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Heilbronner Falken feiern den ersten Heimsieg im Jahr 2024

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Heilbronner Falken holen den elften Sieg in den vergangenen zwölf Spielen durch ein 4:3 gegen Lindau. Falken-Gesellschafter schließen weitere Spielerverpflichtungen aus.

Vor der Saison-Rekordkulisse von 2310 Zuschauern haben die Heilbronner Falken ihre Erfolgsserie fortgesetzt. Das erste Heimspiel des Jahres 2024 gewann das Team von Trainer Frank Petrozza am Freitagabend nach hartem Kampf mit 4:3 (0:1, 3:1, 1:1). Es war der elfte Sieg in den vergangenen zwölf Spielen. "Du musst die dreckigen Spiele gewinnen und das haben wir heute getan", sagte Petrozza.

Bereits am Nachmittag hatten die Heilbronner Falken in einem offiziellen Statement auf ihren Social-Media-Kanälen erklärt, dass in dieser Saison keine Spieler mehr verpflichtet würden. "Zusätzliche Verpflichtungen sind nicht geplant", hieß es im Wortlaut. Offenbar also nicht einmal ein Ersatz für den nach Leipzig gewechselten Luke Volkmann. "Ich habe mir das zwar gewünscht, aber jetzt ist die Entscheidung gefallen. Damit gibt es jetzt keine Fragen mehr", sagte Petrozza.

Ehrungen für Just und Cabana

Die Falken mussten am Freitag neben den länger verletzten Tim Detig und Philip Hecht krankheitsbedingt zudem auf Oula Uski verzichten. Für den Finnen rückte der sichtlich grippegeschwächte Freddy Cabana in die erste Sturmreihe zwischen die schwedischen Zwillinge. Der Falken-Kapitän war ebenso wie Teamkollege Robin Just vor Spielbeginn für ihre Karriere-Meilensteine geehrt worden. Cabana für das 800. Profispiel, Just gar für die 1000. Partie. Dafür gab es auch anerkennenden Applaus von Seiten der Gästespieler. 

Die führten sich danach allerdings nicht mehr auf wie gewünscht. Die Heilbronner hatten zwar die erste Torchance durch Niklas Jentsch. Doch kaum war eine Minute rum, führte plötzlich Lindau. Bei einem Konter wurde es den Cracks vom Bodensee viel zu leicht gemacht, Walker Sommer brauchte die Scheibe nur noch zum 1:0 über die Linie zu bugsieren (2. Minute). 

Lindau installiert Verbotszone vor dem eigenen Tor

Das war nicht der erhoffte Start, der zuletzt gerade im ersten Spielabschnitt auftrumpfenden Falken. Die übernahmen nach der kalten Dusche zwar das Kommando, doch Lindau verteidigte geschickt. Besonders direkt vor dem eigenen Tor installierten sie eine Verbotszone für die Heilbronner. Dadurch gelang es nicht, mal einen der vielen Schüsse gefährlich abzufälschen oder einen Abstauber zu verwerten. Islanders-Goalie Dieter Geidl war zudem auf dem Posten und behielt den Überblick.  Zuviel Risiko durften die Gastgeber auch nicht eingehen, denn Lindau war bei seinen wenigen Vorstößen immer wieder gefährlich. 

Corey Mapes im Getümmel vor dem Tor. Der Verteidiger erzielte gegen Lindau bereits seinen achten Saisontreffer.
Corey Mapes im Getümmel vor dem Tor. Der Verteidiger erzielte gegen Lindau bereits seinen achten Saisontreffer.  Foto: Mario Berger

Im zweiten Drittel legten die Falken in Sachen Intensität noch eine Schippe drauf - und wurden schnell belohnt. Dies auch noch mit dem ältesten Kniff des Eishockeyspiels: dem Bauerntrick. Perfekt vorgeführt wurde die Fahrt ums Tor herum in der 25. Minute von Sam Verelst, der zum 1:1-Ausgleich traf. Der Torschütze war noch nicht durchgegeben, da brannte es schon wieder vor dem Lindauer Kasten. Geidl lag im Tor - und das Spielgerät? Die Referees entschieden zunächst: Kein Tor. Nach Überprüfung revidierten die Unparteiischen ihr Urteil und gaben den Treffer. 2:1 für die Falken durch Alex Dell. 

Mapes hat jetzt schon häufiger getroffen, als in den vergangenen vier Saisons zusammen

Es kam noch besser. Just kopierte Verelst mit dem Bauerntrick und fand vor dem Tor den mittlerweile ja schon als Abstauber-König bekannten Corey Mapes. Es war bereits sein achter Saisontreffer - mehr als in den vergangenen vier Saisons zusammen. Einziger Makel eines starken zweiten Drittels der Gastgeber war der unnötige zweite Gegentreffer. Ein verlorrner Zweikampf und ein ungünstiger Wechsel ermöglichten den Gästen eine Drei-auf-Eins-Situation, die sie optimal ausspielten. Corvin Wucher verkürzte auf 2:3 (35.), gerade als die Falken massiv auf den vierten Treffer drückten. 

Die Islanders lebten noch und das Gegentor entpuppte sich als mehr als nur ein Schönheitsfleck. Das Momentum war nicht länger auf Seiten der Heilbronner. Kurz nach Beginn des dritten Spielabschnitts gelang Patrick Raaf-Effertz tatsächlich der 3:3-Ausgleich (44.). Die Partie war wieder offen, die Falken ließen aber nicht locker, blieben ihrem Konzept unbeirrt treu. Selbst zwei fragwürdige Strafen änderten daran nichts. Das beste Unterzahlteam der Oberliga Süd ließ nahezu nichts zu. 

Glück für die Falken beim vermeintlichen vierten Gegentor

Und traf vorne ein viertes Mal. Topscorer Pontus Wernerson Libäck drückte den überlegten Pass von Jentsch aus kurzer Distanz zum 4:3 ins Netz (51.). Großer Jubel unter den 2310 Zuschauern, aber das war es noch nicht. Knapp vier Minuten vor dem Ende war auch Nils Kapteinat im Heilbronner Tor zum vierten Mal geschlagen. Die Islanders fuhren bereits jubelnd zur Bank. Doch die Referees ahndeten ein vorangegangenes Foul von Damian Schneider und gaben den Treffer nicht. "Das war für mich ein regulärer Treffer. Es war keine Strafe angezeigt", ärgerte sich Lindaus Trainer John Sicinski. Da hatten die Falken Glück - und bekamen sogar noch das zweite Powerplay. Das nutzten sie in erster Linie zum sicheren Scheibenbesitz. 

Mit Geschick und viel Kampfgeist überstanden die Gastgeber auch noch die verbleibenden 98 Sekunden als Lindau wieder komplett war und feierten im zweiten Spiel des Jahres 2024 den zweiten Sieg. Angesichts von 36 zu 16 Torschüssen war der sicher nicht unverdient. 

Tor: Kapteinat, Berger; Abwehr: Mapes- B. Jiranek, Pavlu - Supis, Krenzlin - Kuschel, Brunner; Angriff: L. Wernerson Libäck, Cabana, P. Wernerson Libäck, Verelst - Just - Jentsch, Tschwanow - V. Jiranek - Dell. 

Tore: 0:1 (2.) Sommer, 1:1 (25.) Verelst, 2:1 (26.) Dell, 3:1 (31.) Mapes, 3:2 (35.) Wucher, 3:3 (44.) Raaf-Effertz, 4:3 (51.) P. Wernerson Libäck

Schiedsrichter: Carsten Lenhart, Patrick Mylius.

Strafminuten: 4/4.

Zuschauer: 2310.

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