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Eishockey-Oberliga 
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Mit Anführer Cabana ballern sich die Heilbronner Falken den Frust von der Seele 

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Den Heilbronner Falken gelingt ein hochverdienter 6:4-Auswärtssieg bei den Bayreuth Tigers – nach zuvor vier Niederlagen in Serie. Und das trotz des kurzfristigen Ausfalls von Topscorer Nolan Ritchie.


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Zumindest sportlich sind die Heilbronner Falken erst einmal wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Nach vier Niederlagen hintereinander hat der Eishockey-Oberligist am Sonntag einen hochverdienten 6:4 (1:0, 3:1, 2:3)-Erfolg bei den Bayreuth Tigers gefeiert. Matchwinner waren die Routiniers Robin Just und Freddy Cabana. „Das war ein sehr wichtiger Sieg für uns, ich bin stolz auf die Jungs“, sagte Trainer Niko Eronen. 

Erstmals in dieser Saison mussten die Falken ohne Nolan Ritchie auskommen. Der Topscorer musste ebenso kurzfristig erkrankt passen wie Marvin Drothen. Luis Ludin rückte für den Kanadier in die erste Reihe neben Calder Anderson und Thore Weyrauch. „Auch Freddy Cabana ging es vor dem Spiel schlecht. Er hat sich aber in den Dienst der Mannschaft gestellt und ein super Spiel abgeliefert“, erhielt der Falken-Kapitän ein Sonderlob vom Trainer.

Tor der Heilbronner Falken einziges Glanzlicht im ersten Drittel in Bayreuth

Die Partie im altehrwürdigen Kunsteisstadion Bayreuth begann äußerst verhalten. Bei beiden Teams lief offensiv wenig zusammen, Torchancen hatten Seltenheitswert. Selbst mit einem Mann mehr auf dem Eis gelang hüben wie drüben nahezu nichts. Die Partie dümpelte vor sich hin.

Es war der Kapitän, der bei den Falken voranging: Freddy Cabana (links) hatte maßgeblichen Anteil am Auswärtssieg der Heilbronner in Bayreuth.
Es war der Kapitän, der bei den Falken voranging: Freddy Cabana (links) hatte maßgeblichen Anteil am Auswärtssieg der Heilbronner in Bayreuth.  Foto: Berger, Mario

Einziges Glanzlicht der ersten 20 Minuten war der Führungstreffer der Gäste. Einen schlauen Chip-Pass von Just wusste der eingelaufene Cabana in der Mitte zu verwerten. Der Heilbronner Kapitän tunnelte Bayreuths Goalie Maximilian Meier in der 17. Minute zum 1:0. Die Altmeister zeigten mal wieder wie es geht.

Das zusammen 77 Jahre junge Sturmduo machte im Mitteldrittel im gleichen Stil weiter. In der 24. Minute legte Cabana für Just auf, doch der schob den Puck an Meier und dem Tor vorbei. Eine Minute später zielte Anderson ebenfalls nicht genau genug, der Schuss von Thore Weyrauch in der 27. Minute strich knapp über die Latte.

Heilbronner Falken antworten in Bayreuth mit Dreifachschlag auf 1:1-Ausgleich 

Viele Chancen, nur ein Tor – das war schon das Heilbronner Problem bei den jüngsten 1:2-Heimniederlagen am vergangenen Freitag gegen Peiting und am Sonntag vor einer Woche gegen Passau. Selbst die bis dahin offensiv maximal harmlosen Tigers bestraften den Chancenwucher. Alexander Barber traf aus dem Nichts zum 1:1 (28.).

So wenig verdient der Ausgleich war, so kurz hatte er Bestand. 28 Sekunden später hatte wieder einer der Altmeister zugeschlagen. Just tunnelte alleingelassen vor dem Bayreuther Tor Goalie Meier zur schnellen 2:1-Antwort (28.). Damit war der Offensivknoten bei den Gästen endgültig geplatzt.

Die Oberfranken verteilten am dritten Advent aber auch großzügige Geschenke. Eine Zwei-auf-Eins-Aktion nach Puckverlust der Tigers nutzte Paul Fabian mit einem wuchtigen Schuss zum 3:1 (30.). Es war das zweite Saisontor für den Stürmer, der von 2022 bis 2024 das Trikot der Tigers trug. Noch vor Drittelende legte Niklas Jentsch das 4:1 nach (38.). Wieder ging ein Scheibenverlust der Bayreuther im Aufbau voraus. Wieder nahmen die Heilbronner die Einladung konsequent an.

Aus dem Nichts kommen die Bayreuth Tigers im Schlussdrittel kurzzeitig zurück ins Spiel

Gefühlt war vor dem Schlussdrittel alles klar, zu schwach war der Auftritt der Gastgeber in den ersten 40 Minuten. Doch ein Eishockeyspiel wandelt sich manchmal innerhalb von Sekunden. Innerhalb von 35 war der Drei-Tore-Vorsprung auf einen Treffer geschmolzen. Der alleingelassene Jan Pietsch verwertete einen Abpraller von Falken-Goalie Patrick Berger zum 2:4 (43.). Verteidiger Ondrej Nedved traf per Direktabnahme zum 3:4-Anschluss (43.). „Das war zwar ein kleiner Schock für uns, wir sind aber nicht in Panik geraten“, konstatierte Eronen hinterher. 

Zwar waren die Tigers erneut aus dem Nichts zurück ins Spiel gekommen.  Allerdings wieder nicht für allzu lange. Nur eine gute Minute später stellte Thore Weyrauch auf 5:3 (44.). Nach sechs torlosen Partien in Folge nutzte der 26-jährige Center der ersten Sturmreihe die starke Vorarbeit von Luis Ludin. Als Lukas Wagner in der 48. Minute einen Distanzschuss von Malte Krenzlin zum 6:3 ins Tor abfälschte, waren beide Teams wieder am Ausgangspunkt des Schlussdrittels angelangt.

In doppelter Unterzahl überstehen die Heilbronner Falken die beiden Schlussminuten 

Dass es am Ende trotzdem noch einmal spannend wurde, lag am 4:6 der Bayreuther vier Minuten vor dem Ende durch Barber und einer Strafzeit wegen Spielverzögerung gegen Goalie Berger. Jentsch saß die Strafe für den Keeper ab. Dadurch mussten die Gäste die letzten zwei Minuten in doppelter Unterzahl überstehen, da Bayreuth zusätzlich Goalie Meier vom Eis nahm. Berger war in dieser Phase als Ruhepol aber einmal mehr in dieser Saison der Sieggarant für die Falken.

Tor: Berger, Jokinen; Abwehr: Mapes - Plauschin, Krenzlin - Schiller, Berry - Schams; Angriff: Anderson - Weyrauch - Ludin, Just - Cabana - Jentsch, Fabian - Wagner - Hon. Tore: 0:1 (17.) Cabana, 1:1 (28.) Barber, 1:2 (28.) Just, 1:3 (30.) Fabian, 1:4 (38.) Jentsch, 2:4 (43.) Pietsch, 3:4 (43.) Nedved, 3:5 (44.) Weyrauch, 3:6 (48.), 4:6 (56.) Barber. Schiedsrichter: Oliver Lohse, Goeran Noeller. Strafminuten: 4/8. Zuschauer: 979.

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