Warum der VfR Heilbronn seit Herbst schwächelt
Der ambitionierte Landesligist VfR Heilbronn verliert das Heimspiel gegen den TV Oeffingen mit 2:4 und verabschiedet sich aus dem Kampf um Platz zwei.

Zum Jahreswechsel wurde beim VfR Heilbronn noch von Platz zwei in der Landesliga geträumt. "Jetzt müssen wir aber eher nach unten schauen", sagte ein frustrierter VfR-Trainer Thomas Kettner nach der bitteren und verdienten 2:4-Heimpleite gegen den Tabellenvorletzten TV Oeffingen am Samstag.
Die Schwarz-Weißen verabschiedeten sich mit einer enttäuschenden Leistung und der zweiten Niederlage nach der Winterpause bei je einem Sieg und Unentschieden endgültig aus dem Kreis der Topteams. Der Rückstand auf Platz zwei ist auf elf Punkte angewachsen, während der Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsrang nur noch sechs Zähler beträgt.
Kettner sprach von einem gebrauchten Tag, der jedoch zuversichtlich begann. "Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben in den ersten 15 Minuten das Geschehen dominiert und verdient geführt", war es für Kettner eigentlich ein perfekter Start. Und auch VfR-Vorstand Onur Celik meinte: "Bis dahin war alles in Ordnung."
Ab der 1:0-Führung kopflos
In der 8. Minute war es Luca Hofmann, der nach einem Freistoß von Tom Marmein per Kopf zum 1:0 abschloss. "Und dann laufen wir unnötig und völlig ohne Absicherung in einen Konter zum 1:1. Ab da war bei uns der Schalter in die falsche Richtung gestellt", sagte Kettner, sein Team sei von einem Moment auf den anderen komplett aus der Begegnung heraus gewesen. "Das Spiel ist uns total entglitten", ergänzte Celik, dessen Team sich zu viele Fehler leistete, die durch die Gäste effektiv bestraft wurden.
Dem 1:1 durch Dennis Chirivi (17. Minute) ließen Malntin Ymerai (23.) und Faton Sylai (38.) weitere Tore zum 1:3-Pausentand folgen. Drei Minuten waren in Durchgang zwei gespielt, als Mario Mutic das 1:4 erzielte. "Katastrophal, kein Aufbäumen der Mannschaft, total leer", ärgerte sich Celik nach dem vierten Gegentreffer.
Drei Konter und ein Abspielfehler
In der Folge verwaltete Oeffingen das Ergebnis. Aus dem Spiel heraus wollte dem VfR auch weiterhin nicht viel gelingen. Die Platzherren sorgten lediglich durch Standards für Gefahrenmomente. Und so war es ein Eckball, den der eingewechselte Jannik Danecker zum 2:4-Endstand abschloss. "Drei der vier Gegentore waren Konter, eins resultierte aus einem Abspielfehler hinten in einer unbedrängten Situation", haderte Kettner mit individuellen Fehlern seiner Jungs. "Kein Spieler hat auch nur annähernd zu seiner Normalform gefunden."
"Mit den Leistungen, die die Spieler abliefern, ist es nicht machbar in der Landesliga vorne konkurrenzfähig zu sein", kritisiert Celik aber nicht nur die Darbietungen seiner Mannschaft nach der Winterpause. "Das ist schon seit Herbst komplett nicht mehr zufriedenstellend." Auch der Vorstand blickt wie sein Trainer aktuell in der Tabelle nicht nach oben. "Es gilt jetzt die Runde ordentlich zu Ende zu bringen. Wir müssen schauen, genügend Polster nach hinten zu behalten."
Am Gründonnerstag in Bietigheim
Schon am Gründonnerstag hat die Mannschaft Gelegenheit zur Wiedergutmachung, wenn um 19 Uhr beim Tabellendrittletzten NK Croatia Bietigheim gespielt wird.
VfR Heilbronn: Zeyrek, Reitz, Hellmann, Radu, Faber (52. Hinderhauser), Marmein, Hofmann, Peranitsch (46. Kocak), Müller, Schlimgen, Dörner (74. Danecker).
Tore: 1:0 Hofmann (8.), 1:1 Chirivi (17.), 1:2 Ymerai (23.), 1:3 Sylaj (38.), 1:4 Mutic (48.), 2:4 Danecker (83.). Schiedsrichter: Tobias Rollnik (TSV Münchingen). Zuschauer: 150.