Insolventer Warenhauskonzern: Schließt Galeria Karstadt Kaufhof weitere Filialen?
Vier Investoren buhlen um den insolventen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, wollen aber nur rund 60 der 92 Filialen übernehmen. Auch Mitarbeiter der Heilbronner Filiale müssen um ihre Zukunft bangen.

Bei der insolventen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof drohen weitere heftige Einschnitte bei den Filialen und den Mitarbeitern. Wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtet, seien aktuell noch vier ernsthafte Übernahmeinteressenten im Rennen. Alle vier wollten jedoch nur rund 60 der aktuell noch 92 Galeria-Filialen übernehmen, schreibt das Blatt.
Damit droht zahlreichen Mitarbeitern der Verlust ihres Arbeitsplatzes. Um welche Filialen es sich handelt, ist bisher nicht bekannt.
Mitarbeiter der Galeria Karstadt Kaufhof in Heilbronn bangen um ihre Zukunft
Daher müssen auch die Mitarbeiter der Heilbronner Galeria weiter um ihre Zukunft bangen. Hier sind Schätzungen zufolge noch rund 130 Personen beschäftigt, darunter viele Teilzeitkräfte. Hinzu kommen die Beschäftigten des Galeria-Restaurants, die einer eigenen Gesellschaft angehören. Erwartet wird auch ein größerer Stellenabbau in der Essener Galeria-Zentrale. Das Galeria-Management habe in einem internen Schreiben angekündigt, dass es zu weiteren Filialschließungen kommen werde, schreibt die "Lebensmittelzeitung". Zudem ist von "weitreichenden Restrukturierungs- und Personalabbaumaßnahmen" in der Verwaltung die Rede.
Wie die "SZ" unter Berufung auf Insider schreibt, sind folgende Unternehmen an einer Übernahme des angeschlagenen Warenhauskonzerns interessiert: Der amerikanische Kosmetikkonzern Coty, das französische Kaufhausunternehmen Galeries Lafayette, der Düsseldorfer Finanzinvestor Droge und ein weiterer unbekannter Interessent. In Arbeitnehmerkreisen wird ein Zuschlag für die favorisierte Droege Group kritisch gesehen, da die Düsseldorfer 2014 die angeschlagene Verlagskette Weltbild übernahmen und dort zahlreiche Stellen abbauten.
Anfang April soll der neue Galeria-Eigentümer feststehen
Das Bieterverfahren für Galeria Karstadt Kaufhof mit einem Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro und 15.500 Beschäftigten läuft noch bis 22. März. Der neue Investor soll Anfang April feststehen. Ende des Monats endet nach drei Monaten das vorläufige Insolvenzverfahren, in dem die Gehälter über das Insolvenzausfallgeld abgesichert sind. Dann müsste eigentlich das reguläre Insolvenzverfahren über Galeria eröffnet werden. Parallel verhandelt Galeria mit den Arbeitnehmervertretern an einem Interessenausgleich und Sozialplan. Weder der vorläufige Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus noch Galeria selbst äußern sich zum aktuellen Stand des Bieterverfahrens.