Heilbronner Falken: Leichte Aufgaben zum Start ins letzte Saisondrittel?
Die Heilbronner Falken starten mit vermeintlich leichteren Gegnern ins letzte Saisondrittel. Freitag kommt zunächst der Tabellenvorletzte Passau, ehe es am Sonntag nach Höchstadt gibt.

Bloß nicht den Kopf zerbrechen. Es läuft ja. Mit 19 Treffern ist Niklas Jentsch zum Toptorschützen der Heilbronner Falken aufgestiegen, hat selbst die Ausländer und alten Hasen im Team überholt. "Da kommen schon Sprüche in der Kabine", sagt der 24-Jährige mit genießerischem Grinsen. Richtig erklären kann er sich seinen persönlichen Erfolg nicht, der Linksschütze sucht aber auch gar nicht nach einer Erklärung. "Ich bin sowieso ein brutaler Kopfmensch - leider", sagt er.
Gerade wenn es nicht läuft, ist die Gefahr doch groß, in ein Loch zu fallen, meint Niklas Jentsch. Die ersten Wochen dieser Saison lief es für den Berliner lange nicht wie erhofft, weil er solche Anlaufschwierigkeiten indes schon von sich kennt, ist er ruhig geblieben, hat das Feld langsam von hinten aufgerollt. Umso leichter fällt es ihm nun, das Ganze zu genießen. Ohne über die Gründe grübeln zu müssen, es läuft ja.
Kein Superstar im Team der Heilbronner Falken
Das lässt sich vor dem Start in das letzte Drittel der Hauptrunde bedenkenlos auch für das Team sagen, das in den vergangenen 13 Spielen zwölf Mal gewonnen hat und mit Platz drei absolut im Soll ist. Lediglich in Deggendorf gab es vor Weihnachten eine Niederlage. Entsprechend sei die Stimmung in der Kabine überragend gut. "Die Jungs sollen das genießen, aber dabei bescheiden bleiben", sagt Frank Petrozza vor dem Heimspiel an diesem Freitag (19.30 Uhr) gegen den Tabellenvorletzten Passau Black Hawks.
Für den Trainer liegt der Erfolg des Teams in der harten Arbeit sowie den guten Charakteren. "Und wir haben keinen Superstar im Team, brauchen jeden Einzelnen." Gerade, wenn es personell eng wird. Zwar stehen Petrozza am Freitag acht Verteidiger zur Verfügung, aber auch nur neun Stürmer. Weil Kapitän Freddy Cabana weiterhin krank ausfällt und auch Tim Detig sowie Philip Hecht außer Gefecht sind, bietet der Trainer eine dritte Reihe mit Jungspunden auf, statt wie bisher drei gleichwertige Reihen.
Falken-Top-Torschütze: Es könnte Jentschs beste Saison werden
Umso mehr kommt es auf die anderen Führungsspieler in den beiden Topreihen an, in denen Jentsch der Unerfahrenste ist. Und doch hat er sich den Platz in der zweiten Reihe verdient. "Er ist ein Shooter, kann Tore schießen", sagt Frank Petrozza über den 24-Jährigen. Schiebt aber gleich hinterher: "Er kriegt aber auch Ärger mit mir: Er hätte schon fünf oder sechs Tore mehr schießen können."
Folgt man den Hochrechnungen auf gängigen Fach-Portalen, könnte Jentsch seine beste Saison aufs Eis zaubern. "Das wäre schön. Man will immer besser sein als die Saison davor", sagt er. Wichtiger sei jedoch der Teamerfolg. Für den hat Niklas Jentsch eine Erklärung: "Wir haben keine negative Stimmung im Team." Das sei die halbe Miete. Die andere Hälfte sind harte Arbeit und sportliche Qualität. Am Ende springen Siege wie gegen Lindau vergangene Woche heraus.
Heilbronner Falken: Gegen Höchstadt das schlechteste Saisonspiel gemacht
Ob es dafür reicht, Tabellenplatz drei abzusichern oder noch Platz zwei in Angriff zu nehmen, zeigen die nächsten Wochen. "Wenn wir weiter so spielen, mache ich mir keine Sorgen", sagt Jentsch. Auf dem Papier sind die Aufgaben am Wochenende mit Passau sowie am Sonntag (18 Uhr) in Höchstadt machbar. "Aber Papier kannst du auch in den Müll werfen", sagt Petrozza. Sein Team nehme jeden Gegner ernst. Zumal man gegen Höchstadt das schlechteste Saisonspiel gemacht und gegen Passau bereits verloren habe.