Stimme+
Fußball
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Hohenloher wollen als geteilter Bezirk vereint bleiben

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Beim Staffeltag des Fußballbezirks Hohenlohe in Althausen stieß die Ausgestaltung der Strukturreform auf wenig Gegenliebe. Folgt auf die Teilung des Bezirks auch noch die Demütigung?

Vielleicht kein Aufschrei, aber doch zumindest ein von Kopfschütteln begleitendes Raunen ging durch die Reihen der Hohenloher Vereinsvertreter beim Staffeltag, als es um die Auswirkungen der Strukturreform ging.
Foto: Archiv/Schmerbeck
Vielleicht kein Aufschrei, aber doch zumindest ein von Kopfschütteln begleitendes Raunen ging durch die Reihen der Hohenloher Vereinsvertreter beim Staffeltag, als es um die Auswirkungen der Strukturreform ging. Foto: Archiv/Schmerbeck  Foto: Schmerbeck, Marc

Mantraartig wiederholte Niko Schwarz: "Es ist noch nichts in Stein gemeißelt. Wir werden das Bestmögliche für uns herausholen." Der kommissarische Vorsitzende des Fußballbezirks Hohenlohe leitete am Samstag erstmals den Staffeltag der Vereine im Bad Mergentheimer Teilort Althausen. Keine leichte Aufgabe, nachdem beim Verbandstag des Württembergischen Fußballverbands (WFV) Ende Mai in Stuttgart die Aufteilung des Bezirks Hohenlohe ab der Saison 2024/25 mehrheitlich beschlossen worden war.

Bezirksvorsitzender Niko Schwarz will die Vereine verstärkt mitnehmen.
Bezirksvorsitzender Niko Schwarz will die Vereine verstärkt mitnehmen.  Foto: Stephan Sonntag

Die eine Hälfte wandert in den Bezirk Unterland, die andere in den Bezirk Rems-Murr. Die Auswirkungen sind schon mit dem kommenden Spieljahr spürbar und sorgten am Samstag teils für ungläubiges Kopfschütteln unter den rund 100 Vereinsvertretern im bisher noch drittgrößten Bezirk Württembergs.

Verschärfter Abstieg in der Bezirksliga und den A-Ligen

WFV-Spielbetriebsleiter Thomas Proksch war nach Althausen gekommen, um diese Auswirkungen konkret vorzustellen. "Es geht nicht ohne Härten beim Abstieg", stellte Proksch bereits eingangs klar. Die Bezirksliga muss schon in der kommenden Saison von 16 auf 14 Vereine schrumpfen. In den drei A-Ligen wird es jeweils mindestens vier Absteiger geben müssen. Diese Folgen der Strukturreform waren absehbar. Schließlich müssen für die beiden neuen Großbezirke aus derzeit drei Bezirksligen zwei werden, aus acht A-Ligen deren sechs.


Mehr zum Thema

Dreieinhalb Stunden wurde am Abend des 25. Mai 2022 in der Stuttgarter Carl Benz Arena diskutiert und schließlich abgestimmt. Dann wurde auf dem außerordentlichen Verbandstag des Württembergischen Fußball-Verbandes die Verbandsstruktur- und Spielklassenreform beschlossen.
Stimme+
Stuttgart/Region
Lesezeichen setzen

Verbandsstrukturreform beschlossen: Für die Fußballer der Region wird sich in Zukunft einiges ändern


Paritätische Verteilung nicht garantiert

Es war ein anderer Aspekt, der die Gemüter deutlich mehr erregte. Im Bezirk Hohenlohe war man davon ausgegangen, dass die zwölf verbleibenden Bezirkligavereine am Ende der Saison 2023/24 zu gleichen Teilen auf den Bezirk Unterland und den Bezirk Rems-Murr aufgeteilt werden. Also sechs hierhin und sechs dorthin. Wäre die Reform bereits am Ende der gerade abgelaufenen Saison durchgeführt worden, hätte dieses Verhältnis auch gepasst.

Doch Proksch machte deutlich, dass es am Ende der Spielzeit 2023/24 auch anders kommen könne. Dann würden vielleicht nur drei Hohenloher Vereine in die Bezirksliga Unterland wandern. Als Grundlage für die Entscheidung, welcher Verein ins Unterland geht und welcher nach Rems-Murr, dienen die zuständigen Schiedsrichtergruppen.

Bezirks-Spielleiter Martin Basler äußerte sich kritisch zu den WFV-Plänen.
Bezirks-Spielleiter Martin Basler äußerte sich kritisch zu den WFV-Plänen.  Foto: Stephan Sonntag

"Erst werden wir geteilt und jetzt sollen wir auch noch gedemütigt werden?", fragte Hohenlohes neuer Bezirks-Spielleiter Martin Basler verärgert. "Wir verlangen sechs feste Plätze im Unterland und in Rems-Murr. In einer neuen Bezirksliga mit nur drei Hohenloher Vereinen wären wir die ungeliebten Kinder." Proksch hält die paritätische Verteilung nur für möglich, wenn Vereine ihren Bezirksligaplatz freiwillig an ein schlechter platziertes Team abgeben würden. "Rein nach sportlichen Gesichtspunkten lässt sich das nicht garantieren", sagte Proksch.

Diskussion um Reservespielbetrieb

Thomas Proksch vom WFV stellte die Strukturreform vor.
Fotos: Sonntag
Thomas Proksch vom WFV stellte die Strukturreform vor. Fotos: Sonntag  Foto: Stephan Sonntag

Zweiter großer Diskussionspunkt war der Reserve-Spielbetrieb. Während Hohenlohe noch mehr als 60 Teams stellt, hat Rems-Murr die Reserven schon vor einigen Jahren in B-Ligen-Staffeln eingruppiert. "Das wird es mit mir nicht geben. Mit mir gibt es nur Reserve", machte Basler deutlich. Proksch versicherte, dass die Bezirke ihre Eigenheiten behalten sollten, das aber untereinander regeln müssten: "Wir als WFV sind da nur in der Moderatorenrolle."

Schwarz versicherte den Vereinsvertretern abschließend, in den weiteren Gesprächen, "das Beste für Hohenlohe" herauszuholen. Und Basler appellierte: "Auch wenn wir kein Bezirk mehr sind, wollen wir eine Einheit bleiben."


Warum die Reform?

Sinkende Mannschaftszahlen und immer mehr Spielgemeinschaften waren die Gründe dafür, dass ab 2015 im WFV über eine Strukturreform nachgedacht wurde. Denn das als idealtypisch betrachtete Spielsystem wird mit den bisher 16 Bezirken absehbar nicht mehr realisierbar sein. Beim Verbandstag Ende Mai in Stuttgart wurde daher die Reduzierung auf zwölf Bezirke mehrheitlich beschlossen. son

 

Mehr zum Thema

Melayro Bogarde durfte in Durchgang zwei ran und erfüllte nach Schlusspfiff jede Menge Autogrammwünsche.
Fotos: Ralf Seidel
Stimme+
Fußball
Lesezeichen setzen

Hoffenheim gewinnt das Testspiel in Brackenheim und die Herzen der Fans


Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben