Heilbronner Falken ohne Spielrecht: Lizenz-Desaster offenbart Führungsprobleme
Der Lizenzentzug für die Heilbronner Falken ist mehr als ein sportlicher Rückschlag – er offenbart strukturelle Mängel im Club, meint unser Autor.
Die Nachricht von der Lizenzverweigerung durch den Deutschen Eishockey-Bund hat in Heilbronn eingeschlagen wie eine Bombe. Und die Verantwortlichen der Falken haben in dieser Causa keine gute Figur abgegeben. Laut DEB haben sie nicht nur die eigentliche Frist zur Einreichung von Unterlagen verstreichen lassen, sondern auch die Verlängerung.
Falken-Pressemitteilung liest sich wie Bankrotterklärung des Profi-Eishockeys in Heilbronn
Die Kommunikation ließ ebenfalls zu wünschen übrig. Es hat rund 20 Stunden gedauert, bis die Heilbronner eine Pressemitteilung veröffentlicht haben. Und die liest sich nicht Mut machend, sondern wie eine Bankrotterklärung des Profi-Eishockeys in Heilbronn.
Die Nichtzulassung zum Spielbetrieb der Falken zur Oberliga in der neuen Saison offenbart aber auch ein grundlegenderes Problem bei dem Unterländer Eishockey-Club: Einen Profi-Sportverein, der mit einem rund drei Millionen Euro hohen Etat einem mittelständischen Unternehmen gleicht, kann man nicht in Teilzeit führen. Diesem Irrtum sind aber die Gesellschafter um Franz Böllinger aufgesessen, der die operativen Aufgaben übernahm, als Marco Merz seinen Geschäftsführerposten im vergangenen Jahres aufgab. Es wird Zeit, dass die beiden Ebenen – die Kontrolle durch die Gesellschafter und die operativen Aufgaben der Geschäftsführung – wieder getrennt werden.