Anstoßen auch ohne Weinfest
Bei der Vor-Ort-Aktion mit Chefredakteur Uwe Ralf Heer ging es am Fuße des Kaybergs um das abgesagte Weinfest und den ausbleibenden Regen.

Traditionell zieht es die Erlenbacher am Tag vor dem vierten Augustwochenende auf ihren Marktplatz. So auch heute. Doch anstatt der abgesagten Weinfest-Eröffnung nachzutrauern, stießen die Erlenbacher einfach mit dem Stimme-Chefredakteur am Infomobil an. Im Schatten des Rathauses tauschte sich Uwe Ralf Heer mit interessierten Bürgern über die Zeitung und die aktuellen Themen in der Gemeinde aus. Mit rund 30 Teilnehmern war es bislang die am besten besuchte Vor-Ort-Aktion im Rahmen von "50 Wochen - 50 Orte".
Warten auf den Regen
"Was beschäftigt Sie hier gerade?", wollte der Chefredakteur wissen. Gemeinderat Martin Schropp zeigte sich besorgt über die Trockenheit der Weinberge. "Man bewässert so gut man kann, wenn es einfach nicht regnen will", so Schropp. "Und das, obwohl wir als Deutschordensgemeinde doch einen guten Draht nach oben haben", warf Peter Senghas ein. Auch Michael Oberhardt von der Seelsorgeeinheit Unterm Kayberg empfahl, mehr zu beten. Der Kirchengemeinderat hatte sogleich noch eine Neuigkeit zu verkünden: "Nach jahrelanger Arbeit bilden Erlenbach und Binswangen jetzt eine Gesamtkirchengemeinde." Im September werde der neue Pfarrer eingesetzt, der künftig beide Orte betreut.
Dass das Erlenbacher Weinfest dieses Jahr Corona zum Opfer gefallen ist, sei ein herber Schlag für die Vereine, so Willi Keicher von der Genossenschaftskellerei Heilbronn. "Ich denke, die Vereine können den Verlust dieses Jahr überbrücken, aber wenn es 2021 auch so läuft, dann weiß ich nicht." Das Open-Air-Kino in der WG laufe hingegen gut, wenn auch nicht so gut wie die Jahre zuvor. "Die Leute sind einfach vorsichtiger."
Alternativen schaffen
Peter Senghas, der aus Erlenbach stammt und sich als notorischen Leserbriefschreiber bezeichnet, betonte, dass die Erlenbacher ideenreich seien. Die Gemeinde gebe sich in Corona-Zeiten viel Mühe, Alternativen zu schaffen. "Am Gaisbergbrünnle hat man einen tollen Platz hergerichtet", bestätigte Willi Keicher. Neben dem Meet & Greet mit den Winzern hat Pfarrer Jürgen Stauffert von der evangelischen Kirchengemeinde dort auch bereits zwei Taufen durchgeführt. "Das war wunderschön. So sind wir auch an einem Ort, wo sich das Leben abspielt und ziehen uns nicht in unsere Mauern zurück", erklärte Stauffert.
"Man muss immer überlegen, was man tun kann", bestätigte der Chefredakteur und erkundigte sich, ob die Erlenbacher die Zeitung pünktlich erhalten. Pünktlich sei sie, doch "sie wird immer dünner", bemerkte Hans Schupp. "Wir produzieren nach wie vor 32 bis 36 Seiten. Doch wegen Corona und abgesagten Veranstaltungen fallen viele Beilagen weg, deshalb kommt es Ihnen dünner vor", sagte Heer.