Heilbronner Falken: Eines Tages einen Cup hochhalten
Co-Trainer Christoph Schubert sieht bei den Heilbronner Falken und dem Umfeld noch viel Entwicklungspotenzial, sagt er beim TV-Talk "Ohne Ausrede". Was schon gut ist und was dem 40-Jährigen in Heilbronn noch fehlt.

Genau für solche Typen und solche Aussagen ist der TV-Talk "Ohne Ausrede" gemacht. Falken-Co-Trainer Christoph Schubert redete am Donnerstag (08.09.) nicht lange um den heißen Brei, war ehrlich, direkt. Wie groß der Wunsch bei ihm ausgeprägt sei, selbst irgendwann Cheftrainer eines Eishockey-Teams zu sein, wollte Stimme-Chefredakteur Uwe Ralf Heer wissen. "Sehr groß, natürlich möchte ich das werden - und auch hoch in die DEL", gab der 40-Jährige zu. Er sei aber dankbar für die Chance, die er bei den Falken vor gut einem Jahr erhalten habe, mit denen er noch vieles vor habe und einiges erreichen möchte.
Der Halbfinal-Einzug in der vergangenen Saison sei ganz nett gewesen. "Okay, Gratulation. Aber wir haben ja nix gewonnen", ordnete er das erste Jahr unter ihm und Cheftrainer Jason Morgan ein - trotz des ersten Halbfinal-Einzugs des Zweitligisten seit 14 Jahren. "Es war ein guter Start, ja", sagte Schubert. Man dürfe auch nicht vergessen, woher man komme. "Aber unser Ziel ist ja nicht, unter die ersten vier zu kommen. Langfristig will man einen Cup nach oben halten", stellte der ehemalige National- und NHL-Spieler in dem Gespräch klar.
In der DEL2 gibt es keine leichten Gegner mehr
Wo die Falken am Ende der am nächsten Freitag beginnenden DEL2-Runde stehen, wollte ein Zuschauer wissen. "Unter die ersten sechs ist schon das Ziel." Das hatten die Trainer zwar auch in der Vorsaison als Ziel ausgerufen, die Falken mussten als Siebter aber eine Ehrenrunde drehen. Am Ende seien die Pre-Playoffs nicht das schlechteste gewesen, kokettierte Schubert. Dass die Aufgabe nicht leichter wird, musste der gebürtige Bayer jedoch auch einräumen. "Es wird keine leichten Gegner geben. Aber wir wollen die Challenge auch haben."
Wer das kostenlose Video anschauen möchte, der muss auf dem untenstehenden Feld „Akzeptieren“ anklicken.
Was ihn dennoch zuversichtlich macht? Nach einem etwas größeren Umbruch im Vorjahr, in dem auch er und Morgan neu kamen, sei man inzwischen angekommen. "Letzte Saison hat es gedauert, bis wir uns gefunden haben." Diesmal sind 90 Prozent der Mannschaft geblieben, nur vier neue Spieler mussten integriert werden. Da musste beim Trainingslager nicht viel geredet werden, "wir konnten gleich Vollgas geben".
Die größte Niederlage kassierte Schubert abseits des Eises
Durch ein Mehr an Spielern gäbe es aktuell auch einen Kampf um die Plätze im Kader. "Das sieht man in jedem Training", sagt Schubert, der von sich sagt, zu seiner aktiven Zeit ein Kämpfer gewesen zu sein - und es heute noch ist. Vor allem die ersten beiden Jahre, als er als 20-Jähriger in die USA ging, haben ihn in der Hinsicht geprägt. Handys und Internet waren noch längst nicht so entwickelt wie heute. "Und mein Englisch war eine Katastrophe. Das war schon nicht einfach."
Aber er habe sich durchgebissen, gesagt: Ich gehe raus und will Spaß haben. Seine größte Niederlage kassierte Schubert allerdings nicht auf dem Eis. Sondern beim Versuch, die Hamburg Freezers vor dem DEL-Aus zu retten. Die Chancen bezifferten die Verantwortlichen auf ein Prozent. "Eins ist nicht null, also bin ich es angegangen." Obwohl er mit seiner Frau und Freunden viel bewegt, viel Geld gesammelt habe, reichte es am Ende nicht. Umso mehr weiß der 40-Jährige, was er an den Falken hat. Der Verein sei "sehr, sehr, sehr gut" aufgestellt, bescheinigte er. Den Spielern gehe es bestens. Was aber "ganz ehrlich" fehlt: ein Sportdirektor. Den bräuchten die Falken eigentlich noch.
Sechs Punkte sollen zum Saison-Auftakt her
Den vor kurzem öffentlich gemachten Fünf-Jahres-Plan der Falken findet er genau richtig. "Heilbronn hat Potenzial, mit dem man viel erreichen kann. Man muss es aber auch angehen", sagt Schubert. Die nächste Mission, die er mit dem Team angeht: "Sechs Punkte" zum Auftakt nächste Woche in der DEL 2.
Generalprobe gegen Regensburg
Ihr viertes und damit letztes Vorbereitungsspiel führt die Heilbronner Falken an diesem Freitag (20 Uhr/SpradeTV) nach Regensburg. Dort trifft die Mannschaft auf den neuen Ligakonkurrenten, der EV Regensburg stieg aus der Oberliga auf. Warum nur vier Tests und nicht sechs oder acht? "Darüber kann man streiten", sagt Co-Trainer Schubert. "Aber die Mannschaft kennt sich ja." Trotzdem setzte es in den drei Spielen bisher nur Niederlagen. map



Stimme.de