Oberliga-Lizenz für Heilbronner Falken: So liefen die DEB-Verhandlungen in München
Nach mehr als drei Stunden Verhandlung hat das DEB-Spielgericht am Dienstag in München dem Einspruch der Heilbronner Falken stattgegeben. Ein Beteiligter berichtet.
Die Freude beim Eishockey-Oberligisten Heilbronner Falken ist riesengroß. Knapp zwei Wochen, nachdem den Unterländern vom Deutschen Eishockey Bund (DEB) die Lizenz verwehrt wurde, haben sie am Dienstag vor dem DEB-Spielgericht nachträglich doch noch das Startrecht für die kommende Spielzeit erhalten.
Ein Ergebnis, das von den Fans zwar so erhofft wurde, keinesfalls aber erwartet werden konnte. Bester Beleg dafür: die Verhandlungsdauer. Mehr als drei Stunden tagt das Gremium, ehe es den Urteilsspruch fällt.
Heilbronner Falken erhalten doch noch Startrecht für die kommende Oberliga-Saison
Die Interessen der Heilbronner Falken vertreten vor Ort in München der geschäftsführende Gesellschafter Franz Böllinger sowie der Heilbronner Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Pascal Weyhing. Der erklärt: „Wir hatten seit der Lizenzverweigerung wirklich alle Ressourcen mobilisiert, um eine möglichst gute Verhandlungsposition beim DEB für die Falken zu schaffen. Das war ziemlich stressig und eigentlich kein Geschäft, das man so zusätzlich on top noch benötigt.“
Dabei erfuhren er und die Falken anscheinend weitere Unterstützung. Unter anderem wohl von dem ehemaligen Falken-Geschäftsführer Marco Merz. Der wollte auf Nachfrage dazu zwar keine Stellungnahme abgeben, allerdings auch keinen Widerspruch anmelden.

Dabei hat das DEB-Gremium alle von den Heilbronner Falken vorgelegten Fakten auf Herz und Nieren geprüft. Weyhing: „Das war kein einfaches Durchwinken, sondern eine richtige Prüfung, aber es war auch von Beginn an eine konstruktive Verhandlung aller Beteiligten.“ Je länger die Verhandlung dauert, desto mehr macht sich bei ihm vorsichtiger Optimismus breit. Der finale Richterspruch bestätigt dann letztendlich seine Vorahnung.
DEB prüft alle Fakten genau – konstruktive Gespräche sorgen für Optimismus
Zu den Heilbronner Falken kam er einst über geschäftliche Beziehungen zu einigen Gesellschaftern. Längst ist daraus eine echte Fan-Liebe geworden. „Die Falken sind für mich eine Herzensangelegenheit, es war klar, dass ich in so einer Situation helfe.“ Aber er stellt auch klar: „Ich habe generell ein Faible für den regionalen Sport.“ So ist er unter anderem beim ATP-Challenger-Turnier Neckarcup involviert.
Die Heilbronner Falken will Pascal Weyhing bei ihrem Konsolidierungskurs jetzt auch weiterhin unterstützen. „Wo ich gebraucht werde, stehe ich mit Rat und Tat zur Seite.“ Und er hegt eine Hoffnung: „Wir haben jetzt die ganz große Chance, das Fundament für eine erfolgreiche Zukunft des Heilbronner Eishockeys zu gießen.“