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Welchen Effekt hat die Marche-Entlassung beim VfR Heilbronn?

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Der Landesligist VfR Heilbronn versucht trotz des überraschenden Trainerwechsels keine Unruhe vor dem Relegationsspiel am Mittwoch aufkommen zu lassen.

 Foto: Bertok, Alexander

Die überraschende und am Sonntagabend mit sofortiger Wirkung vollzogene Trennung des Landesliga-Staffel-I-Vizemeisters VfR Heilbronn von Trainer Pascal Marche wirft Fragen auf. Er ist der dritte Trainer in nur eineinhalb Jahren, der bei den ambitionierten Heilbronnern seinen Stuhl freimachen musste oder von sich aus ging. Ist Marche an der Mannschaft gescheitert und jetzt als schwächstes Glied im Gesamtkomplex das Bauernopfer? Ist er ein Opfer der hohen Erwartungshaltung der Führungsriege oder hat er einfach einen schlechten Job gemacht? Die Antwort darauf bleibt offen.

Einmal mehr haben die Mechanismen gegriffen, die oftmals ausgelöst werden, wenn es sportlich nicht so läuft, wie erhofft. Ob das Ziehen an der Reißleine nach der Niederlage gegen Oeffingen vor dem ersten Entscheidungsspiel auf dem Neckarsulmer Pichterich am Mittwoch (18 Uhr) gegen den Landesliga-II-Zweiten TSV Weilimdorf bei den Spielern neue Energie freisetzt, bleibt abzuwarten.

VfR Heilbronn: Trennung von Marche nach der Saison stand bereits fest

Der große Druck, weiter von Erfolg zu Erfolg eilen zu müssen und jetzt über die Relegation den Aufstieg in die Verbandsliga zu realisieren, ist hausgemacht, wird vom zahlenmäßig großen Anhang mehrheitlich auch eingefordert. Wobei VfR-Vorstand Onur Celik sagt: "Wir können am Mittwoch ausscheiden, da spricht nullkommanull dagegen." Aber man habe jetzt alles dafür getan, dass es vielleicht nicht passiert und die Mannschaft in die zweite Relegationsrunde einzieht.

"Das Spiel gegen Oeffingen war ein Spiegelbild der gesamten Runde und hat gezeigt, dass trotz der sehr guten Leistung in Heimerdingen keine Konstanz reingebracht worden ist", war für Celik die 3:5-Pleite am Samstag eine misslungene Generalprobe und ein Alarmzeichen vor der Relegation am Mittwoch. "Wir hätten mit Pascal nach der Runde eh nicht weitergemacht."

Der dritte Trainerwechsel in eineinhalb Jahren ist für Celik kein negativer Aspekt: "Der eine war dreieinhalb Jahre da, der andere ist nach vier Spieltagen zurückgetreten und der dritte war eine Saison da." Dass die Installation des ehemaligen Bundesliga-Trainers Uwe Rapolder in der Winterpause als externer Berater des Vereins nach außen hin einer Degradierung von Pascal Marche gleichkam, sei laut Celik nur in der öffentlichen Wahrnehmung der Fall gewesen, aber nicht nicht für Kenner der Fußballszene.

"Es war für uns nur eine Verbesserung der inhaltlichen Strukturen im spielerischen Bereich", sagt Celik, nachdem schon die Hinrunde keinen berauschenden Verlauf genommen hatte.

Rapolder hatte mit dem Marche-Aus nichts zu tun

Celik stellt auch klar, Rapolder habe mit der Trainerentlassung nichts zu tun. "Das ist unabhängig von Uwe entschieden worden. Er wurde nur über den Vollzug informiert." Pascal Marche selbst stellt klar, Rapolder habe sich nie in seinen Aufgabenbereich eingemischt: "Die kompletten Themen Aufstellung, Spiel, wie was gemacht wird, wie wechseln wir, diese Verantwortung lag zu 100 Prozent bei mir."

Nun muss es einmal mehr Teammanager Zdenko Juric beim VfR Heilbronn richten.
Nun muss es einmal mehr Teammanager Zdenko Juric beim VfR Heilbronn richten.  Foto: Bertok, Alexander

Das ständige Auf und Ab der Leistungen zog sich beim VfR durch die komplette Saison und verhinderte den direkten Aufstieg in die Verbandsliga als Meister. Die fehlende Konstanz wird letztlich Marche angelastet. Anfang April stürmte der VfR erstmals an die Tabellenspitze der Landesliga, musste Platz eins nach einer selbstverschuldeten Niederlage beim FSV Waiblingen aber wieder an den TSV Heimerdingen abgeben. Am 8. Mai glänzte Heilbronn mit einem souveränen 3:0-Erfolg in Heimerdingen, holte Platz eins zurück und durfte sich bereits als Meister fühlen. Es folgte ein peinlicher Heimauftritt gegen Absteiger SG Sindringen/Ernsbach, der mit einer 0:2-Niederlage endete. Der schwache Auftritt zuletzt bei der 3:5-Pleite gegen Oeffingen kostete Marche dann den Job.

 
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