Galeria Kaufhof in Heilbronn: Immobiliengesellschaft stellt Insolvenzantrag
Erneut schlechte Nachrichten für die Zukunft der Galeria Kaufhof in Heilbronn. Nun befindet sich auch die Immobiliengesellschaft des Warenhauses in Not. Heilbronns OB Harry Mergel äußert sich.

Für die Heilbronner Innenstadt ist die Galeria Karstadt-Kaufhof ein wichtiges Einkaufsziel. Ende Oktober 2022 stellte der österreichische Milliardär René Benko für die zu seiner Signa-Gruppe gehörende Warenhauskette den zweiten Insolvenzantrag im Schutzschirmverfahren innerhalb von zweieinhalb Jahren. Spätestens seitdem steht der Fortbestand des Heilbronner Kaufhauses immer wieder auf der Kippe. Mit der Pleite der Signa-Holding nun im vergangenen Herbst verschärfte sich der Druck erneut.
Was der Insolvenzantrag für Heilbronn bedeutet, ist offen
Neben der Galeria gehören auch viele Immobilien, die an die Galeria vermietet sind, zur Signa-Gruppe. Dazu zählt auch die Kaufhof Heilbronn GmbH. Diese Immobiliengesellschaft ist insolvent. Das geht aus Gerichtsveröffentlichungen des zuständigen Amtsgerichts Berlin Charlottenburg hervor. Das Magazin „Wirtschaftswoche“ berichtete zuerst. Weitere dieser Immobilienfirmen haben ebenfalls Insolvenzanträge gestellt.
Das Amtsgericht Berlin Charlottenburg hat in den betreffenden Fällen jeweils den Juristen Torsten Martini, Partner der Wirtschaftskanzlei Görg, als vorläufigen Insolvenzverwalter eingesetzt. Was der Schritt für das Heilbronner Kaufhaus bedeutet, ist zunächst unklar. Offen ist, welche Gläubiger auf ihren Rechnungen sitzen bleiben. Dazu dürften auch regionale Handwerksbetriebe gehören, die im Auftrag der Heilbronner Immobilienfirma Arbeiten erledigten.
Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) äußert sich angesichts der Hiobsbotschaft zuversichtlich. "Wir haben gute Gründe davon auszugehen, dass Galeria Kaufhof eine Zukunft in Heilbronn hat.“ Der Stadt lägen keine weiteren Infos zur Insolvenz der Immobilien GmbH vor.
Im vergangenen März schloss der Kaufhof-Konzern 52 seiner noch verbliebenen 129 Warenhäuser in Deutschland. Die Filiale an der Fleiner Straße in der Heilbronner City blieb davon verschont und geöffnet. Welche Folgen das aktuelle Insolvenzverfahren für den Betrieb und dessen Mitarbeiter und für die Mietzahlungen von Galeria hat, ist noch unbekannt.
Weitere Immobiliengesellschaften stellen Insolvenzanträge
Neben der Heilbronner Immobiliengesellschaft stellten unter anderem die Kaufhof Aachen GmbH, Kaufhof Mainz GmbH, Kaufhof Nürnberg GmbH sowie die Kaufhof Würzburg GmbH Insolvenzanträge. Diese Firmen erwerben, verwalten, vermieten oder verpachten Grundbesitz. Geschäftsführer ist in allen Fällen Bernhard Chwátal. Der Sitz der Firmen befindet sich in Köln. Dies geht aus den Veröffentlichungen des Amtsgerichts Berlin Charlottenburg über die Insolvenzverfahren hervor.
Das Signa-Firmengeflecht des österreichischen Immobilien- und Handelsinvestors Benko ist kompliziert. Es besteht aus vielen Firmen. Der Insolvenzantrag der Signa Holding im vergangenen November war der vorläufige Tiefpunkt der Gruppe, zu der die zahlreichen Geschäftsimmobilien in Deutschland und Österreich sowie der Warenhauskonzern Galeria Karstadt-Kaufhof gehören. Die Holding hatte im Herbst in Wien die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung beantragt.