Landleben-live: Hier gibt's was über das Leben auf dem Bauernhof zu lernen
Mit 220 Veranstaltungen und etwa 17.000 Tagungsteilnehmern leistet die Ländliche Heimvolkshochschule Hohebuch einen wichtigen Beitrag zur Bildung.

Die grüne Fahne am Eingang bringt es auf den Punkt: Leben und Lernen unter einem Dach steht da gedruckt. Und zudem: Landwirtschaft, Glaube, Familie, Kreativität, Bildung, Begegnung und Musik. Mit etwa 220 Veranstaltungen pro Jahr (außerhalb von Corona) ist die Heimvolkshochschule Hohebuch im Evangelischen Bauernwerk in Württemberg wichtiger Bildungspartner. 17.000 Teilnehmertage, weiß Veronika Grossenbacher aus ihrer Statistik, kommen in einem normalen Jahr zusammen.
40 Prozent der Veranstaltungen sind vom eigenen Team entwickelt. Es kommen aber auch Gastgruppen ins Haus. Darüber hinaus bietet Hohebuch über die Bezirksarbeitskreise jährlich zahlreiche Bildungsveranstaltungen auch in den Kirchenbezirken an. Diese Veranstaltungen erreichen je nach Thema 30 bis 300 Gäste.
Arbeitswelt
Etwa 50 Menschen – darunter auch viele in Teilzeit – arbeiten in Hohebuch. Sie geben Kurse, entwickeln Programme, sorgen für Essen, für bezogene Betten. Geschäftsführer Wilfried Häfele führt aktuell Gespräche mit der Kirche Viele der Zimmer sind nicht mehr zeitgemäß, nach eineinhalb Jahren Coronakrise fehlen Einnahmen, die Kirche muss sparen. Gleichzeitig fehlen aber nach eineinhalb Jahren Corona Kursgebühren.
Die angebotenen Seminare decken ganz unterschiedliche Bereiche ab. Veronika Grossenbacher hat beispielsweise mit „Landleben-live“ ein Format entwickelt, das Jugendlichen und jungen Erwachsenen das Leben auf dem Bauernhof näher bringt.
Aktivurlaub auf dem Bauernhof
Das Evangelische Bauernwerk organisiert und vermittelt Aktivferienaufenthalte auf den Höfen. Dort leben und arbeiten die Menschen einige Wochen mit und erleben, was es bedeutet, mit der Natur zu leben, jeden Tag die Tiere zu versorgen. Wichtiges Angebot des Bauernwerks ist die Landwirtschaftliche Familienberatung. Daneben gibt es Erlebnispädagogik, Wochenenden für junge Familien mit Kindern, aber auch für gemeinsame Zeit mit Oma und Opa. Es gibt Kreativ-Seminare und vieles mehr.
„Heute hat nicht mehr jeder selbstverständlich Kontakt zur Landwirtschaft, weil die Großeltern oder der Onkel einen Hof hat“, erklärt Veronika Grossenbacher einen Teil der Aufgabe. So sei die Stellung der Landwirtschaft in der Gesellschaft eine ganz andere geworden: „Die Lebenswelten sind so unterschiedlich geworden. Die Landwirtschaft muss sich heute viel mehr erklären.“ Diesen Dialog zu moderieren sei eine der Kernaufgaben der nächsten Jahre „und eine große Herausforderung“.
Fakten
Die Ländliche Heimvolkshochschule ist staatlich anerkannte Bildungsstätte für Erwachsenen- und Jugendbildung im ländlichen Raum und Zentrum der kirchlichen Bauernarbeit der Landeskirche in Württemberg. In Baden-Württemberg gibt es fünf Heimvolkshochschulen, in Nord- und Süd-Württemberg, sowie in Nord- und Süd-Baden und zentral in Wernau.
Zum Vorstand in Hohebuch gehören Bernd Kraft (Vorstandsvorsitzender), sowie Barbara Hofmann und Wilfried Grieshaber. Wilfried Häfele ist Geschäftsführer, Sabine Bullinger Landesbauernpfarrerin. Sieben Bildungsreferentinnen erarbeiten das Programm. Dazu kommen viele Köpfe, die das Programm mit Inhalt füllen und sich um das Wohlergehen der Gäste kümmern.