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Vor der EM 2024: So viele Tage wartet TSG-Torwart Baumann schon auf sein DFB-Debüt

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Viele Bundestrainer, aber noch kein Länderspiel. Oliver Baumann, Torwart der TSG Hoffenheim, spielt bei der Nationalmannschaft nie, ist aber trotzdem wichtig – auch für die EM 2024.

Oliver Baumann ist bei der EM 2024 dabei, hatte aber noch keinen Einsatz im DFB-Dress.
Oliver Baumann ist bei der EM 2024 dabei, hatte aber noch keinen Einsatz im DFB-Dress.  Foto: Federico Gambarini (dpa)

Er ist nicht der Beste. Das sieht man gleich. Auch nicht der Zehntbeste. Jetzt, beim Warmmachen zu Beginn der Trainingseinheit vor der EM 2024, sollen die deutschen Nationalspieler Bälle hochhalten, jonglieren, nicht auf den Boden plumpsen lassen. Das können andere deutlich besser als Oliver Baumann. Aber er ist ja auch kein Ballzauberer, sondern Torwart.

Baumann ist hinter Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen die Nummer drei unter den Schlussmännern im DFB-Kader bei der EM 2024. Es wird sich also aller Voraussicht nach in diesen Turnierwochen nichts an seiner ganz speziellen Einsatzstatistik ändern. Eigentlich ist es eine Nichteinsatzstatistik, denn der langjährige Bundesliga-Keeper der TSG Hoffenheim wurde schon 2020 vom damaligen Bundestrainer Joachim Löw zum ersten Mal für die deutsche A-Nationalmannschaft nominiert. Ein Länderspieleinsatz blieb dem Hoffenheimer Torhüter aber bis heute verwehrt. Keine einzige Minute durfte Oliver Baumann spielen.


Torwart der TSG Hoffenheim wartet weiter auf ersten Einsatz im DFB-Team

Der 34-Jährige wartet geduldig weiter. „Ich hoffe, dass irgendwann der richtige Moment kommt. Dann möchte ich da sein und ich möchte ein Spiel machen.“ Bundestrainer Julian Nagelsmann hat ihn auch deshalb mit zur EM genommen, weil Baumann keinen Stunk macht, wenn er nicht spielt. Der Hoffenheimer hat seine Rolle voll angenommen, sagt: „Kein Stress. Der Moment wird kommen."

Es hat mal einer die Tage gezählt. An diesem Freitag, wenn die DFB-Elf ab 21 Uhr das EM-Eröffnungsspiel gegen Schottland (live im TV) bestreitet, sind es 1389 Tage seit der ersten Berufung. Löw nominierte Baumann am 25. August 2020 für die Länderspiele gegen Spanien und die Schweiz. Bis heute spielten dann immer andere. Bei der Zahl der A-Einsätze steht weiter die Null. 

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Aber das bloße Dabeisein ist aus der Sicht des Teamplayers Oliver Baumann auch schön.  „Es ist ein Traum, bei der EM im eigenen Land vertreten zu sein.“ Viele Profifußballer erreichen sowas in ihrer Karriere nicht. Der Torwart der TSG Hoffenheim spricht von einer „Auszeichnung“ und „riesigen Bestätigung“ für seine über viele Jahre hinweg konstant starken Leistungen. 

Pech in der Corona-Zeit: Baumann musste beim DFB abreisen

Baumann hatte zwischendrin auch mal Pech in seiner ganz speziellen Karriere bei der Nationalmannschaft. Als er im November 2020 nominiert war, sorgten positive Corona-Tests bei der TSG Hoffenheim für die Pflicht, sich in häusliche Isolation zu begeben. Baumann musste aus dem DFB-Hotel wieder abreisen.

Auch von Löws Nachfolger Hansi Flick wurde Oliver Baumann wertgeschätzt. Doch zum Einsatz kam er in dessen Amtszeit ebenfalls nicht. Jetzt hat Julian Nagelsmann den Bundestrainer-Job, Baumanns einstiger Clubtrainer in Hoffenheim.

So hilft TSG-Torwart Baumann der DFB-Elf bei der EM 2024

In einem Trainingslager der TSG hat der Torwart mal gesagt, wie er beim DFB-Team helfen kann, auch wenn es nicht aufs Bällefangen in einem Spiel ankommt. „Aufgrund meiner großen Erfahrung weiß ich, wo ich mich auf und neben dem Platz einbringen, wenn nötig Ratschläge geben kann." Er sehe, "wo Probleme entstehen".

Bei der TSG Hoffenheim ist Oliver Baumann gesetzt als Nummer eins.
Bei der TSG Hoffenheim ist Oliver Baumann gesetzt als Nummer eins.  Foto: Marijan Murat/dpa

Bei der TSG Hoffenheim ist der 34-Jährige zur Institution geworden. Auch wenn es im Kraichgau katastrophal lief, so wie in der Rückrunde 2022/23, als der Abstieg aus der Bundesliga drohte, versteckte sich Baumann nicht. In der Nationalmannschaft ist er nun ein ganz spezieller Turnierfaktor.

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