Auf dem Steinknickle-Turm in Neuhütten geht es hoch hinaus
Für 50 Cent lässt sich nach 144 Stufen von Neuhütten aus ein herrliches Panorama genießen. Eine kleine oder große Wandertour führt zum Steinknickle. Für Kinder gibt es einen Spielplatz.

Es ist der einzige Turm im Heilbronner Albvereins-Gau, und nicht nur deshalb ist das Steinknickle in Wüstenrot-Neuhütten ein lohnendes Ziel. Ein erlebnis- und abwechslungsreicher Tag für Jung und Alt ist garantiert: Bewegung an der frischen Luft, Spaß beim Schaukeln und Klettern auf dem Spielplatz, ein Schuss Abenteuer beim Aufstieg im hölzernen Skelett, um dann bei guter Sicht mit einem herrlichen Panorama aus luftiger Höhe belohnt zu werden. Was zu einem perfekten Tag noch fehlt? Gemütlich zu rasten und eine Wurst zu grillen. Auch das geht am Steinknickle, wo Tische und Bänke um die Grillstelle gruppiert sind.
Burgfriedenhalle als Ausgangspunkt
Es empfiehlt sich, den Rucksack zu schultern, Parkplätze sind Mangelware am Steinknickle. Als Ausgangspunkt für eine kleine Wanderung bietet sich die Burgfriedenhalle am Ortsausgang an. Und auf dem Gehweg entlang der Landesstraße sind es nur wenige Meter bis Kreuzle. Am Ortsschild geht es gleich links ab in die Natur. Ein Holzschild weist den Hagenbachweg (Beschilderung Tour R) aus. Zunächst ist er geschottert, dann geht es auf weichen Waldboden. Hier lässt sich an heißen Tagen unter dem schattigen Blätterdach richtig durchatmen. Der Hagenbach plätschert vor sich hin. Die Route verengt sich mal zu einem Pfad.
Es ist wildromantisch im Wald mit Klingen und Schluchten. Die Natur ist sich selbst überlassen, hier und da hat der Sturm einen Baum umgelegt, der Blitz einen Stamm zersplittert. Auf einem Bänkle kann der Wanderer die Natur auf sich wirken lassen."Dieser Pfad wird gern genutzt", weiß Adolf Feucht, der seit vielen Jahren an der Spitze der Albvereins-Ortsgruppe Neuhütten steht. Die Beschilderung zeigt es: Der Mountain-Bike-Trail und die Nordic-Walking-Strecke führen hier ebenfalls entlang. Die zwei Kilometer sind leicht zu bewältigen, zum Schluss gibt es einen kurzen Anstieg. Den hat die Albvereinsgruppe vor vier Jahren mit Treppen erleichtert. Barrierefrei ist die Schleife, die ums Naturfreundehaus führt.
Der erste Turm wurde 1913 errichtet

Nach rund 35 Minuten ist man auf 525 Metern angelangt, am Fuße des Turms, der 1957 das Vorgängermodell von 1913 ersetzt hat, das im Zweiten Weltkrieg schwer getroffen worden ist. Wer sich den Schlüssel und die Eintrittskarten - 50 Cent für Erwachsene, 25 Cent für Kinder - besorgt hat, der kann hinein und hinauf. Nach 144 Stufen ist der Ausguck in 30 Metern Höhe erreicht. "Wenn es stürmt, merkt man es schon. Das muss ja so sein", sagt Feucht, der oft den Aussichtsturm besteigt.
Bei guter Sicht kann man über 100 Kilometer weit blicken
Hier bietet sich eine herrliche Aussicht in alle vier Himmelsrichtungen. Für jede gibt es einen Schiebeladen zum Öffnen. "Die Sicht in die Hohenloher Ebene gefällt mir gut", sagt Feucht. Hier im Norden sind auch die Windräder im Hardthäuser Wald unschwer zu erkennen. Zur Orientierung helfen die Tafeln, auf denen Berge und Ortschaften mit Entfernungsangaben graviert sind. "Bei ganz guter Sicht kann man den Kalmit in der Pfalz erkennen", weiß Feucht. Bis dorthin sind es immerhin 104,5 Kilometer. Etwa halb soweit ist es bis zum Katzenbuckel im Odenwald.
"Er ist eine Attraktion", ist Feucht stolz auf die Sehenswürdigkeit. "Deshalb gehört sie auch erhalten." Die Albvereins-Ortsgruppe, die den Turm betreut und alljährlich Großputz macht, setzt sich deshalb beim Hauptverein in Stuttgart für die Ausbesserung der Außenhaut ein.
Touren-Vorschläge
Vom Friedrichshof in Obersulm gelangt man nach 20 Kilometern auf dem WT6/Naturfreundeweg zum Steinknickle. 15 Kilometer sind es auf dem Georg-Fahrbach-Weg von Öhringen aus.
Wo gibt es den Schlüssel?
Der Steinknickle-Turm ist ganzjährig von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Schlüssel für ein Pfand von 20 Euro kann von Erwachsenen abgeholt werden bei der Firma Weidner im Naturfreundeweg 4, Telefon 07945 91230, montags bis freitags von 9.30 bis 11.30 und 13 bis 15.30 Uhr; im Gasthaus Sonne Post, Marktplatz 3, 07945 2288, dienstags bis sonntags von 10 bis 14 Uhr; im Naturfreundehaus unterhalb des Turms 07945 341, am Wochenende und feiertags von 10 bis 16 Uhr.





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