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Fabian Wondrak: "Man sollte Übungen kontrolliert ausführen"

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Ob Sixpack, ein großer Bizeps oder einfach Gewicht verlieren - als Personaltrainer arbeitet Fabian Wondrak mit unterschiedlichen Menschen an ihrer Fitness. Im Interview hat er verraten, worauf man beim Kraftsport achten sollte.

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Mit seinen Kunden geht Personaltrainer Fabian Wondrak (links) in Fitnessstudios der Region. Im Eins-zu-eins-Coaching achtet er auf die Übungsausführung.
Fotos: Andreas Veigel
Mit seinen Kunden geht Personaltrainer Fabian Wondrak (links) in Fitnessstudios der Region. Im Eins-zu-eins-Coaching achtet er auf die Übungsausführung. Fotos: Andreas Veigel  Foto: Veigel, Andreas

Herr Wondrak, für wen eignet sich Krafttraining?

Fabian Wondrak: Prinzipiell für jeden. Egal was man erreichen möchte - ästhetisch oder gesundheitstechnisch: Mit Kraftsport kann man das alles angehen.

 

Zu Beginn eines Jahres steigen regelmäßig die Anmeldezahlen in Fitnessstudios. Ist es ratsam, so ins Training einzusteigen?

Wondrak: Prinzipiell kann man sowohl daheim, als auch im Fitnessstudio anfangen. Als Anfänger sollte man sich aber erstmal Unterstützung von jemandem holen. Das muss nicht unbedingt Personaltraining im Eins zu eins sein. Es geht auch über einen Kumpel, der schon Erfahrung im Kraftsport hat und einen Blick auf das Training wirft. Die Übungen sind oftmals hochkomplex, und man muss auf einiges achten - sonst führt man vielleicht eine Übung falsch aus und merkt es nicht mal.

 


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Was wäre die Folge?

Wondrak: Unterschiedlich. Über einen Zeitraum von Monaten oder Jahren können sich Sehnen, Bänder und Gelenke stark abnutzen oder sogar Muskeln reißen. In jedem Fall sind Schmerzen das Resultat.

 

Welche Vorteile hat Kraftsport?

Wondrak: Durch Kraftsport lässt sich die Körperzusammensetzung ändern. Man reduziert den Fettanteil, baut Muskeln auf. Mit weniger Körperfett fühlt man sich fitter und dynamischer. Das bringt auch was für den Alltag- zum Beispiel beim Schleppen von Sprudelkisten.

 

Gibt es alterstechnisch eine Grenze?

Wondrak: Wenn man noch im Knochenwachstum steckt, sollte man etwas auf die Bremse treten. Eigengewichtstraining ist kein Problem, aber mit 14 Jahren empfehle ich noch kein Fitnessstudio.

 

Es gibt zahlreiche Gruselvideos: Beim Bankdrücken reißt der Brustmuskel. Kann das wirklich passieren?

Wondrak: Das kann schon passieren, wenn man zu viel Gewicht verwendet oder sich nicht gründlich aufgewärmt hat. Das erste Mal im Fitnessstudio sollte man echt Piano machen, um sich an die Geräte zu gewöhnen. Und man muss auch nicht unbedingt das Gewicht erhöhen, um die Übung schwerer zu machen. Man kann auch mehr Wiederholungen machen oder die Pausenzeit zwischen den Übungen reduzieren.

 

Viele trauen sich als Anfänger gar nicht ins Fitnessstudio.

Wondrak: Da braucht man überhaupt keine Angst zu haben. Egal ob im Premium-Studio oder in einem Discount-Studio, die Einweisung ins Krafttraining ist immer gegeben. Ich kenne kein Studio, das die Leute als blutige Anfänger einfach auf die Fläche lässt. Man kann auch immer nachfragen, ob man etwas richtig oder falsch macht.

 

Was brauche ich, wenn ich zu Hause trainieren will?

Wondrak: Als Equipment würde ich ein paar Hanteln, ein TRX-Band und eine Kettlebell empfehlen. So ist man schon gut ausgestattet. Mein Rat ist auf jeden Fall: Kontrolle. Man sollte die Übungen so kontrolliert ausführen, dass man jederzeit in der Bewegung abbremsen kann.

 

Wären Übungen mit eigenem Körpergewicht zu Beginn besser?

Wondrak: Das ist abhängig von der Grundvoraussetzung. Wenn jemand stark übergewichtig ist, eignet sich Training mit dem eigenen Körpergewicht nicht. Das ist zu anstrengend. Da ist geräte-gestütztes Training besser. Für jemanden ohne Gewichtsprobleme eignet sich das Training mit dem eigenem Körpergewicht gut.

 

Personaltrainer Fabian Wondrak.
Personaltrainer Fabian Wondrak.  Foto: Veigel, Andreas

Was halten Sie von EMS-Training?

Wondrak: EMS-Training ist prinzipiell nicht schlecht. Man macht dabei Übungen für bestimmte Muskelgruppen, die durch elektrische Impulse über einen Anzug zusätzlich stimuliert werden. Ich werde dadurch aber nicht massiv Muskelberge aufbauen oder drastisch Körperfett reduzieren. Es geht mehr darum, Rumpfmuskulatur aufzubauen. Ich würde es zusätzlich zum Krafttraining empfehlen.

 

Viele Frauen sorgen sich, durch Kraftsport plötzlich wie ein Mann auszusehen.

Wondrak: Die Sorge ist unbegründet. Den Frauen fehlt das nötige Hormon dazu, überhaupt solche Muskeln aufzubauen.

 

Mit Doping würde das sicher gehen. Ist das ein Thema in Fitnessstudios?

Wondrak: Hier in den Fitnessstudios betrifft das eher einen geringeren Teil. Aber wenn man sich etwas auskennt, sieht man schon, wer etwas nimmt. Zum Beispiel wenn jemand das ganze Jahr über ein hohes Gewicht hat, aber sehr definiert ist und man jeden Muskel sieht. Im Profi- und Leistungsbereich ist Doping definitiv ein Thema.

 

Was sind die Nebenwirkungen, wenn man Steroide nimmt?

Wondrak: Unfruchtbarkeit und Haarausfall sind zwei mögliche, gravierende Folgen. Zudem wächst auch das Herz, das ja ebenfalls ein Muskel ist. Oftmals bekommen die Leute dann Herzprobleme, wenn sie das Zeug wieder absetzen wollen, das Herz aber vergrößert ist.

 


Zur Person

Fabian Wondrak ist 29 Jahre alt und lebt in Langenbrettach. Er hat Fitnessökonomie studiert und ist über ein duales Studium bei Fitpanda in Heilbronn eingestiegen. Seit 2019 ist er im Unternehmen als Personaltrainer tätig. 

Fitpanda Heilbronn auf Instagram

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