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Bahnstreik
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Es drohen wieder Stadtbahn-Ausfälle in der Region

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Die Lokführergewerkschaft GDL bestreikt die Deutsche Bahn von Mittwoch bis Freitag. Im Raum Heilbronn fahren zwar vermehrt andere Eisenbahnbetriebe, dennoch drohen Einschränkungen für Fahrgäste – unter anderem im Stadtbahn-Verkehr.

Leere Gleise am Hauptbahnhof Heilbronn: Der GDL-Streik könnte auch wieder Auswirkungen auf den Bahnverkehr in der Region haben. Vor allem im Stadtbahnverkehr muss mit Zugausfällen gerechnet werden.
Leere Gleise am Hauptbahnhof Heilbronn: Der GDL-Streik könnte auch wieder Auswirkungen auf den Bahnverkehr in der Region haben. Vor allem im Stadtbahnverkehr muss mit Zugausfällen gerechnet werden.  Foto: Archiv/Berger

Der Weihnachtsfrieden ist zu Ende, die GDL lässt im Tarifstreit mit der DB wieder die Muskeln spielen. Beschäftigte sind von Mittwoch um 2 Uhr bis Freitag um 18 Uhr zum Ausstand aufgerufen. Die Bahn erwartet "massive Beeinträchtigungen im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr".

In der Region Heilbronn ist die Westfrankenbahn als DB-Tochter direkt betroffen. Wie zuletzt bei Streiks dürften Verbindungen auf der Strecke von Heilbronn über Öhringen und Schwäbisch Hall nach Crailsheim meist ausfallen. Dasselbe gilt auch für den Regionalexpress zwischen Karlsruhe und Heilbronn, der ebenfalls von der DB betrieben wird. Außerdem dürfte der tägliche ICE nach Innsbruck, der für drei Wochen im Januar in Heilbronn hält, nicht fahren. Ausfallen wird vermutlich auch der ICE am Freitag nach Berlin.

Anders sieht es auf den Strecken zwischen Stuttgart, Heilbronn, Osterburken und Würzburg aus. Hier betreiben die Gesellschaften SWEG und Go-Ahead die Züge. Beide haben separate Abschlüsse mit der GDL geschlossen und sind von Streiks nicht direkt betroffen. In ähnlichen Fällen war es aber oft so, dass es auch auf Verbindungen dieser Unternehmen zu Verzögerungen oder Ausfällen kommen kann, wenn DB-Personal in den Stellwerken streikt. 


Stadtbahn: Ausfälle vor Streikbeginn und nach Streikende möglich

Für den Stadtbahnverkehr zeichnet die Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) verantwortlich, die zum Teil Lokführer der DB einsetzt. Das ist vor allem der Fall bei der Stadtbahn Nord, also den Linien S41 und S42 nach Sinsheim und Mosbach. Beim jüngsten GDL-Streik fielen sie fast komplett aus.

Bereits vor dem offiziellen Streik-Beginn kann es in der Nacht auf Mittwoch ab etwa 22 Uhr bei der AVG zu Zugausfällen kommen, insbesondere auf den Linien S4, S41 und S42, da der Bahnbetrieb bis zum Beginn der Arbeitsniederlegungen sicher heruntergefahren werden muss, teilt die AVG mit. Nach Ende der Streiks müssen Fahrgäste im Laufe des Freitagabends bis circa 20 Uhr ebenfalls noch weiter mit Zugausfällen rechnen, bis der Bahnverkehr wieder regulär hochgefahren ist und alle AVG-Stadtbahnen nach Fahrplan verkehren.

Wie massiv die Auswirkungen des GDL-Streiks auf den Bahnverkehr in der Region sein werden, hängt laut AVG auch von der Besetzung der Stellwerke im Bahnnetz der DB ab. Sollten auch diese Bahnanlagen durch die GDL bestreikt werden, wäre auf den betroffenen Streckenabschnitten kein Zugverkehr mehr möglich. Dieser müsste dann komplett eingestellt werden. 

Auswirkungen des GDL-Streiks auf die Stadtbahnlinien in der Region

Linie S4: Da auf der Stadtbahnlinie S4 auch Fahrpersonal der DB Regio eingesetzt wird, kann es verstärkt zu Fahrtausfällen kommen, insbesondere im Abschnitt zwischen Eppingen, Heilbronn und Öhringen. Die AVG wird vor allem versuchen, das Fahrplanangebot bei den langlaufenden Verbindungen von Karlsruhe Albtalbahnhof bis Öhringen-Cappel aufrechtzuerhalten und damit den Fahrgästen mindestens einen Stundentakt anzubieten.

Linien S41 und S42: Durch die Arbeitsniederlegungen des Fahrpersonals von DB Regio, das auf diesen beiden AVG-Stadtbahnlinien im regulären Fahrbetrieb in großer Zahl zum Einsatz kommt, wird es auf diesen Linien zu Zugausfällen und Einschränkungen kommen. Der Bahnverkehr wird jedoch – anders als bei den vorangegangen kürzeren Warnstreiks der GDL Ende letzten Jahres – nicht komplett eingestellt, sondern ein Grundangebot für die Fahrgäste aufrecht-erhalten:

Die Linien S41 und S42 verkehren während des Streiks jeweils alle zwei Stunden. Dadurch kann auf dem Streckenabschnitt zwischen Heilbronn Willy-Brandt-Platz und Bad Friedrichshall für die Fahrgäste in etwa ein Stundentakt angeboten werden.


Die Linie S41 fährt in den geraden Stunden zur Minute :18 an der Haltestelle Heilbronn Hbf/ Willy-Brandt-Platz in Richtung Mosbach ab. In der Gegenrichtung startet die S41 immer in den ungeraden Stunden zur Minute :42 in Mosbach (Baden) in Richtung Heilbronn. Die Pendelfahrten zwischen Mosbach (Baden) und Mosbach-Neckarelz werden nur in den ungeraden Stunden angeboten.

Die Linie S42 fährt in den ungeraden Stunden zur Minute :38 an der Haltestelle Heilbronn Hbf/ Willy-Brandt-Platz in Richtung Bad Rappenau ab. Die Halte Babstadt, Grombach, Steinsfurt, Sinsheim Museum/Arena und Sinsheim (Elsenz) Hbf werden nicht von der Linie S42 bedient (die anderen Halte werden regulär bedient). Als Alternative können die Fahrgäste den Regionalexpress RE 10b der SWEG nutzen, der außerplanmäßig in Babstadt, Grombach und Steinsfurt halten wird. In der Gegenrichtung startet die S42 immer in den geraden Stunden zur Minute :33 in Bad Rappenau in Richtung Heilbronn.

Stadtbahnen während der Streiktage: Vor Fahrtantritt die Verbindungen prüfen

Die AVG wird die Fahrtausfälle an den Streiktagen tagesaktuell in ihre Auskunftsmedien einpflegen. Die Fahrgäste werden gebeten, vor Fahrtantritt die Verbindungen zu prüfen, zum Beispiel in der elektronischen Fahrplanauskunft unter avg.info/fahrplan/fahrplanauskunft oder im Abfahrtsmonitor unter avg.info/fahrplan/abfahrtsmonitor. Außerdem wird die AVG alle aktuellen Informationen stets über den Verkehrssticker auf ihrer Homepage avg.info pflegen.

 

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Kommentare

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Gisela Wieland am 09.01.2024 13:00 Uhr

Das ist Nötigung an allen Fahrgästen und Nötigung ist meines Erachtens strafbar.

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