Maxi Beiers Top-Debüt im DFB-Team: Hoffenheimer sorgt vor EM 2024 für Furore
Der Stürmer der TSG Hoffenheim wird gegen die Ukraine nach einer Stunde eingewechselt. Ganz knapp verpasst Maximilian Beier ein Tor und erzählt dann, wer sein Debütanten-Trikot bekommt.

Wirklich ein braver Bub, dieser Maximilian Beier. Das Trikot vom Nationalmannschafts-Debüt vor der EM 2024 bekommen "Papa und Mama". Der 21-jährige Stürmer von der TSG Hoffenheim hatte am Montagabend in Nürnberg bei seinem ersten Auftritt im Dress der deutschen A-Auswahl keinen familiären Beistand auf der Tribüne. "Der Weg ist zu weit." Beier ist als Vereinsfußballer zwar im Kraichgau zu Hause, doch er stammt aus Brandenburg an der Havel, kam dann als 15-Jähriger aus dem Nachwuchs von Energie Cottbus zu den Hoffenheimer B-Junioren. In der gerade abgelaufenen Bundesligasaison erzielte er 16 Tore und war einer der Erfolgsgaranten bei der TSG.
DFB-Kader bei der EM 2024: Ein Feldspieler wird noch gestrichen
Und jetzt: ab zur EM? In den vorläufigen deutschen Kader hat es Maximilian Beier geschafft, doch Bundestrainer Julian Nagelsmann wird noch einen Feldspieler streichen. Der Hoffenheimer Jungnationalspieler war für viele Experten und Fans ein heißer Kandidat dafür, doch sein couragierter Auftritt im Europameisterschafts-Test gegen die Ukraine hat Beiers Turnierchancen deutlich erhöht.
Eingewechselt nach einer Stunde, wurde er beim 0:0 zum auffälligsten deutschen Spieler, war sofort immens torgefährlich. Der Hoffenheimer Nationalmannschafts-Debütant hatte in der 61. Minute die größte Chance, scheiterte mit Pech am Torgestänge. In der 63. Minute stand der agile Beier gleich wieder im Mittelpunkt. Nun klärte Torwart Anatoliy Trubin zur Ecke.
Der Frischling von Julian Nagelsmanns Gnaden sorgte im Angriff mächtig für Wirbel, weil er auf dem Fußballplatz eben gar kein braver Bub ist, sondern frech und selbstbewusst Tore schießen will. Natürlich ist da der Traum von der Heim-EM, von Einsätzen beim erhofften deutschen Sommermärchen 2024. Aber Beier ist demütig, weiß, dass er allenfalls als Ergänzungsspieler auftrumpfen kann. "Ich kenne meine Rolle - klar, dass ich von der Bank komme und nochmal richtig Stress mache auf dem Platz."
Gegen die Ukraine habe das "super geklappt". Trotz des knapp verpassten Traumdebüt-Tors. "Ich bin schon stolz auf meine Leistung, aber auch ein bisschen enttäuscht, dass es halt nicht gereicht hat für den Sieg", sagte der 21-Jährige. Es sei "schon ein krasses Gefühl" gewesen, als er für Jamal Musiala auf den Platz durfte. "Ich habe probiert, einfach alles auszublenden und mein Spiel zu spielen und einfach Spaß zu haben."
Lob von Bundestrainer Nagelsmann für TSG-Spieler Maximilian Beier
Vom Bundestrainer gab es reichlich Lob. "Maxi hat ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht, zwei Topabschlüsse, war auch defensiv fleißig. Er hat das gut gelöst." Die endgültige EM-Nominierung des Hoffenheimers sei "auf jeden Fall wahrscheinlicher" geworden.
Beier blieb in dieser Hinsicht gänzlich defensiv, sagte brav: "Das hat der Trainer zu entscheiden." Nach der EM-Generalprobe am Freitag gegen Griechenland.
Maximilian Beiers Vorteil: "Ich kann links spielen, ich kann rechts spielen." Seine Torabschlüsse gleich nach der Einwechslung hatte er mit beiden Füßen. "Rechts ist schon besser", sagte er in der Interviewzone mit einem Grinsen im Gesicht. "Aber mit links, den habe ich auch super getroffen. Der kam schön flach. Aber der Torwart ist halt schnell unten, den hält er gut."
Kein 1:0 für Deutschland. Kein Matchwinner-Ruhm für Beier. Kein ganz großer Medienrummel um den jungen Kerl. Aber das Nationalmannschafts-Trikot vom Debüt hat für Papa und Mama deshalb gewiss keinen kleineren Wert.