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Deutschland mit Chancenwucher gegen die Ukraine – Hoffenheimer Beier verpasst Siegtor

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Der vorletzte EM-Test der DFB-Elf endet torlos gegen die Ukraine. Hoffenheimer mit Großchance, vier VfB-Spieler spielen teils von Beginn an. So lief das Vorbereitungsspiel auf die EM 2024.

Waldemar Anton vom VfB Stuttgart stand erstmals in der Startelf der deutschen Nationalmannschaft.
Waldemar Anton vom VfB Stuttgart stand erstmals in der Startelf der deutschen Nationalmannschaft.  Foto: Christian Charisius (dpa)

Pfiffe im Nürnberger Stadion. Die galten erstmal Olaf Scholz. Der Kanzler kickte allerdings nicht. Er schaute nur zu. Das vorletzte deutsche EM-Testspiel am Montagabend gegen die Ukraine endete dann mit einigen Pfiffen fürs DFB-Team und ohne den erhofften Sieg. Das 0:0 war trotz vieler Chancen kein Euphorie-Booster in Richtung der Heim-EM 2024

Mit einem Schuss ans Torgestänge vergab der gerade eingewechselte Hoffenheimer Nationalmannschafts-Debütant Maximilian Beier in der 61. Minute die größte deutsche Chance. Und in der 63. Minute wurde es wieder brenzlig mit dem agilen Beier. Nun klärte Torwart Anatoliy Trubin  zur Ecke. 

Vorletzter EM-Test für DFB: Anton in der Startelf mit starkem Spiel gegen die Ukraine

Erstmals als Startelf-Spieler stand Waldemar Anton, der Kapitän des VfB Stuttgart, auf dem Platz. Er hatte zuvor nur einen Minieinsatz in seiner DFB-Statistik stehen. Fünf Minuten am 23. März beim deutschen 2:0-Sieg in Frankreich. Rein in der 89., Schluss in Minute 90+4, ein Jubel-Debüt, aber eben nur ein kurzes Vergnügen. In Nürnberg hinterließ er bis zum Ende einen guten Eindruck. 
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat sich für die EM auf das Innenverteidigerduo Antonio Rüdiger und Jonathan Tah festgelegt.


Aber Verletzungen, Sperren oder Formschwächen können im Fußball schnell Änderungen erzwingen. Anton steht zumindest als Ersatzmann in der ersten Reihe. Nagelsmann ist froh, den Stuttgarter im Kader zu haben: „Was Waldemar für mich auszeichnet, ist, dass er ein richtiger Verteidiger ist.“ Einer, der souverän grätscht, wenn die Not groß ist, der handlungsschnell Löcher stopft und gegnerische Stürmer aus dem Spiel nimmt.

Der Bundestrainer hat in der vergangenen Saison viele bärenstarke Anton-Auftritte im Trikot des Überraschungs-Vizemeisters VfB Stuttgart gesehen. Der 27-Jährige ist nicht nur ein Zerstörer, er kann auch offensive Impulse geben, so wie in der 53. Minute, als er präzise von rechts flankte und ein Kopfball von Kai Havertz das ukrainische Tor verfehlte.

Vorletzter EM-Test: DFB-Elf mit vielen Chancen gegen tiefstehende Ukrainer

In der 60. Minute war Manuel Neuer gegen Mykhailo Mudryk zur Stelle. Bereits in der 38. Minute hatte der Comeback-Torwart dafür gesorgt, dass nicht das 0:1 fiel.  Der Schlussmann des FC Bayern hatte sein letztes Spiel im DFB-Tor am 1. Dezember 2022 beim nutzlosen WM-4:2 gegen Costa Rica in Katar bestritten. Jetzt rettete er gegen Roman Yaremchuk.

In der 42. Minute ging ein abgefälschter Schuss von Jamal Musiala knapp neben das ukrainische Tor. Die Testspiel-Gäste standen tief, verteidigten kompakt, machten es der DFB-Elf schwer, zu Chancen zu kommen. Offensiv setzte die Ukraine ganz auf Konter. Wenige, aber dann gefahrbringende. 

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Zur zweiten Halbzeit verdoppelte sich die Zahl der Stuttgarter Spieler im deutschen Team auf vier. Vom VfB kamen die Offensiv-Asse Deniz Undav und Chris Führich neu auf den Platz. Der belebende Führich scheiterte in der 78. Minute an Torwart Trubin, Undav in der Nachspielzeit. 

Einen festen Platz als linker Verteidiger hat der Stuttgarter Billigeinkauf des Sommers 2023, der zum Shootingstar gewordene Maximilian Mittelstädt, der seine ersten beiden Länderspiele im März bestritt und beim 2:1-Sieg gegen die Niederlande gleich sein Premierentor im Nationaldress erzielte. Mittelstädt hat dem Bundestrainer einen großen Karriereschritt zu verdanken: „Ich werde alles geben, um das Vertrauen zurückzuzahlen.“ Die Europameisterschaft soll seine ganz persönliche Sommermärchen-Bühne werden. 

Deutschland gegen die Ukraine nicht komplett – nächstes Testspiel gegen Griechenland am Freitag

Der deutsche EM-Kader war beim Testspiel in Nürnberg nicht komplett. Die drei Champions-League-Finalisten Nico Schlotterbeck, Antonio Rüdiger und Toni Kroos fehlten noch. Der Dortmunder Niclas Füllkrug war zwar am Montag vorzeitig zum Team gestoßen, schaute aber nur zu. Statt des Real-Madrid-Taktgebers Kroos spielte Pascal Groß. Julian Nagelsmann hält viel von dem gebürtigen Mannheimer, der einst auch das Trikot der TSG Hoffenheim trug. „Er war viel zu lange unter dem Radar für das, was er kann", sagte der Bundestrainer. 

Am  Freitagabend folgt in Mönchengladbach die Turniergeneralprobe gegen Griechenland. Bei der EM (14. Juni bis 14. Juli) sind dann Schottland, Ungarn und die Schweiz die Vorrundengegner der deutschen Mannschaft.

Der letzte Vergleich mit der Ukraine endete vor einem Jahr in Bremen 3:3. Kai Havertz und Joshua Kimmich verhinderten damals im historischen 1000. Länderspiel des DFB-Teams mit zwei späten Toren die drohende Niederlage. Bundestrainer war noch Hansi Flick, aber nicht mehr lange, denn der deutsche Abwärtstrend verschärfte sich noch.

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