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Niklas Jentsch erlöst Heilbronner Falken in der Verlängerung

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Erst in der Overtime gewinnt Heilbronn mit 2:1 gegen die Black Dragons aus Erfurt und zieht dadurch ins Playoff-Viertelfinale ein. 2338 Zuschauer sehen ein hart umkämpftes Achtelfinale.

Die schwedischen Zwillinge Pontus (Zweiter von links) und Linus Wernerson Libäck (rechts) hatten einen schweren Stand. Die Erfurter versuchen beständig, die beiden Heißsporne mit Nickligkeiten zu Fouls zu provozieren. Oft genug gelang dies auch.
Die schwedischen Zwillinge Pontus (Zweiter von links) und Linus Wernerson Libäck (rechts) hatten einen schweren Stand. Die Erfurter versuchen beständig, die beiden Heißsporne mit Nickligkeiten zu Fouls zu provozieren. Oft genug gelang dies auch.  Foto: Seidel, Ralf

Um 22.25 Uhr gellte am Freitagabend im Heilbronner Eisstadion ein Jubelschrei aus mehr als 2000 Kehlen. Niklas Jentsch erlöste die Falken in der Verlängerung mit seinem Treffer. Dank des 2:1 (1:0, 0:1, 0:0)-Erfolgs gegen Erfurt ziehen die Heilbronner ins Playoff-Viertelfinale ein. Das beginnt mit einem Heimspiel am nächsten Freitag.

"Ich bin stolz auf die Mannschaft. Jedes Spiel der Serie war ausgeglichen, nach zwei Dritteln stand es immer Unentschieden. Uns wurde alles abverlangt", sagte Falken-Trainer Frank Petrozza. Erfurts Coach Raphael Joly, ein ehemaliger Spieler Petrozzas, lobte sein Team ebenfalls: "Wir haben Heilbronn gehörig ins Schwitzen gebracht. Wir können die Saison erhobenen Hauptes beenden."

Einmal mehr kamen die Falken nicht gut ins Spiel. Zwar war gerade im Donnerstagstraining an Lösungen gegen das offensive Forechecking der Erfurter gearbeitet worden, an der Umsetzung im Spiel haperte es aber gewaltig. Ein kontrolliertes Aufbauspiel der Heilbronner kam nicht in Gang. In den ersten zehn Minuten passierte in Summe sehr wenig.

Patrick Berger verteidigt Tor und 0:0

Als Pontus Wernerson Libäck die erste Strafe erhielt (10. Minute), waren die Black Dragons im Powerplay der Führung sehr nah. Zwei Mal musste Patrick Berger im Heilbronner Kasten gegen Geschosse von Harrison Reed sein ganzes Können aufbieten (11./13). Bis dahin hatten die Falken nicht einmal gefährlich auf das Erfurter Tor geschossen.

Das änderte sich erst, nachdem Reed für ein fieses Foul auf die Strafbank musste. Der Kanadier hatte Pontus Wernerson Libäck im Vorbeifahren den Schläger zwischen die Beine gehauen. Die Unparteiischen hatten zunächst gar nichts gesehen und ließen weiterspielen, obwohl der Schwede zusammengekrümmt liegenblieb. Als Konzessionsentscheidung schickten die Referees Reed für zwei Minuten hinaus. Damit kam der 36-Jährige mehr als glimpflich davon.

Falken-Führung nach erstem Powerplay

Die Falken nutzten ihr erstes Powerplay gleich zur Führung. Geduldig ausgespielt bekam Thomas Supis freie Schussbahn und beförderte die Scheibe zum 1:0 ins Netz (15.). Es war bereits der dritte Playoff-Treffer des Verteidigers. Im Anschluss spielten die Falken den Gegner für zwei Minuten an die Wand. Doch trotz Dauerdruck wollte der zweite Treffer nicht fallen.

Das zweite Drittel war von vielen Strafen geprägt. Pontus Wernerson Libäck erwischte es bereits nach 23 Sekunden. Um ein Haar hätte Freddy Cabana aber in Unterzahl mit einem Solo auf 2:0 gestellt. Danach scheiterten Vincent Jiranek (24.) und Linus Wernerson Libäck (25.) allein vor Konstantin Kessler im Erfurter Tor. Hier wäre das 2:0 spätestens fällig gewesen. Doch so kam alles anders.

Falken überstehen Phase in doppelter Unterzahl

Kai Zernikel bekam die nächste Strafe und unmittelbar danach musste auch Cabana raus. Der Kapitän war wieder in Unterzahl mit einem Solo unterwegs, wurde gehalten, es gab aber keine Strafe gegen den Erfurter Verteidiger. Das ärgerte den 37-Jährigen gewaltig, er schlug mit dem Schläger aufs Eis und hatte auch noch ein paar Worte für die Referees übrig. Die Fans sangen hämisch: "Eishockey-Schiri - keiner weiß warum".

Die Falken mussten 1:35 Minuten in doppelter Unterzahl überstehen. Das machten sie bravourös. Doch kaum waren sie wieder komplett, legten sie den Gästen den Ausgleich unglücklich vor. Reed bedankte sich mit dem 1:1 (29.).

Strafen-Hagel setzt sich fort

Danach versuchten die Gastgeber mal wieder Eishockey zu spielen. Die Gäste blieben vorwiegend bei der Taktik mit zahllosen Nickligkeiten, Strafen zu provozieren. Allerdings traf es jetzt zur Abwechslung mal sie selbst. Philipp Hertel und Maurice Keil mussten auf die Strafbank (38.), doch die Falken brachten auch in doppelter Überzahl keinen zweiten Treffer zu Stande.

Im Schlussdrittel wirkten die Erfurter früh müde, kamen häufiger zu spät und kassierten schnell zwei weitere Strafen. Doch wieder gelang den Falken in beiden Überzahlgelegenheiten kein Tor. Pontus Wernerson Libäck traf nur den Pfosten (44.). Nach Strafen gegen Cabana und Linus Wernerson Libäck mussten sich die Falken kurz darauf zum zweiten Mal in doppelter Unterzahl erwehren (50.). Das gelang mit großem Einsatzwillen. So ging es mit dem 1:1 in die Schlussphase.

Erfurter Tor bleibt vernagelt

Mit der zweiten Luft suchten auch die Gäste ihre Siegchance, es ging hin und her. Beide Teams mobilisierten die letzten Kräfte, doch es fiel kein Treffer mehr. Die Verlängerung musste die Entscheidung bringen. In die starteten die Gastgeber in Überzahl. Doch das Erfurter Tor blieb weiter vernagelt. Bis zur 69. Minute. Benedikt Jiranek schoss die Scheibe mehr aus Verlegenheit Richtung Tor. Das Spielgerät hüpfte ein bisschen, Kessler ließ prallen, Jentsch staubte ab (69.).


Tor: Berger, Kapteinat; Abwehr: Mapes - B. Jiranek, Pavlu - Supis, Krenzlin - Kuschel; Zernikel. Angriff: L. Wernerson Libäck - Uski - P. Wernerson Libäck, Jentsch - Cabana - Just, Verelst - V. Jiranek - Dell, Hecht, Haas.

Tore: 1:0 (15.) Supis, 1:1 (29.) Reed, 2:1 (69.) Jentsch.

Schiedsrichter: Alexander Singer/Thomas Kalnik.

Strafminuten: 14/14.

Zuschauer: 2338.

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