Taktische Flexibilität könnte für den FSV Hollenbach gegen den KSC II zum Trumpf werden
Fußball-Oberligist FSV Hollenbach, der seit drei Spielen auf einen Sieg wartet, empfängt am Samstag den formstarken Aufsteiger Karlsruher SC II. FSV-Trainer Schenker setzt auf Erfahrung und Zweikämpfe.

Nach den Top-Team-Wochen bekommt es der FSV Hollenbach nun mit dem Top-Team-Besieger zu tun. Am Samstag um 15.30 Uhr ist der Karlsruher SC II zu Gast in der Jako-Arena – und der Oberliga-Aufsteiger ließ zuletzt aufhorchen, wurde zum Favoritenschreck, schlug den Tabellenzweiten, VfR Mannheim, mit 2:1 und spielte davor gegen den Tabellenführer VfR Aalen 0:0.
Gegen beide Gegner kassierte der FSV Hollenbach jeweils eine Woche früher eine Niederlage. Hinzu kam am vergangenen Freitag das 0:0 gegen den Oberliga-Dritten TSV Essingen. Seit drei Spielen wartet der FSV daher auf einen Sieg. Dass dieser gegen den Aufsteiger gelingt, ist kein Selbstläufer. Nach Startschwierigkeiten hat sich die U23 des KSC gefestigt und sich am FSV vorbei auf Platz zwölf geschoben.
Trainer Schenker wünscht sich einen Auftritt wie gegen die Top-Teams
Auch wenn den Hollenbachern seit drei Spielen kein Sieg mehr gelungen ist, so stimmte doch die Leistung. Vor allem gegen Aalen und Mannheim. Gegen Essingen habe sein Team dann allerdings nicht ganz so gut gespielt wie davor. „Deshalb haben wir auch nur einen Punkt geholt“, sagt Trainer Reinhard Schenker. „Beide Mannschaften hatten ihre Chancen, es gab aber nur wenige Hochkaräter.“ Für Samstag gibt er vor: „Wir wollen wieder ein so starkes Spiel abliefern, wie davor. Es ist unser Anspruch, dass es so weitergeht, wenn man zweimal gegen Top-Teams gut gespielt hat.“
Dafür müssen die Hollenbacher unter anderem im Freilaufverhalten aktiver sein. Teilweise verpassten es seine Spieler gegen Essingen, in die richtigen Räume zu laufen. „Ich glaube aber schon, dass auch die Zweikampfquote am Wochenende entscheidend werden kann. Wir wollen die Karlsruher nicht in den Flow kommen lassen“, erklärt Schenker. „Dafür ist es wichtig, direkte Duelle zu gewinnen, damit sie ihre spielerische Klasse nicht auf den Platz bringen. Es kommt darauf an, uns durch diese Dinge Feldvorteile zu erarbeiten.“
4–2–2–2 oder 4–2–3–1? – FSV Hollenbach kann beides
Allerdings fallen weiter zwei Spieler aus, die durch ihre Physis und Erfahrung sehr wichtig sind: Jonas Limbach und Arne Schülke. Felix Limbach ist zwar wieder ins Training eingestiegen, aber nur dosiert. Für ihn wird ein Einsatz wohl zu früh kommen. „Von daher ist es eine unveränderte Situation“, sagt Schenker, der sich aber trotzdem vorstellen kann, die Grundordnung zu ändern.
„Durch das Personal verändert sich schon etwas die Art und Weise, wie man Fußball spielt. Aber die Jungs sind taktisch in der Lage, von Woche zu Woche zu wechseln.“ Zuletzt traten die Hollenbacher in einem 4–2–2–2 auf, davor war es ein 4–2–3–1. Beide Varianten sind auch gegen den KSC II denkbar.
Gut ausgebildeter KSC-Nachwuchs ist in inzwischen der Oberliga angekommen
Die Karlsruher haben eine junge, talentierte Mannschaft. „Sie musste sich wahrscheinlich zu Saisonbeginn erst einmal in der neuen Liga zurechtfinden“, sagt Schenker über den Saisonstart des Gegners mit schwankenden Ergebnissen. Fünfmal in Folge blieb der KSC II aber zuletzt ungeschlagen, spielte dabei dreimal Unentschieden, gewann zwei Partien und rückte dadurch ins Mittelfeld vor.
„Es wird auch wichtig sein, dass wir unsere Erfahrung ausspielen.“
Reinhard Schenker
„Das wird wieder eine schwere Aufgabe“, sagt Schenker. „Zweite Mannschaften sind technisch und taktisch immer sehr gut ausgebildet. Die sind in der Lage, alles zu spielen. Sie können früh pressen oder kompakt und diszipliniert im Block verteidigen. Außerdem sind sie technisch so gut ausgebildet, dass sie auch mit dem Ball gut sind. Es ist die Frage, wie man solchen Mannschaften seinen eigenen Stempel aufdrückt.“ Ein Schlüssel dafür dürften die von Schenker angesprochenen Zweikämpfe sein. „Es wird vielleicht auch wichtig sein, dass wir unsere Erfahrung ausspielen“, sagt der Hollenbacher Trainer.