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Fremdsprachen, Musik und Sport sind gut fürs Gehirn

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Pausen und Schlaf sind wichtig für unsere Kommandozentrale im Kopf. Daneben können Tätigkeiten wie das Instrumentalspiel einen guten Einfluss haben. Es gibt aber auch einige Faktoren, die schlecht sind fürs Gehirn.

von Carsten Friese
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Eine hirnfördernde Station in der Experimenta: Keyboard wird mit Hilfe von Farben gespielt. 
Foto: Seidel
Eine hirnfördernde Station in der Experimenta: Keyboard wird mit Hilfe von Farben gespielt. Foto: Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Der besondere Muskel in unserem Kopf ist nach Angaben der Max-Planck-Gesellschaft "das komplizierteste Organ, das die Natur je hervorgebracht hat". Eine der wichtigsten Eigenschaften des Gehirns sei die Lernfähigkeit bis ins hohe Alter. Dabei sei es wie im Sport: Je mehr eine Fähigkeit gefordert werde, "desto effektiver wird sie erledigt", erklären die Wissenschaftler.

Es geht darum, ein Verkümmern von Zellen zu vermeiden

Je aktiver wir unser Gehirn nutzen und mit Aufgaben beschäftigen, umso besser, sonst verkümmern Zellen und Verbindungen, ist eine Grundregel. Wie man dem Gehirn Gutes tun kann? Dazu kursieren viele Aussagen. Lieber mal Kopfrechnen statt Taschenrechner, mal ohne Navi zurechtfinden oder auch mal wieder Handschrift statt Computer, werden als aktivierende Momente genannt.

Wer ein Musikinstrument spielt, fordere das Gehirn als Ganzes, weil viele Hirnareale zusammenarbeiteten, schreibt die Schweizer "Sonntagszeitung" auf der Wissensseite. Auch das Lernen einer Fremdsprache wird als optimales Training angesehen, das Alterungsprozesse verringern könne. Viel Raum für Anstrengungen gibt es jedenfalls: Rund 780.000 Kilometer beträgt die Gesamtlänge aller Nervenfasern - fast genau die Distanz Erde-Mond-Erde.

Geistig fitter und klarer nach auspowerndem Sport

In der Experimenta-Ausstellung "Du und dein Gehirn" gibt es die Station Seerosenteich, wo Besucher sich auf ein Stück Couch legen und bei Entspannungsmusik auf sich öffnende Seerosen über ihnen blicken. "Hinlegen, eine ganz andere Position, ist schon mal sehr beruhigend", erklärt Experimenta-Mitarbeiterin und Psychologin Dr. Katrin Hille. Die Konzentration sei auf die Seerose gerichtet, man schalte ab, denke nicht an Probleme und Sorgen. Solche Pausen seien gut fürs Gehirn. Auch die Station mit kleinen Schokoladestückchen und meditativen Worten helfe, sich gezielt auf den Geschmack der Schokolade zu konzentrieren, Probleme wegzuschieben.

Sport, sich auspowern, sei positiv. Danach sei man "geistig fitter und klarer". Bewegung, Sozialkontakte und Herausforderungen seien die besten Förderer. "Wenn wir davon mehr in unser Leben mischen, tut das nicht nur unserem Gehirn gut." Wandern mit Freunden, soziales Engagement oder Tanzen bekämpfe Mangelerscheinungen. Auch ausreichend Schlaf sei wichtig. Im Schlaf würden Dinge vom Zwischen- auf Langzeitspeicherplätze geladen. Zu wenig Schlaf bewirke zudem schlechte Konzentration. Aber: Jeder habe individuellen Schlafbedarf.

Als schlecht für das Gehirn nennt Hille viel fettes Essen, viel Alkohol, Drogen, zu wenig Bewegung - und fehlende Herausforderungen. Durch ein aktives Leben auch im Alter könne man den Abbau von Gehirnzellen verlangsamen.


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