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Über den Rasen im Neckarsulmer Pichterichstadion lacht die Welt

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Der Videoclip eines Tores der Stuttgarter Kickers am Mittwoch im Pokalspiel im Neckarsulmer Pichterichstadion ist auf TikTok mehr als eine Million Mal angeklickt worden.

Wer den Rasen-Schaden hat, braucht für den Internet-Spott nicht zu sorgen. Der kommt dann nämlich ganz von alleine. Die Fußball-Welt lacht derzeit über den Rasen im Pichterichstadion. Schuld daran ist ein von den Stuttgarter Kickers bei TikTok veröffentlichtes Video des Tores zum 2:0 beim 3:2-Sieg im WFV-Pokal-Viertelfinale am Mittwoch in Neckarsulm.

Mehr als 1,4 Millionen Mal ist der Clip allein bei TikTok schon angeklickt worden. Zu sehen ist aus der Hintertor-Perspektive, wie Loris Maier flach schießt, der Ball vor Neckarsulms Torwart aufkommt und wie von Geisterhand über die Hände von Thomas Bromma ins Tor springt. Klassischer Fall von Platzfehler.

Neckarsulms Torhüter Bromma ist froh über den Videoclip

Gar nicht lustig findet die Szene natürlich Neckarsulms Torwart, dessen Fassungslosigkeit auch prima filmisch festgehalten ist. "Es ist ein Skandal, auf so einem Untergrund zu spielen", sagt er über den Holperrasen, der auch an vielen anderen Stellen Bälle verspringen lässt: "So ein Ding ist mir noch nie passiert."

Bromma hat sich die Szene mehrmals angesehen und ist eigentlich sogar froh über das Video. Der kurze Clip fungiert sozusagen als Videobeweis, spricht ihn von jeglicher Schuld frei. "Viele dachten ja, dass es ein Torwartfehler war." Die aufbauenden Kommentare unterm Video freuen den Ex-Kickers-Schlussmann, der sie gelesen hat: "Das tut natürlich gut." Zuspruch gab es auch vom Kickers-Torwarttrainer, den Mitspielern.

"Ich verstehe, dass man sich darüber ärgert", sagt Sport-Union-Geschäftsführer Manuel Adler. Vereinschef Rolf Härdtner spendet Thomas Bromma Trost: "Den Ball hätte kein Torwart der Welt gehalten."

 

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60.000 Euro gibt die Stadt Neckarsulm im Jahr für die Erhaltung des Rasens aus

Der Pichterichrasen, er ist seit langem ein sensibles Thema bei Vereinen und der Stadt. "Wir wissen, dass die Stadt alles ihr Mögliche tut, um den Zustand des Rasens zu verbessern", sagt Härdtner. Für die Stadt spricht Andreas Bracht. "Der Unterbau des Naturrasenplatzes im Pichterich ist bereits 40 Jahre alt. Dementsprechend weist der Platz Unebenheiten auf", teilt der Pressesprecher auf Anfrage mit. Sie zu beseitigen, den Rasen zu pflegen, das lässt sich Neckarsulm einiges kosten. "Für die Grünunterhaltung im Pichterichstadion stehen in diesem Haushaltsjahr 60.000 Euro zur Verfügung", heißt es aus dem Neckarsulmer Rathaus.


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Vereine und Stadt wissen um die Problematik - eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung ist allerdings nicht in Sicht. Die Spielfläche ein halbes Jahr zu sperren und zu sanieren, stellt keine Option dar. "Der Rasen ist stark überspielt", heißt es von Seiten der Stadt, weil es die einmalige Konstellation gibt, dass sich ein Oberligist (Sport-Union) und Landesligist (Türkspor) ein Spielfeld teilen müssen. Für Training, Punkt- und Pokalspiele wie am vergangenen Mittwoch gegen die Stuttgarter Kickers.

Es fehlt an Ausweichspielfeldern, der Pichterich-Kunstrasen ist viel zu hart und in die Jahre gekommen. Erst wenn "in Kürze" die Sanierung des Kunstrasens ansteht, dürfte der dann weniger beanspruchte Pichterichrasen regenerieren.

Heimspiel gegen Reutlingen fällt aus

Vereinschef Rolf Härdtner nimmt die Internet-Berühmtheit um den Clip mit dem Hoppel-Ball mit Humor: "Jetzt ist auch das Pichterichstadion weltberühmt", sagt er: "Die Leute sollten sich aber lieber mal vor Ort als Stadionbesucher ein Bild davon machen."

An diesem Samstag allerdings nicht. Das eigentlich für 14 Uhr geplante Oberliga-Heimspiel der Sport-Union Neckarsulm gegen den SSV Reutlingen fällt nämlich kurzfristig aus. Der Platz ist nach dem vielen Regen der vergangenen Tagen unbespielbar.

 
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