Stimme+
Eishockey
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Schlechtes Zwischenzeugnis für die Falken: Versetzung akut gefährdet

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Nach einem Drittel der Saison geben die Leistungen der Heilbronner Falken Anlass zur Sorge. Besonders in der Defensive muss eine deutliche Leistungssteigerung her, sonst drohen die Playdowns.

Von der Stimme-Redaktion gab es jetzt schon Zeugnisse für die Falken.
Von der Stimme-Redaktion gab es jetzt schon Zeugnisse für die Falken.  Foto: Bernd Weißbrod (dpa)

Unkonzentriert, fehlerbehaftet und mitunter schlampig in den Leistungen: Das Zwischenzeugnis für die Heilbronner Falken fällt nach dem ersten Drittel der DEL2-Saison vernichtend aus. 15 Punkte aus 17 Spielen, nur Platz 13: Die Versetzung ist für das mit Ambitionen gestartete Team von Jason Morgan und Christopher Schubert stark gefährdet. Der Blick auf die einzelnen „Fächer“ offenbart das ganze Dilemma.

  • Offensive - ausreichend

Zu Saisonbeginn produzierte die Torfabrik noch, zuletzt kam die Produktion jedoch gehörig ins Stocken. Nur ein Tor gelang in den jüngsten beiden Heimspielen. Natürlich fehlten mit Jeremy Williams und Judd Blackwater zwei der Topscorer über Wochen. Das konnte der aktuell gefährlichste Falke Alex Tonge alleine nicht auffangen. Die bisher 53 erzielten Treffer sind lediglich der neuntbeste Wert der Liga, allerdings haben die fünftplatzierten Eispiraten Crimmitschau nur drei Treffer mehr erzielt. Da ist der Blick auf die Effektivität womöglich aussagekräftiger. Die Falken feuern viel, doch nur jeder zehnte Schuss landet im Tor. Kaufbeuren braucht nicht mal deren acht. 

  • Defensive - ungenügend

Das leidige Dauerthema der Falken sind seit jeher die vielen Gegentore. An die Baustelle haben sich schon viele Lehrer gewagt, waren der Meinung, des Problems Herr werden zu können. Aber selbst international Gelehrte – aus Österreich (Gerhard Unterluggauer und Alexander Mellitzer), der Schweiz (Michel Zeiter) – verzweifelten letztlich. Aber nie war es so schlimm wie unter dem jetzigen kanadisch-deutschen Duo: 73 Gegentore in 17 Spielen sind unerreicht. Im Schnitt sind das 4,29 Tore pro Spiel. Das ist ungenügend. Trotz Defensiv-Coach ist keine Entwicklung zu erkennen. 

  • Überzahl - befriedigend

Noch eines der besten „Fächer“ der Falken: Die Spieler zeigen in Überzahl eine positive Herangehensweise und Begeisterung für die gestellten Aufgaben. Dabei kommen zumindest hin und wieder Spitzenwerte wie gegen Ravensburg heraus. Im Schnitt stehen 27,1 Prozent unterm Strich: Platz fünf im ligaweiten Vergleich. Das kann sich durchaus sehen lassen. In der Ausführung sind noch Mängel vorhanden, daher eine Drei mit Tendenz zur Zwei. 

  • Unterzahl - ungenügend 

Äquivalent zum Defensiv-Desaster ist auch das Penalty-Killing nicht ligatauglich. Eine Erfolgsquote von 67 Prozent ist unterirdisch. Nur mal zum Vergleich: Im vergangenen Schuljahr lag dieser Wert noch bei akzeptablen knapp 80 Prozent, Topteams schaffen noch zehn Prozent mehr. Dass die Falken in jeder dritten Unterzahlsituation ein Gegentor bekommen, hängt auch mit dem nächsten Fach zusammen. Denn mit der Zahl der Strafen sinkt zumeist auch die Unterzahl-Erfolgsquote. Sich mit einem Mann weniger auf dem Eis zu erwehren, kostet eben viele Körner. 

  • Strafen - mangelhaft 

Morgans Buben fallen häufiger aus dem Rahmen und müssen oft zur Raison gebracht werden. 209 Strafminuten sind ein trauriger Liga-Spitzenwert. Wie die schwache Defensiv-Leistung bereits seit Jahren eine Konstante bei den Falken. Es fehlt die nötige Disziplin. 

  • Goalies - befriedigend 

Florian Mnich hätte hier allein sogar ein „gut“ bekommen, doch der zu Saisonbeginn formschwache Ilya Andryukhov drückt die Gesamtnote. Der 32-Jährige weist aktuell eine Fangquote von 85,9 Prozent auf, verzeichnete zuletzt aber einen Formanstieg. Die 93,4 Prozent von Mnich sind dagegen ein Liga-Topwert. Die Torhüter sind am wenigsten für die Falken-Misere verantwortlich. 

  • Gesamturteil - mangelhaft

Zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison standen die Falken auf Rang fünf, brauchten aber eine Siegesserie am Ende der Hauptrunde, um zumindest die Pre-Playoffs zu erreichen. Bleiben die Falken die Schießbude der Liga, dann geht es in die Playdowns. 

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben