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Trainer Thomas Kettner wirft beim VfR Heilbronn hin

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Der Nachfolger von Andreas Lechner verlässt den Fußball-Landesligisten nach nur vier Spielen wieder. Spannungen zwischen dem Trainer und der Mannschaft waren nicht mehr zu kitten. Ein Duo übernimmt Interimsweise.

Trainer Thomas Kettner (links) hat den Trainer-Job beim Landesligisten VfR in der Winterpause übernommen, am Dienstag aber seinen sofortigen Rücktritt verkündigt. Bis Saisonende übernehmen Zdenko Juric (Mitte) und Enzo Romano (rechts).
Trainer Thomas Kettner (links) hat den Trainer-Job beim Landesligisten VfR in der Winterpause übernommen, am Dienstag aber seinen sofortigen Rücktritt verkündigt. Bis Saisonende übernehmen Zdenko Juric (Mitte) und Enzo Romano (rechts).  Foto: Bertok, Alexander

Er war in Winterpause als Nachfolger von Andreas Lechner gekommen, doch jetzt ist auch Thomas Kettner beim Landesligisten VfR Heilbronn schon wieder Geschichte. Nach nur vier Punktspielen hat der Trainer am Dienstagnachmittag das Handtuch geworfen und ist von seinem Amt zurückgetreten. Zuvor hatte es ein Gespräch mit Vereinsvorstand Onur Celik gegeben. Als Interimslösung übernehmen nun bis zum Saisonende Co-Trainer Enzo Romano und Zdenko Juric die sportliche Verantwortung. Und das neue Duo ist bereits an diesem Donnerstag (19.30 Uhr) in einem vorgezogen Spiel beim NK Croatia Bietigheim gefordert.

"Wir haben uns am Dienstag zu einem Analyse-Gespräch getroffen", erzählt VfR-Vorstand Onur Celik. Dabei kam auch Kritik von Seiten der Mannschaft am Trainer zur Sprache. Zuvor hatte auch Kettner immer wieder Gespräche mit Mannschaft und Spielern geführt, dabei aber keine kritischen Äußerungen zu seiner Person erhalten.

 


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Vertrauensverhältnis kaputt, Konstellation gescheitert

"Für mich war daher keine Vertrauensbasis mehr vorhanden. Für einen Trainer ist es wichtig, seine Mannschaft hinter sich zu wissen", sagt Kettner, ein Miteinander habe auch "mit Ehrlichkeit und Offenheit zu tun". Beides habe er nicht gespürt. "Thomas hat dann den Wunsch geäußert, dass er gerne zurücktreten will und wir haben das so akzeptiert", berichtet Celik über eine einvernehmliche Lösung.

Kettner hatte es in seiner kurzen Zeit an der Badstraße nicht geschafft, das der Funke von ihm zur Mannschaft übergesprungen ist. Der gemeinsame Draht hat gefehlt. "Ja, unter dem Strich muss ich das so sehen", bestätigt Kettner diese Einschätzung. "Für mich stellt sich nur die Frage, warum? Ich weiß bis heute nicht, wie ich diesen Draht gekriegt hätte." Für Celik hat die Konstellation Kettner-VfR "einfach nicht gepasst. Beide Seiten konnten nicht miteinander."

 


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Kettner hatte Abgang bereits geplant

Die Trennung vereinfacht hatte der Fakt, dass Kettner ohnehin nicht vor hatte, über diese Saison hinaus beim VfR zu bleiben. "Schon vor dem Spiel gegen Pfedelbach war klar, dass ich aus verschiedenen Gründen aufhören werde", erzählt Kettner. Diese Entscheidung habe jedoch nicht mit der Mannschaft direkt zu tun gehabt.

Nach dem 1:1 gegen Pfedelbach gab es sonntags in den Sozialen Medien aus Reihen der VfR-Fans Boykott-Aufrufe und Kommentare, nach denen der Trainer entlassen werden müsste, berichtet Kettner. Diese Beiträge seien aber wieder gelöscht worden.

Keine Alibis mehr: Mannschaft ist in der Pflicht

Celik nimmt nun das Team in die Pflicht, das bereits mitverantwortlich dafür war, dass Lechner entlassen wurde und nun Kettner von sich aus gegangen ist. "Es ist ja nicht so, dass wir nur in den letzten vier Spielen nicht überzeugt haben, das geht jetzt schon seit Oktober so, seitdem ist der Wurm drin", macht Celik deutlich, dass Team hätte nun kein Alibi mehr und müsse jetzt mit Leistung und Engagement die passende Antwort geben. "Die Mannschaft muss jetzt liefern, das habe ich den Spielern so auch gesagt."

Onur Celik und seine Mitverantwortlichen suchen nun einen neuen Chefcoach, der dann im Sommer seine Arbeit aufnehmen soll. "Unser Ziel ist es, jetzt schnell in den sicheren Hafen zu kommen, sprich den Klassenerhalt zu schaffen", macht Celik wie nach der zurückliegenden Niederlage gegen Oeffingen nochmals deutlich, von Platz zwei träume beim VfR niemand mehr.

 


Zdenko Juric fordert VfR-Gen

Zdenko Juric nimmt wie Vorstand Onur Celik die Mannschaft in die Verantwortung. "Wir müssen eigentlich nicht viel ändern, sondern nur ein wenig an den Stellschrauben drehen. Kicken können die Jungs ja", sagt Juric.

Es müsse wieder dieses Gen zum Tragen kommen, das den VfR in den vergangenen Jahren geprägt hat. "Wir wollen in die alte Erfolgsspur zurückfinden, in den letzten elf Spielen eine ordentliche Leistung zeigen und das Umfeld des VfR Heilbronn einfach wieder zufrieden stellen. Das ist für den Rest dieser Saison das Allerwichtigste."

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