Oberliga-Premiere: Heilbronner Falken triumphieren als erstes Team beim Tabellenführer Weiden
Die Heilbronner Falken setzen ihre beeindruckende Erfolgsserie fort und gewinnen sogar gegen den Liga-Primus. Selbst ein zweimaliger Rückstand bringt die Unterländer nicht aus dem Konzept.

Der Reifeprozess der Heilbronner Falken hat die nächste Entwicklungsstufe erreicht. Weniger wegen des 16. Siegs in den jüngsten 17 Partien, oder der Eroberung des zweiten Tabellenplatzes, sondern weil die Heilbronner am Sonntag erstmals in dieser Oberliga-Saison gegen den weit enteilten Tabellenführer Weiden mit 5:2 (1:1, 1:1, 3:0) gewonnen haben. Als erstes Team überhaupt in der Heimstätte der Blue Devils.
"Großes Kompliment an meine Mannschaft. Der zweimalige Ausgleich jeweils kurz vor Drittelende waren die Schlüsselmomente", sagte Trainer Frank Petrozza, der im Vergleich zum klaren 6:1-Erfolg am Freitag im Heimspiel gegen Bad Tölz eine personelle Änderung vornehmen musste. Michael Brunner rückte an die Seite von Malte Krenzlin, da Verteidiger Philip Kuschel krankheitsbedingt ausfiel.
Im ersten Drittel ist der Tabellenführer deutlich stärker
Nach verhaltenem Beginn beider Teams übernahm der Spitzenreiter nach fünf Minuten die Kontrolle. Eine erste Strafzeit gegen Heilbronns Sam Verelst überstand das beste Unterzahlteam der Oberliga noch, obwohl die Blue Devils mehrere gute Einschussgelegenheiten besaßen. Als in der zwölften Minute Thomas Supis auf die Strafbank musste, war es aber soweit. Eine abgefälschte Direktabnahme von Verteidiger Kurt Davis landete unhaltbar für Falken-Goalie Patrick Berger zum 1:0 im Tor (13. Minute). Die Führung war verdient.
Niklas Jentsch, zweifacher Torschütze vom Freitag, sendete nach einer Viertelstunde mal ein Lebenszeichen auf der anderen Seite. Die letzten Minuten des ersten Spielabschnitts gehörten den Falken. Einen blitzsauberen Angriff über die Wernerson-Libäck-Zwillinge schloß Freddy Cabana etwas glücklich zum 1:1-Ausgleich ab (19.). Der Schuss des Kapitäns ging zunächst an den Pfosten, dann an das Hinterteil von Weidens Goalie Jaroslav Hübl und von dort zurück zu Cabana, der nur noch einschieben musste. "Der Ausgleich kurz vor der Pause war wichtig", sagte Supis in der Drittelpause bei SpradeTV.
Der Lattentreffer von Tyler Ward hätte das 3:1 sein können
Dennoch kamen die Gastgeber besser aus der Kabine, setzten die Falken mächtig unter Druck. Thomas Rubes erzielte mit einem platzierten Schuss das 2:1 (24.), gleichzeitig der 200. Saisontreffer der besten Offensive der Liga. Weidens Topscorer Tyler Ward hätte zwei Minuten später beinahe das 3:1 nachgelegt, scheiterte aber an der Latte.
Die Heilbronner steigerten sich in der Folge, erarbeiteten sich wieder mehr Spielanteile. Die Partie nahm noch mehr Fahrt auf, es ging hin und her. Die 1585 Zuschauer, darunter deutlich hörbar eine ganze Reihe Gästefans, bekamen das erhoffte Oberliga-Topspiel zu sehen.
Duplizität der Ereignisse: Wie schon im ersten Drittel durfte der Falken-Anhang kurz vor der Pausensirene jubeln. Robin Just fand von hinterm Tor Geburtstagskind Supis, der sich per Direktabnahme zum verdienten 2:2-Ausgleich selbst beschenkte (38.).
Das Schlussdrittel dominieren die Falken
Dieses Mal wirkte der psychologische Effekt des Treffers in den Schlussabschnitt hinein. Die Falken waren plötzlich klar spielbestimmend, den Weidenern unterliefen ungewöhnlich viele einfache Fehler. Das erste und einzige Überzahlspiel der Gäste blieb mangels Abschlüssen ohne Erfolgserlebnis. Doch kurz darauf kam Corey Mapes frei zum Abschluss. Von Hübls Fanghand ging die Scheibe als Bogenlampe zum 3:2 ins Tor (44.).
Die Blue Devils fanden auf die ungewohnte Situation eines späten Rückstands keine Antwort. Stattdessen legten die Falken nach. Jentsch erlief sich die Scheibe an der Bande und bediente perfekt Linus Wernerson Libäck, der zum 4:2 traf (54.). Die Blue Devils versuchten nach einer Auszeit alles, nahmen Hübl vom Eis. Doch keine zehn Sekunden später legten die gnadenlos effektiven Falken das 5:2 nach (58.). Pontus Wernerson Libäck traf ins leere Tor.
Tor: Berger, Kapteinat; Abwehr: Mapes - B. Jiranek, Pavlu - Supis, Brunner - Krenzlin; Angriff: L. Wernerson Libäck - Uski - P. Wernerson Libäck, Jentsch - Just - V. Jiranek, Verelst - Cabana - Dell.
Tore: 1:0 (13.) Davis, 1:1 (19.) Cabana, 2:1 (24.) Rubes, 2:2 (38.) Supis, 2:3 (44.) Mapes, 2:4 (54.) L. Wernerson Libäck, 2:5 (58.) P. Wernerson Libäck.
Schiedsrichter: Andreas Gawlik, Thorsten Lajoie.
Strafminuten: 2/4.
Zuschauer: 1585.