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Finanzsorgen beim Falken-Gegner: Höchstadt hat Crowdfunding-Aktion gestartet 

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Der Stadionumbau reißt ein Loch in den Etat der Höchstadt Alligators. Nun will der Eishockey-Oberligist 85.000 Euro per Spenden einwerben – mit deutlich mehr Transparenz als die Heilbronner Falken.


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Die aktuelle Situation beim nächsten Gegner der Falken erinnert stark an den turbulenten Sommer in Heilbronn. Die Höchstadt Alligators haben in dieser Woche eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um ihren Etat bis Saisonende decken zu können. Bis Weihnachten sollen auf diesem Weg 85.000 Euro zusammenkommen.

Stadionumbau ist für die Höchstadt Alligators Fluch und Segen zugleich 

In Heilbronn waren nach der zunächst verweigerten Spiellizenz innerhalb von zehn Tagen mehr als 100.000 Euro gespendet worden, um den Oberliga-Spielbetrieb zu ermöglichen. Am Freitagabend (20 Uhr) sind die Falken zu Gast bei den Alligators, am Sonntag (18.30 Uhr) treten die Lindau Islanders im Eisstadion am Europaplatz an.

Beim ersten Aufeinandertreffen mit den Höchstadt Alligators taten sich die Heilbronner Falken um Thore Weyrauch (links) schwer. Dennoch gelang den Unterländern ein 3:1-Arbeitssieg.
Beim ersten Aufeinandertreffen mit den Höchstadt Alligators taten sich die Heilbronner Falken um Thore Weyrauch (links) schwer. Dennoch gelang den Unterländern ein 3:1-Arbeitssieg.  Foto: Berger, Mario

„Die Alligators stehen vor einer der größten Herausforderungen ihrer Vereinsgeschichte.“ Mit diesen dramatischen Worten leitete Axel Rohner seinen in den sozialen Medien verbreiteten Spendenaufruf ein. Am Donnerstag sprach der Verwaltungsratsvorsitzende des Vereins mit der Heilbronner Stimme über die Gründe für den finanziellen Engpass. Hauptgrund ist der Stadionumbau.

Teilabriss und -neubau hat Auswirkungen auf Spielbetrieb und Finanzen der Höchstadt Alligators

„Der ist Fluch und Segen für uns“, sagt Rohner, der auch dritter Bürgermeister Höchstadts ist. „Mit der nun endlich komplett geschlossenen Halle stärken wir einerseits den Standort für die Zukunft. Andererseits hat der Teilabriss und -neubau den Spielbetrieb seit der Saison 2023/24 beeinträchtigt und zu unerwarteten Mehrausgaben geführt.“

Im Detail schlüsselt der Verein diese Mehrkosten auf. Der größte Batzen von 40.000 Euro kam durch die zahlreichen Heimspielverschiebungen 2024 und 2025 zustande. „Unter der Woche hast du viel weniger Zuschauer in der Halle. Wenn du drei Heimspiele in einer Woche hast, dann können sich das manche Zuschauer auch einfach nicht leisten“, sagt Rohner.

Höchstadt Alligators: Vorgriffe auf Sponsoreneinnahmen waren notwendig 

Seit Sommer 2024 war das in die Jahre gekommene Eisstadion Baustelle. Das Dach, die Eisfläche und der Kabinentrakt wurden erneuert, zahlreiche Anbauten für Toiletten, Büros und Kiosk errichtet. Ursprünglich war geplant, dass die Bauarbeiten in der spielfreien Zeit erfolgen sollten, doch diese Vorgabe ließ sich nicht einhalten. Zudem stiegen die Baukosten – nicht zuletzt durch einen Wasserschaden im vergangenen Sommer.

Wie schon in der Vorsaison musste die Vorbereitung komplett in fremden Hallen absolviert werden. Erst seit dem 13. Oktober gibt es Eis in Höchstadt. Dadurch entstanden Mehrkosten von weiteren 25.000 Euro für Mietgebühren, Busfahrten und Verpflegung. „Viele der Zusatzkosten haben wir bereits aufgefangen. Allerdings mussten wir Vorgriffe auf Sponsoreneinnahmen vornehmen, um die Lizenz zu bekommen“, gibt Rohner offen zu.

Crowdfunding-Aktion: Deggendorf und Heilbronner Falken dienen Höchstadt als Vorbilder 

Jetzt fehlt es dem Verein an Liquidität, da ja auch erst am 17. Oktober das erste Heimspiel gegen Selb ausgetragen werden konnte. „Wir haben ja gesehen, dass vergangenes Jahr wegen des Schadens im Eisstadion in Deggendorf und in diesem Sommer in Heilbronn durch Crowdfunding erhebliche Summen gewonnen werden können. Also haben wir uns dazu entschieden, diesen Weg zu beschreiten“, sagt Rohner.

Im Gegensatz zu den Falken allerdings mit einem Höchstmaß an Transparenz. Die unterschiedliche Struktur – hier eine Spielbetriebs GmbH mit Geschäftsführer und Gesellschaftern, in Höchstadt ein eingetragener Verein nebst Verwaltungsrat als Aufsichtsgremium ist dabei nicht ausschlaggebend. „Wir haben in der gesamten Zeit immer offen kommuniziert und transparent dargestellt, wie die Situation ist“, betont Rohner. Alles eine Frage der handelnden Personen. 

Höchstadt Alligators sammeln Spenden: 10.000 Euro in zwei Tagen eingegangen 

Den Spendern haben die Alligators im Rahmen einer Verlosung attraktive Gewinne wie VIP-Tickets oder unterschriebene Trikots in Aussicht gestellt. In Heilbronn darf lediglich beim Einlauf der Spieler Spalier gestanden werden oder der Name wird auf der LED-Bande genannt. „Wir werden in den nächsten Wochen weitere Gewinne präsentierten, unter anderem ein unterschriebenes Trikot der Nationalmannschaft“, sagt Rohner. Stand Donnerstagnachmittag waren bereits 10.000 Euro auf dem Spendenkonto eingegangen.

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