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Fußballspiel abgebrochen
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Nach Schlag bei Kreisligaspiel: Stellungnahmen zum Geschehen in Möckmühl

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Ein Fußballspiel in der Kreisliga wird abgebrochen: Ein Spieler soll seinem Gegenspieler in Möckmühl ins Gesicht geschlagen haben. Dem Gegenspieler sollen dabei mehrere Zähne ausgeschlagen worden sein.


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Nach einem schweren Vorfall auf dem Fußballplatz hat ein Spiel zwischen der Spvgg Möckmühl II und dem VfL Obereisesheim II am 1. Juni für Aufsehen gesorgt: Ein Spieler von Obereisesheim soll seinem Gegenspieler ins Gesicht geschlagen haben. Dem 19-jährigen Opfer sollen dabei mehrere Zähne ausgeschlagen worden sein.

Er wurde mit Verdacht auf eine Kieferverletzung per Krankenwagen in eine Klinik nach Würzburg gefahren. Die Begegnung der Kreisliga B5 wurde nach der Gewalttat beim Stand von 1:0 beendet, da die Möckmühler Mannschaft sich dazu entschied, nicht mehr weiterzuspielen.

Schlag ins Gesicht bei Kreisligaspiel: Stellungnahme der Polizei

Wie Polizeisprecher Frank Belz gegenüber der Heilbronner Stimme bestätigte, handelt es sich bei dem mutmaßlichen Angreifer um einen Polizeibeamten des Polizeipräsidiums Heilbronn. Konkretere Angaben zur Dienststelle oder zur Funktion des Beamten machte Belz aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht. Der Vorfall wurde bereits polizeiintern zur Kenntnis genommen. „Das wird auch dienstliche Konsequenzen haben“, so Belz. Ob es dabei zu einer Suspendierung komme, sei noch offen und hänge auch vom Ausgang eines möglichen strafrechtlichen Verfahrens ab.

Auf die Frage, wie die Polizei solches Verhalten bewertet, sagte der Sprecher: „Ein Polizeibeamter sollte sich seiner Vorbildfunktion besonders bewusst sein.“ Gewalt auf dem Fußballplatz sei grundsätzlich nicht akzeptabel – unabhängig vom Beruf. Als Trainer kenne er die emotionalen Momente eines Spiels, doch es sei auch in hitzigen Situationen Selbstbeherrschung gefragt.

Wenn ein Polizeibeamter eine Straftat begeht, muss er auch mit disziplinarrechtlichen Konsequenzen rechnen, erklärt Belz. Die weiteren Verfahren, sowohl straf- als auch disziplinarrechtlich, werden voraussichtlich noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Der mutmaßliche Tatverdächtige möchte sich zum Vorfall nicht öffentlich äußern.

Sportgericht prüft den Fall, eine Entscheidung steht noch aus

Auch sportrechtlich können dem Spieler Konsequenzen drohen. Das Sportgericht des Fußballbezirks Franken könnte den Spieler aus Obereisesheim voraussichtlich für eine äußerst lange Zeit sperren – ein lebenslanger Ausschluss vom Spielbetrieb im Württembergischen Fußballverband (WFV) könnte ebenfalls möglich sein. Eine Entscheidung des WFV stehe allerdings noch aus. Wann mit einem Urteil zu rechnen ist, ist noch nicht klar.

Der Beruf eines beschuldigten Spielers ändert am Sportgerichtsurteil nichts. „Wir bewerten nur das Verhalten auf dem Platz“, erklärt David Biedemann vom WFV.

VfL Obereisesheim distanziert sich von Aktion: „Er wird für uns nicht mehr auflaufen“

Der Obereisesheimer Fußball-Abteilungsleiter Dominik Heinrich bestätigte im Gespräch mit der Heilbronner Stimme, dass der Verein inzwischen reagiert habe: „Wir haben den Spieler vom Spielbetrieb ausgeschlossen.“ Intern sei die Sache für den Verein geklärt – „er wird nicht mehr für uns spielen“.

Heinrich betonte, dass sich der Verein klar von dem Vorfall distanziere. Zu den beruflichen Hintergründen des Spielers äußerte er sich nicht weiter: „Ich mische mich nicht in ein laufendes Verfahren ein.“ Der Imageschaden für den Verein sei jedoch erheblich – auch, weil der Verein im Januar bereits im Zusammenhang mit einem Vorfall bei einem Hallenturnier negativ in den Schlagzeilen war. Doch an diesem Turnier hatte der VfL Obereisesheim damals gar nicht teilgenommen.

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