Starke Statistik: Bei den Heilbronner Falken ist die Mannschaft der Star
Ein Blick in die Statistik erklärt die Siegesserie der Heilbronner Falken: In fast allen wichtigen Bereichen sind sie top. Jetzt stehen Spitzenspiele in Memmingen und gegen Deggendorf an.

Natürlich ist der Trainer der Falken höchst zufrieden. 16 Siege in den vergangenen 17 Partien - selbst der enteilte Liga-Primus Blue Devils Weiden konnte die Heilbronner nicht stoppen. "Ich bin stolz. Wir belohnen uns für die ganze harte Arbeit", sagt Frank Petrozza. Aber ihm ist bewusst: "Das kann jederzeit vorbei sein."
Zumal die Gegner am Wochenende nicht leichter werden: Für die Falken stehen diesen Freitag (20 Uhr/SpradeTV) und am Sonntag zu Hause gegen den Deggendorfer SC (18.30 Uhr) wieder zwei Spitzenspiele ins Haus. Was die Falken so stark macht: ein Blick in die Statistik.
Special Teams und Tore – Heilbronner Falken macht niemand etwas vor
Special Teams: In Sachen Unterzahl macht den Falken in der Oberliga niemand etwas vor: 86,3 Prozent ist ein Traumwert, die Nächstbesten sind ein gutes Stück entfernt. "Wir spielen in Unterzahl anders als andere Mannschaften", sagt der Trainer. Viel aggressiver. "Wir haben da verschiedene Druckpunkte, mit denen wir versuchen, gewisse Situationen wegzunehmen", sagt Petrozza. "Wir haben oft ein Drei-gegen-fünf gekillt, damit holt man ein Momentum." Dazu kommt mit 28,3 Prozent das drittbeste Powerplay. Dafür haben die Falken in Überzahl so viele Tore erzielt (43) wie kein anderer. "Die Special Teams sind ein großer Teil unseres Spiels", sagt der Trainer.
Tore: 4,61 erzielte Tore im Schnitt pro Spiel: Die Falken stehen wieder für Spektakel. Nur Weiden hat häufiger getroffen, hat gegen Heilbronn die 200-Marke geknackt. Wobei die Falken dem Tabellenführer zumindest in der Scoring-Effizienz in nichts nachstehen: Beide treffen mit jedem siebten, achten Schuss. Worüber sich der Trainer in diesem Zusammenhang freut: "Wir haben drei gefährliche Reihen, und unsere Verteidiger treffen auch." Das Zusammenspiel zwischen Defensive und Offensive funktioniere gut. "Und wir haben mit Patrick Berger einen der besten Torhüter der Liga." Nur 91 Gegentore sind ein Top-Wert.
Heilbronner Falken: Strafen sind der einzige Wert, der nicht so gut ist
Strafen: Der einzige nicht so gute Wert. Drittletzter mit 403 Strafminuten sind die Falken. "Das gefällt mir nicht so", sagt der Coach. Zumal die Falken viele Strafen in der Offensivzone kassieren. Auf der anderen Seite spielt Heilbronn aggressiv, will so den Aufbau des Gegners stören. Ein schmaler Grat. "Aber wir sind so erfolgreich, weil wir Druck in der Offensivzone machen."
Kondition: Petrozza hatte es früh angekündigt: Spätestens ab Dezember werden die Falken es der Konkurrenz zeigen. Stimmt. "Wir gehen auch im dritten Drittel wie im ersten - sind manchmal sogar besser."
Mentalität: Nur schwer in Zahlen zu fassen. Wobei für Trainer Petrozza die insgesamt starken Werte in allen Kategorien Beleg für den guten Charakter des Teams sind. "Wir haben keinen Star, das Team steht bei uns an erster Stelle." Und so machen die Falken das, was gute Mannschaften machen: meistens einen Weg finden, ein Spiel zu gewinnen. Selbst wenn es 60 Minuten dauert. Und seine Jungs hören ihm zu, glauben an den Prozess. Deswegen sagt Petrozza: "Wir sind noch nicht fertig.
Zuschauer: Mit im Schnitt 1688 Zuschauern kommen mehr Fans zu den Spielen als in der Saison zuvor in der DEL 2. "Ich bin hierhergekommen, um was zu bewegen, die Atmosphäre zurückzuholen", meint Petrozza, der dankbar für die große Unterstützung ist. "Das pusht uns."
Bayreuth Tigers sind insolvent
Die finanziell seit Monaten schwer angeschlagenen Bayreuth Tigers sind zahlungsunfähig: Am Mittwoch stellte die GmbH einen Antrag auf vorläufige Insolvenz. Auf der Club-Homepage sagte Geschäftsführer Matthias Wendel, dass die am Ende maßgeblichen Schwierigkeiten mit der Pfändung zweier Spieltagseinnahmen im Januar begonnen hätten. Der Gegner der Heilbronner Falken in der Oberliga hat den Spielbetrieb vorerst eingestellt – was genau das bedeutet, ist noch nicht absehbar. "Ich hoffe, sie spielen die Saison noch zu Ende", meint Frank Petrozza, Trainer der Falken.