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Das Bankgeschäft wandelt sich fundamental

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Die Digitalisierung ändert das Geschäftsmodell der Geldinstitute. Die Banken straffen ihre Filialnetze und bündeln ihre Beratungskompetenzen. Klassische Servicedienstleistungen werden heute online über Apps erledigt.

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Die Bankenbranche befindet sich schon seit einigen Jahren in einem fundamentalen Wandel. Die Zukunft des Bankgeschäfts ist vor allem digital, da sind sich die Experten einig. Klassische Finanzdienstleistungen wie Überweisungen oder die Einrichtung von Daueraufträgen sind längst weitgehend digitalisiert, dafür kommt kaum noch ein Kunde in die Filiale. Auch die Abfrage des Kontostands erledigen die meisten Kunden über entsprechende Apps per Smartphone oder Tablet. 

Einen Teil ihrer Bankgeschäfte erledigen Kunden über entsprechende Apps per Smartphone oder Tablet. Foto: dpa
Einen Teil ihrer Bankgeschäfte erledigen Kunden über entsprechende Apps per Smartphone oder Tablet. Foto: dpa  Foto: Jens Büttner (ZB)

Auf der anderen Seite ist Beratung bei Finanzangelegenheiten immer noch sehr gefragt. Wer eine Immobilienfinanzierung abschließen oder für das Alter vorsorgen will, sucht in der Regel das persönliche Gespräch mit seinem Bankberater – auch wenn die Institute zunehmend auch digitale Beratung durch Berater oder virtuelle Robo-Advisor im Programm haben.

Das beste aus zwei Welten

Die Banken versuchen die Transformation zu meistern, indem sie das beste aus den zwei Welten anbieten: Digitale, bequeme Bankgeschäfte und persönliche Beratung. Fast immer lautet die Strategie, das Filialnetz zusammenzustreichen und große Beratungscenter zu schaffen, in denen die Kunden bestmöglich bedient werden sollen.

Die Volksbank Heilbronn ist diesen Schritt schon vor einigen Jahren gegangen. Nach der Fusion mit der VR Bank Schwäbisch Hall-Crailsheim wird es eine Herausforderung für die neue Bank sein, die lokale Nähe zu gewährleisten, die die Genossenschaftsbanken seit jeher auszeichnet. Auch die Kreissparkasse Heilbronn hat ihr einst üppiges Filialnetz in den vergangenen Jahren sukzessive ausgedünnt. Vor allem kleine, personalintensive Standorte mit wenig Publikumsverkehr wurden geschlossen, dafür wurden die größeren Filialen zu Beratungscentern ausgebaut. Parallel dazu hat die KSK ihr telefonische Kundenzentrum deutlich erweitert, da immer mehr Kunden ihre Anliegen telefonisch anbringen. Auch andere Institute gehen verstärkt diesen Weg.


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Reaktion auf veränderte Kundenbedürfnisse

Zuletzt hat die Commerzbank nachgezogen und das Aus für sechs Filialen in der Region Nord- und Ostwürttemberg verkündet, darunter die Standorte in Neckarsulm, Schwäbisch Hall und Bietigheim-Bissingen. An sieben Standorten mit der regionalen Hauptstelle in Heilbronn will das Institut künftig die Region abdecken. „Wir wollen die digitale Beratungsbank für Deutschland werden“, beschreibt Niederlassungsleiter Johannes Kube das Ziel der Frankfurter Großbank.

Wie seine Kollegen der anderen Banken beteuert er, dass man das Geschäftsmodell nicht aus Kostengründen anpasse, sondern sich an den veränderten Bedürfnissen der Kunden orientiere. Auf diese wird die Bankenbranche auch in Zukunft reagieren müssen, um sich im schwierigen Umfeld aus Digitalisierung, niedrigen Zinsen und neuer Konkurrenz durch Fintechs und Startups behaupten zu können.

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