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Heilbronner Falken mit dem Comeback der Saison bei den EHC Passau Black Hawks

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Eigentlich ist die Partie für die Heilbronner Falken bereits verloren. Mit einem nicht für möglich gehaltenen Endspurt drehen sie die Partie noch in den Schlussminuten. 

Brett Ouderkirk schießt die Heilbronner Falken 47 Sekunden vor dem Ende der Partie mit dem 4:4 in die Verlängerung.
Brett Ouderkirk schießt die Heilbronner Falken 47 Sekunden vor dem Ende der Partie mit dem 4:4 in die Verlängerung.  Foto: Berger, Mario

Frank Petrozza, Trainer der Heilbronner Falken, ist bedient. Es ist 17 Uhr - und sein Team befindet sich immer noch auf der Fahrt zum Eishockey-Oberliga-Auswärtsspiel bei den EHC Passau Black Hawks. "Wir haben noch 84 Kilometer vor uns, die Strecke ist Wahnsinn, überall Baustellen und Stau." Das sind nicht die besten Voraussetzungen vor der Partie, die um 19.30 Uhr bei den Black Hawks starten soll. Die Gefahr: Busbeine! Zu langes Sitzen auf der Anfahrt macht einfach müde Beine. 

Und die können die Heilbronner Falken heute überhaupt nicht gebrauchen. Der Coach erklärt die Taktik: "Passau ist kein Team das Forechecking betreibt, deshalb ist es wichtig, dass wir mit viel Tempo aus unserer Zone kommen und die neutrale Zone schnell überwinden." Eine laufintensive Taktik, dafür sollten die Beine demnach frisch und ausgeruht sein, gleichzeitig aber auch fit sein. Spannend ist auch, wie die Heilbronner Falken den kurzfristigen Ausfall ihres Kapitäns Freddy Cabana wegstecken.

Die Heilbronner Falken geben die Partie innerhalb weniger Sekunden aus der Hand

Die Heilbronner Falken starten wie die Feuerwehr. Die Taktik von Trainer Petrozza geht voll auf. Mit frühem Forechecking werden die Hausherren in Bedrängnis gebracht, zu Puckverlusten gezwungen. Auch das Scheibenglück ist aufseiten der Unterländer. Ein Schuss von Sebastian Hon prallt vom Keeper an das Bein eines Abwehrspielers, von dort wieder zurück auf die Kelle von Hon, der den Puck nur noch ins leere Tor einschieben muss. Gespielt sind keine zwei Minuten. Auch in der Folgezeit sind es die Heilbronner Falken, die hier alles im Griff haben. Doch weder der wieder genesene Nolan Ritchie noch Thomas Supis können Passaus Keeper Marco Eisenhut überwinden. 

Zum ersten Mal kommen die Hausherren ab der siebten Minute gefährlich vors Tor der Heilbronner Falken, da diese eine Strafzeit absitzen. Doch ohne Folgen. Danach das altbekannte Spiel, der zweite Falken-Treffer scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Bis ein Fehlpass in der eigenen Abwehr den Passauern den Ausgleich ermöglicht. Und nur 54 Sekunden später erhalten sie einen Penalty, den sie auch verwandeln. 2:1, die Partie ist komplett gedreht. Die Falken sind völlig von der Rolle und können froh sein, dass es nur mit einem Tor Rückstand in die erste Pause geht. 

Heilbronner Falken mit Chancenwucher und einem Treffer bei eigener Unterzahl 

Die Frage lautet: Können die Heilbronner Falken wieder an die gute Leistung zu Beginn des ersten Drittels anknüpfen? Eindeutig ja, sie sind es, die das zweite Drittel beherrschen. Allerdings treten zwei altbekannte Mankos zutage. Zum einen betreiben die Unterländer Chancenwucher. Sie bekommen erstklassige Möglichkeiten fast schon im Sekundentakt, doch weder Vincent Jiranek noch Nolan Ritchie, Brett Ouderkirk oder Calder Anderson können sie verwerten. Die zweite Schwachstelle der Falken: das Powerplay. 

Das ist im zweiten Drittel zwar besser als im ersten Abschnitt, doch trotz vieler Schüsse und Chancen gelingt es den Unterländern nicht, aus der numerischen Überlegenheit Kapital zu schlagen. Dann eine Schlüsselszene: Powerplay für Passau. Nutzen sie das wie im ersten Drittel, um in die Partie zurückzufinden? Nein! Das Anspiel gewinnen die Heilbronner Falken, Brett Ouderkirk spurtet übers ganze Feld und verwandelt eiskalt zum 2:2. Bis zum Ende des Drittels fallen keine weiteren Treffer mehr.

Heilbronner Falken drehen in den Schlussminuten eine eigentlich verlorene Partie

Der letzte Abschnitt spiegelt die ersten beiden Drittel perfekt wider. Die Heilbronner Falken machen die Partie, treffen das Tor nicht. Vor allem im Powerplay geht gar nichts. Viele Schüsse, null Ertrag. Und hinten gibt es die Fehler, die sofort bestraft werden. Fehlpass in der neutralen Zone, 3:2 für Passau. Kurze Zeit später ein missglückter Versuch, die Scheibe aus der Abwehrzone zu bringen, 4:2 Passau. Den Falken läuft jetzt die Zeit davon, zumal weitere Überzahlspiele nicht genutzt werden. 

Zwei Minuten vor dem Ende nimmt Petrozza den Torhüter der Heilbronner Falken vom Eis. Wenige Sekunden später trifft Niklas Jentsch zum 3:4 aus Heilbronner Sicht. Petrozza geht weiter volles Risiko, 47 Sekunden vor dem Ende gelingt Ouderkirk der Ausgleich, dem Benedikt Jiranek in der Verlängerung sogar noch den 5:4-Siegtreffer folgen lässt. Petrozza: "In den letzten beiden Minuten haben wir die Scheibe vors Tor gebracht und den Nachschuss verwertet. So einfach kann Eishockey sein!"

Die nächsten Spiele der Heilbronner Falken

  • Sonntag, 13. Oktober, 17 Uhr: Lindau Islanders (H)
  • Freitag, 18. Oktober, 19.30 Uhr: SC Riessersee (H)
  • Freitag, 25. Oktober, 19.30 Uhr: SC Bietigheim Steelers (A)
  • Sonntag, 27. Oktober, 17 Uhr: Stuttgart Rebels (H)
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