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Wenn es Nacht wird in der Sauna Rappsodie in Bad Rappenau

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Bad Rappenau um 21 Uhr: In der Rappsodie holen sich Stammgäste beim letzten Aufguss noch "Power für den Rest der Woche". Saunameisterin Antonia Schnell und ihr Team räumen derweil schon diskret auf.

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Marek Milewski wedelt den letzten Saunagästen Heißluft zu. Um 21 Uhr ist im Rappsodie der letzte Aufguss. Danach gehen die Gäste nach Hause und Marek und seine Kolleginnen putzen und räumen auf.
Marek Milewski wedelt den letzten Saunagästen Heißluft zu. Um 21 Uhr ist im Rappsodie der letzte Aufguss. Danach gehen die Gäste nach Hause und Marek und seine Kolleginnen putzen und räumen auf.  Foto: Seidel, Ralf

Wenn sich die Dämmerung über die Saunalandschaft des Rappsodie senkt und eine Handvoll Gäste um 21 Uhr zum letzten Aufguss des Tages schlendert, fühlt sich das an wie ein Urlaubstag.

Abends ist die Atmosphäre besonders ruhig und stimmungsvoll. Draußen gehen die Lichter an und im Schwimmteich quaken die Frösche, als wüssten sie, dass sie in Kürze allein sind - zwischen Afrikahütte und Kaminlounge.


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373 Gäste waren bis zu diesem Zeitpunkt da. 36, die meisten von ihnen Stammgäste, tummeln sich noch zu später Stunde im Park - und das Team um Saunameisterin Antonia Schnell beginnt bereits diskret aufzuräumen. Die Rappsodie schließt montags bis donnerstags um 22 Uhr.

Hot Friends in grasgrünen Bademänteln

Joachim Schmieder ist einer von zehn Hot Friends, die sich seit Jahren regelmäßig zum Saunieren in Bad Rappenau treffen. Er trägt einen froschgrünen Bademantel. "Saunieren ist für mich Erholung pur", sagt er. Das Saunaparadies schätzt er, "weil der Rahmen klein und familiär ist".

Völlig relaxt fährt der Mosbacher um 21 Uhr nach Hause, während Conny Jenke aus Bretzfeld noch ein bisschen bleibt. Ein bis zweimal pro Woche kommt sie ins Rappsodie, seit heute Morgen um zehn hat sie "zu jeder vollen Stunde einen Aufguss und mehrere Zeremonien" mitgemacht. "Für mich ist das Herz-Kreislauf-Training".


Jenke kommt das ganze Jahr über hierher. Für Adriano Sgroi, Patrick Widowski, Pavel Stys und Daniel Elis ist ihr Besuch "Feierabend und Männerabend" zugleich. Auch sie saunieren das ganze Jahr über, selbst, wenn es draußen 35 Grad hat: "Das sind die richtigen Saunagänger", kommentiert das Conny Jenke. "Dadurch kann man auch mit Hitze besser umgehen", sagen die vier Freunde in den grauen Bademänteln.

Sie alle sind sicher, dass das Immunsystem vom Saunieren profitiert. "Wenn andere schon was haben, haben wir nichts", sagt Pavel Stys und lobt das Team um Antonia Schnell: "Man gibt sich hier viel Mühe", sagt er. "Und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt."

Saunieren ist eine alte Kunst

Antonia Schnell stammt aus Kasachstan und ist mit der Kultur des Saunierens aufgewachsen: "Wir hatten zu Hause eine Banja", sagt sie. Da saß sie schon als Kind drin. Von den Stammgästen kennt sie alle.

Seit 2007 arbeitet die Saunameisterin in Bad Rappenau. "Genau so lange kommen wir schon hierher", sagt Jochen Hampel aus Bad Friedrichshall. Man quatsche miteinander, kenne sich und wisse was voneinander, sagt der ehemalige Krankenpfleger. Beim letzten Aufguss sitzen er und sein Lebensgefährte Gerd Matuschek in der Kaminlounge und schwitzen. "Ich komme einmal pro Woche her. Immer mittwochs", sagt Jochen Hampel: "Das gibt Power für den Rest der Woche."


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Für Marek Milewski geht ab 21 Uhr der Arbeitstag langsam zu Ende. Nachdem er den letzten Aufguss zelebriert hat, zieht er sich wieder an, rückt die Liegen zurecht, legt Decken zusammen und bringt den wenigen Müll weg, der liegengeblieben ist. "Ich mache das wirklich gern", sagt der gebürtige Pole. Wenn die Lichter angehen, gefällt auch ihm das Saunaparadies der Rappsodie am besten.

Olga Eifert schrubbt derweil das Dampfbad: "Ich bin gern hier", sagt die langjährige Rappsodie-Mitarbeiterin, während sie die Glastüre des Dampfbads einschäumt und anschließend abspritzt. Wie ihre Kollegen schätzt auch Eifert den Umgang mit den Stammgästen. Teamleiterin Antonia Schnell stellt derweil das Programm für den morgigen Tag zusammen. "Sauberkeit", sagt sie, "ist bei uns oberstes Gebot." Einen Plan gebe es, der abgearbeitet werde. "Am nächsten Tag muss alles perfekt aussehen." Am Ende macht sie die Lichter aus: "Das war's, was wir abends machen", sagt sie zufrieden.

 
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