am Ende den Punkt festgehalten“, lobte Michael Walter, „das war richtig, richtig stark von ihr.“
Fünf Ausfälle verhelfen Larissa Vogel zu einem Kurzeinsatz
Paula Hofer, die vor den Toren Münchens zehn Treffer erzielte, bestach wiederum aus dem Rückraum mit einem starken Eins-gegen-Eins-Spiel und kaschierte damit ein wenig, dass die SG Schozach-Bottwartal angesichts von nur zehn Feldspielerinnen personell angeschlagen in Ismaning angetreten war. Neben Samia Hornung, Liv Fiederer, Charlotte Beh und Lea Thierer fehlte der SGSB in Hannah Hönig aus privaten Gründen vor allem ihre bis Samstag beste Torschützin.
Das Fehlen der einen bescherte anderen allerdings eine unverhoffte Chance auf Drittliga-Spielzeit, so dass Larissa Vogel aus der zweiten Mannschaft nicht nur einen Kaderplatz, sondern in der Endphase der Partie auch einen Kurzeinsatz auf der rechten Außenbahn bekam.
SG Schozach-Bottwartal: Krause, Brausch – Vogel, Siebert (2), Hees, Hofer (10), Bornhardt (4), Dierolf (2), Räuchle (1), Christel (1), R. Loehnig (4/1), L. Loehnig (5).
Erfolgreichste Werferinnen TSV Ismaning: Alexandra Beckmann (6), Hanna Mehlhaff (5), Christina Ball (5/1).
Schiedsrichter: Yannik Haas/Sebastian Wilken.
Siebenmeter: TSV Ismaning: 2/2; SG Schozach-Bottwartal: 1/1.
Zeitstrafen: 2/4.
Zuschauer: 150.