Spiel zwei gegen Erfurt: Nur Cabana bei den Heilbronner Falken im Playoff-Modus
Erneut liegen die Heilbronner Falken in den Playoffs gegen Erfurt zurück. Kapitän Freddy Cabana trifft doppelt und dreht das Spiel für sein Team. Es fehlt noch ein Sieg zum Weiterkommen.

Die Heilbronner Falken sind noch immer nicht ganz auf Playoff-Betriebstemperatur: Das war auch im zweiten Duell in der Achtelfinal-Serie gegen die Black Dragons in Erfurt am Dienstagabend deutlich. Das Team von Frank Petrozza tat sich mit dem Tabellenachten der Nordstaffel lange Zeit schwer, fand aber einen Weg, auch Spiel zwei für sich zu entscheiden. 5:2 (0:1, 2:1, 3:0) hieß es letztlich für die Unterländer, für die Freddy Cabana zurzeit die Lebensversicherung ist. Der Kapitän traf wie bereits am Sonntag doppelt.
"In den ersten 40 Minuten ist es nicht gut gelaufen für uns", fasste der Trainer die ersten beiden Drittel der Partie zusammen. "Wir sind aber in unserer Struktur geblieben und haben das Spiel im dritten Drittel für uns entscheiden." Am Freitag, 19.30 Uhr, haben die Falken zu Hause nun Matchball.
Personell hatte sich im Vergleich zum Serienauftakt bei den Falken erwartungsgemäß wenig verändert. Marco Haas war nicht dabei, so dass Petrozza zehn statt elf Angreifer im Kader hatte. Eines aber machte der Falken-Trainer diesmal von Anfang an: Er stellte Cabana als Center in die zweite Reihe zwischen Niklas Jentsch und Robin Just - das war im schwierigen Spiel eins der Schlüssel zum knappen 6:5-Erfolg.
Playoff-Spiel der Heilbronner Falken in Erfurt: Auftakt fällt in die Kategorie dröge
Daran alleine freilich lag es nicht, dass die Falken diesmal besser starteten. Es wirkte, als wäre dem Team bewusst, dass es Sonntag nur mit Glück gewonnen hatte und es in der Serie dringend ein anderes auftreten braucht. Die Unterländer schienen nach dem Warnschuss am Sonntag zumindest zu Beginn etwas wacher, holten auch mal Bullys und spielten anfangs diszipliniert. Aber beileibe nicht spektakulär. Letzteres traf auch auf Erfurt zu. Es war ein kontrolliertes Abtasten - bloß nicht zu viel riskieren.
So waren auch die ersten Schüsse nett, mehr aber auch nicht. Erfurts Harrison Reed verzog in der 5. Minute knapp, die Falken trafen dafür den Pfosten (8.). Ansonsten war die Angelegenheit eher dröge. Aber mit der Zeit schlichen sich bei den Heilbronnern immer mehr Fehler ein - ein dicker Patzer führte schließlich zur Führung der Black Dragons. Benedikt Jiranek wischte an der blauen Linie ohne Druck über die Scheibe. Santeri Haarala nahm den Puck und zog alleine in Richtung Patrick Berger im Falken-Tor. Jiranek versuchte zwar, den Erfurter Angreifer aufzuhalten. Haarala schüttelte den Falken-Verteidiger aber ab und traf durch Bergers Beine zum 1:0 (12.).
Heilbronner Falken müssen froh sein, nur 0:1 zurückzuliegen
Die Falken bekamen in der Folge nicht mehr viel auf die Reihe, Erfurt wurde stärker und war nun das spielbestimmende Team. Immerhin: Ein Unterzahl-Spiel brachten die Falken ohne weiteren Gegentreffer über die Bühne, so dass sie froh sein durften, zur Pause nur 0:1 zurückzuliegen. Irgendwie waren die Falken immer noch nicht auf Playoff-Temperatur. Abgesehen von einem: Freddy Cabana.
Die Falken ließen ihre erste Überzahl ungenutzt verstreichen: Einer einzigen Chance von Jentsch stand ein Erfurter Konter gegenüber. Als die Falken wieder vollzählig waren, war die Zeit von Cabana gekommen: Bei einem Konter ließ der 37-Jährige seinen Gegenspieler sauber ins Leere laufen, strauchelte selber kurz. Er fing sich aber - und hämmerte den Puck zum 1:1 in die Maschen (27.). Eine starke Aktion des Falken-Kapitäns, der auch am Sonntag den Bann gebrochen hatte.
Heilbronner Falken: Cabana dreht auch diesmal den Rückstand in den Playoffs
Und wie in Spiel eins besorgte Cabana auch diesmal die Führung der Falken: Mit dem ersten Schuss hatte er noch Pech, als die Scheibe über Umwege aber zurück kam, hatte der Falken-Kapitän leichtes Spiel: Denn das Tor war leer, Cabana stellte auf 2:1 (34.). Kurz zuvor hatte Heilbronn auch sein zweites Überzahlspiel vergeigt. Die Falken waren insgesamt zwar besser - und kassierten doch noch den Ausgleich. Haarala traf in Überzahl zum 2:2 (39.).
Doch das Momentum lag weiterhin bei den Falken: Die Gäste setzten sich nach der Pause im Drittel der Erfurter fest und erspielten sich einige Chancen. Aber erst Pontus Wernerson Libäck erlöste Heilbronn, als er Konstantin Keller mit einem einfachen Schuss von außen düpierte. 3:2 für Heilbronn (44.). Als Thomas Supis drei Minuten später zentral den Puck bekam und eiskalt blieb, stand es 4:2 für die Unterländer. Die Vorentscheidung, zumal die Falken den Vorsprung nun souverän verteidigten. Oula Uski traf noch ins leere Tor zum 5:2 (59.). Weiter geht es am Freitag in Heilbronn: Dort können die Falken bereits den Viertelfinal-Einzug klarmachen. "Wir wollen nicht noch einmal nach Erfurt kommen", sagt Petrozza. "Höchstens zum Urlaub machen."