Falken-Neuzugang Kai Zernikel: "Bringe durch Größe körperliche Fähigkeiten mit"
Am Morgen vor dem Topspiel gegen Deggendorf überraschten die Heilbronner Falken mit einer Verstärkung: Als Förderlizenzspieler verteidigt Kai Zernikel fortan für den Oberliga-Tabellenzweiten.
So kann man bei seinem neuen Arbeitgeber einsteigen: Beim 2:0 im Topspiel gegen Deggendorf am Sonntagabend lieferte der am Morgen per Förderlizenz verpflichtete Kai Zernikel an der Seite von Malte Krenzlin in der Verteidigung eine tadellose Leistung ab. Trainer Frank Petrozza attestierte dem 20-Jährigen, einen "sehr guten Job" gemacht zu haben. Unser Redakteur Martin Peter sprach nach dem Spiel mit dem Neuzugang.
Herr Zernikel, willkommen in Heilbronn. Das ging alles ziemlich schnell, sind Sie mit dem Kopf überhaupt schon angekommen?
Kai Zernikel: Es ging wirklich alles ziemlich schnell. Aber ich bin voll da, habe mich am Samstag hier eingefunden, habe schon zwei kleine Trainingseinheiten absolviert und fühle mich gut aufgenommen. Ich bin angekommen.
Verein und Kollegen haben es Ihnen also leicht gemacht?
Zernikel: Absolut. Hier ist ein super Staff, alle Leute waren sehr nett zu mir, haben mich sehr gut aufgenommen. Ich hatte auch schon die Möglichkeit, in die Stadt zu gehen und finde es schön hier.
Ihre Premiere haben Sie gleich im Topspiel gegen Deggendorf geben dürfen. Wie hat es sich angefühlt, sind Sie zufrieden?
Zernikel: Ich bin zufrieden, wir haben 2:0 gewonnen. Es war ein gutes Spiel von uns als Team und auch ein wichtiger Sieg. Und persönlich bin ich auch zufrieden, fühle mich wohl.
Bis vor ein paar Tagen haben Sie noch für Bayreuth gespielt, auf einmal für Heilbronn: Wie lange braucht es, bis man als Spieler ganz angekommen ist?
Zernikel: Das ist immer unterschiedlich. Ich bin ein Typ, der kann das relativ gut und relativ schnell. Ich bin anpassungsfähig und ich denke, es wird auch hier so sein, dass es nicht lange braucht.
Wie würden Sie sich und Ihr Spiel beschreiben, worauf können sich die Falken-Fans einstellen?
Zernikel: Ich bin ein großer Verteidiger, bin 1,97 Meter. Dadurch habe ich eine gute Reichweite und bringe alleine durch meine Größe körperliche Fähigkeiten mit. Und ich gebe immer alles auf dem Eis.
Sie haben diese Saison 27 Spiele für Bayreuth absolviert, bis zur vermeldeten Insolvenz am Mittwoch waren die Tigers ein direkter Konkurrent der Falken um die besten Playoff-Plätze. Ist es komisch, auf einmal für den Konkurrenten zu spielen?
Zernikel: Das ist so im Eishockey: Es gibt viele Wechsel, das geht schnell – das ist normal. Komisch ist das daher nicht unbedingt, und ich kenne viele Spieler ja.
In Bayreuth wurde die Mannschaft vergangenen Mittwoch über die Insolvenz der GmbH informiert. Wie haben Sie das erlebt?
Zernikel: Als es Mittwoch bekannt wurde, war ich schon in Schwenningen, deswegen kann ich dazu gar nicht so viel sagen. Aber natürlich ist es schwer: für den Verein, aber vor allem auch für uns Spieler. So etwas mitzuerleben, ist nie einfach. Ich hatte eine sehr gute Zeit in Bayreuth und bin dem Verein sehr dankbar, dass ich da spielen durfte. Aber in dem Zuge musste ich auch schauen, was die nächsten Schritte für mich sind und bin froh, jetzt hier zu sein.
Die Falken sind in der Oberliga sicher keine schlechte Adresse. Gegen Deggendorf wurde der Vorsprung auf Platz drei ein bisschen ausgebaut, am Dienstag (20 Uhr/SpradeTV) geht es nun nach Passau, einem Kellerkind. Was wird das für ein Spiel?
Zernikel: Das Wichtigste ist, dass wir unser Spiel einfach weiterspielen. Dass wir bis zum Ende der Hauptrunde alles reinwerfen, unser bestes Spiel spielen. Das ist unabhängig vom Gegner. Wir konzentrieren uns auf uns.