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Heilbronner Falken: Co-Trainer Christoph Schubert muss gehen

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Die Heilbronner Falken haben auf die sportliche Talfahrt reagiert und sich zu Beginn der Deutschland-Cup-Pause von Co-Trainer Christoph Schubert getrennt.

Die Heilbronner Falken haben am Dienstag auf die sportliche Talfahrt mit einer ungewöhnlichen personellen Konsequenz reagiert. Der DEL2-Club trennte sich mit sofortiger Wirkung von Co-Trainer Christoph Schubert. Chefcoach Jason Morgan bleibt hingegen im Amt. Ein neuer Assistenztrainer soll noch vor Ende der Deutschland-Cup-Pause gefunden werden.

Was ist das nun? Eine halbgare Entscheidung? Ein willkommenes Bauernopfer? Dem widerspricht Marco Merz vehement und führt stattdessen sportliche Gründe an: „Die Defensive ist unsere Achillesferse, die Leistungen waren zuletzt katastrophal. Da war keine Entwicklung zu erkennen. Und das war nun einmal Schubis Aufgabenbereich“, sagte der Falken-Geschäftsführer am Dienstag.


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Die Entscheidung hat Merz nicht im Alleingang getroffen, sondern in enger Abstimmung mit den Gesellschaftern. Auch Falken-Kapitän Christopher Fischer ist wohl involviert worden. Cheftrainer Jason Morgan hingegen nicht.

Cheftrainer Jason Morgan steht unter Beobachtung

Ist für die sportliche Leistung aber nicht in letzter Instanz immer der Cheftrainer verantwortlich? Unabhängig davon, ob es vorne hakt oder hinten nicht stimmt? „Wir haben Jason Morgan nicht aus der Verantwortung genommen. In den drei Spielen nach der Deutschland-Cup-Pause müssen neue Impulse zu sehen sein. Wir werden die Spiele genau beobachten“, sagt Merz. Klingt sehr nach einer Galgenfrist für den Kanadier. Wird das Heilbronner Scheunentor in Selb (15. November), zu Hause gegen Kassel (18. November) und bei Schlusslicht Bayreuth (20. November) nicht geschlossen, dann droht dem 46-Jährigen ebenfalls die Entlassung.

Rückblick: Ähnlich ungewöhnlich wie die Trennung von Schubert verlief schon seine Verpflichtung. Mitte April hatten die Falken zwar noch keinen neuen Chefcoach, sicherten sich aber bereits die Dienste des langjährigen NHL-Profis als Assistenztrainer. „Diese Möglichkeit wollten wir uns nicht entgehen lassen“, erklärte der damalige Geschäftsführer Stefan Rapp diesen Schritt.

Als einen Monat später Jason Morgan der neue Chefcoach wurde, schien eine vielversprechende Trainerkombination gefunden. Von „hoffnungsvollen Voraussetzungen“ schrieb die Stimme am 19. Mai vergangenen Jahres. Der Weg bis ins DEL2-Halbfinale, der größte Erfolg seit mehr als einem Jahrzehnt, bestätigte diese Einschätzung.

Schubi war Bindeglied zu den Fans

Der gestandene Verteidiger Schubert war ja auch nicht nur der Defensivkoordinator, sondern mit seiner zupackenden, offenen Art auch Bindeglied in Richtung der Fans. Als die Falken im Dezember 2021 zum Unmut vieler Falken-Anhänger mit dem Bus der Steelers zum Auswärtsspiel nach Weißwasser gefahren waren, übernahm Schubert dafür öffentlich die Verantwortung, stand den Fans auch in der Pistenbar oder bei Stammtischen immer Rede und Antwort. Nach der 3:5-Niederlage in Dresden vor gut einer Woche war es Schubert, der sich im Bus der mitgereisten Fans für den Auftritt entschuldigte.

„Es stellt sich aber die Frage, was in unserer derzeitigen Situation wichtiger ist: Am Stammtisch sitzen oder auf dem Eis arbeiten“, sagt Merz. Seine Demission habe Schubert „gefasst aufgenommen“, erklärte der Geschäftsführer. „Solche Gespräche sind nie toll. Ich musste aber im Sinne des Vereins handeln.“ Christoph Schubert selbst war am Dienstag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.


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