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45 Tore! Zweitliga-Traum der SG Schozach-Bottwartal lebt

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Wie im Hinspiel deklassiert der Beilsteiner Drittligist die HSG Würm-Mitte und bucht damit sein Ticket für die Aufstiegsrunde. Dort warten anspruchsvolle Aufgaben auf das Team von Hannes Diller.

Mit Rechts von rechts: Spielführerin Elena Fabritz erzielt als Rechtsaußen in sechs Versuchen sechs Tore und sichert mit ihrer Mannschaft so Rang vier.
Mit Rechts von rechts: Spielführerin Elena Fabritz erzielt als Rechtsaußen in sechs Versuchen sechs Tore und sichert mit ihrer Mannschaft so Rang vier.  Foto: Berger, Mario

Am Ende war in Gräfeling alles eine Nummer kleiner als es Hannes Diller erwartet hatte: Der Gegner war nicht so gut, die Würm-Arena war nicht so (stimmungs-)voll und die Gegenwehr der gastgebenden HSG Würm-Mitte war am letzten Hauptrunden-Spieltag der 3. Liga Süd letztlich auch nicht so ausdauernd wie befürchtet.

Das einzige, das größer war, als es nach sportlich wechselhaften Wochen im Vorfeld zu erwarten gewesen wäre, war Dillers eigene Mannschaft. Daher ließ die SG Schozach-Bottwartal beim 45:29 (20:15) vor den Toren Münchens zu keiner Zeit Zweifel darüber aufkommen, dass sie ihre Saison um noch mindestens vier Aufstiegsrunden-Spiele verlängern wollte. Wie im Hinspiel (43:27) trennten beide Mannschaften nach 60 Minuten 16 Tore.

Erfahrene Spielerinnen sorgen für ruhigen Nachmittag beim Handball

"Auch wenn wir uns am Anfang ein bisschen schwergetan haben, war es ein super Nachmittag", sagt Trainer Diller, nachdem die Mannschaft ihm und Trainer-Kollege Adrian Awad keinen allzu nervenaufreibenden Nachmittag beschert hatte. Allerletzte Zweifel beseitigte die SGSB zwischen der 36. und 40. Minute, als sie dank Treffern von Lara Däuble, Lisa Loehnig und Hannah Hönig aus einem ohnehin bereits komfortablen 24:17 ein 29:17 machte.

"Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, bei der es vor allem die erfahrenen Spielerinnen sauber heruntergespielt haben", fasst Diller das Gesehene zusammen. Neben Hönig und Loehnig verlebte auch Kreisläuferin Carlotta Hees einen starken Arbeitstag. Elena Fabritz überzeugte zudem mit einer Trefferquote von 100 Prozent.

SGSB vertraut auf die eigenen Stärken

Durch den Sieg gegen den Tabellenachten, dessen sportliche Zukunft weiter offen zu sein scheint, verteidigte die SG Schozach-Bottwartal ihren vierten Tabellenplatz und löste damit das Ticket zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga.

Dort warten nun die TSG Mainz-Bretzenheim, Grün-Weiß Schwerin, der Bergische HC sowie der Rostocker HC. "Wir wollen uns in der Aufstiegsrunde gar nicht so sehr von den Gegnern beeinflussen lassen, sondern setzen auf unsere altbewährten Mittel", kündigt Hannes Diller an. Die Konkurrenz wird sich daher auf eine eingespielte Mannschaft einstellen dürfen, die versuchen wird, mit viel Tempo schnelle Tore zu erzielen.

Anspruchsvolle Aufgaben warten

Auf die TSG Mainz-Bretzenheim, die in der Vorsaison als SG Mainz-Bretzenheim noch gemeinsam mit der SGSB in der zweiten Liga gespielt hatte und nach der Auflösung der Spielgemeinschaft zwischen der TSG 1846 Mainz-Bretzenheim und der DJK Spvgg. Moguntia Bretzenheim ebenfalls abgestiegen war, hat sich Diller bereits etwas vorbereitet.

"Sie spielen deutlich langsamer als wir, sind dafür aber sehr aggressiv in der Abwehr", weiß der Trainer, der gemeinsam mit Adrian Awad noch am Sonntagabend eine intensivere Saisonanalyse vornahm.

Mit dem SV Grün-Weiß Schwerin, der seit der Covid-19-Pandemie zu den besten Drittliga-Teams im Norden gehört, dem mehrjährigen Erst- und Zweitligisten Rostocker HC, bei dem mit Top-Torschützin Nele Reimer eine ehemalige Akteurin der Sport-Union Neckarsulm spielt, sowie den finanzkräftigen Frauen des Bergischen HC, die mit aller Kraft an Stadtrivale HSV Solingen-Gräfrath vorbei und in die erste Liga wollen, warten drei weitere anspruchsvolle Aufgaben.


SG Schozach-Bottwartal: Krause, Eckstein, Brausch - Hönig (10), Däuble (8), Hees (5), Weber (4), Bornhardt (1), Schilling (1), Dierolf (2), Fabritz (6), Oral, Loehnig (8).

Erfolgreichste Werferinnen Würm-Mitte: Alexandra Müller (6), Laura Steger (4/1), Leila Ott (4/2).

Schiedsrichterinnen: Léonie Schwarz/Madita Schwarz.

Siebenmeter: HSG Würm-Mitte: 3/5; SG Schozach-Bottwartal: 0/1.

Zeitstrafen: 3/0.

Zuschauer: 90.


So funktioniert die Aufstiegsrunde

Vier oder fünf Schritte muss die SG Schozach-Bottwartal noch gehen, um in der nächsten Saison wieder in der 2. Bundesliga zu spielen. Vier sind es, falls die SGSB nach der Einfachrunde gegen die TSG Mainz-Bretzenheim, Grün-Weiß Schwerin, den Bergischen HC und den Rostocker HC im Format Jeder-gegen-Jeden auf Rang eins oder zwei steht. Fünf sind es, falls sie als Tabellendritter in der Relegation gegen den Zwölften der 2. Bundesliga (derzeit Erstliga-Absteiger VfL Waiblingen) nachsitzen muss.

Verein ist um Spielverlegung bemüht

Wann es für die Beilsteinerinnen losgeht, steht jedoch noch nicht fest. "Wir versuchen, das Spiel gegen Mainz vom 27. April noch verlegen zu lassen", sagt Trainer Hannes Diller. Denn mit Lara Däuble, Aylin Bornhardt und Jade Oral sind drei seiner Spielerinnen tags darauf mit dem SV Kornwestheim in der A-Jugend-Bundesliga bei Borussia Dortmund gefordert und werden dorthin bereits am 27. April anreisen.

Vorläufige Spieltermine der SG Schozach-Bottwartal in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga:

  • 27. April: (Auswärts) TSG Mainz-Bretzenheim
  • 30. April: (Heim) SV Grün-Weiß Schwerin
  • 4. Mai: spielfrei
  • 11. Mai: (Heim) Bergischer HC
  • 18. Mai: (Auswärts) Rostocker HC
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