Festzelt "rentiert sich hier nicht" – Heilbronner Maifest auf Theresienwiese eröffnet
Am Freitag ziehen verbilligte Preise Besucher zum Heilbronner Maifest auf die Theresienwiese. Ein Festzelt gibt es nicht. Wie steht's dennoch ums Thema Hygiene nach den Norovirus-Fällen auf dem Stuttgarter Frühlingsfest?

Bei "Preisen wie vor 20 Jahren" fanden am Freitag gleich zum Auftakt viele preisbewusste Besucher den Weg auf die Theresienwiese. Selbst die Sonne zeigte sich. Abends füllten sich die Gassen zusehends. Der Festplatz ist einmal mehr fest in Händen der Schausteller.
Rund 50 Kollegen hat Veranstalter Timo Zöllner aus Öhringen für das Heilbronner Maifest gewinnen können. Für die meisten bildet der Rummelplatz den Auftakt der Freiluftsaison. Und nicht nur Zöllner freut sich, dass pünktlich zum Wochenende auch das Wetter mitspielt. Hoch her gehen soll es auf dem Rummelplatz noch bis zum 1. Mai.
Öffnungszeiten des Maifests auf der Theresienwiese
Das Maifest läuft noch bis 1. Mai. Am Samstag ist der Festplatz von 13 bis 24 Uhr geöffnet, am Sonntag von 11 bis 23 Uhr, am Familien-Montag von 14 bis 23 Uhr, wobei es bis 18 Uhr ermäßigte Preise gibt, am Dienstag von 14 bis 24 Uhr und zum Ausklang am arbeitsfreien Tag der Arbeit, also am Mittwoch, 1. Mai, von 11 bis 23 Uhr.

Im Mittelpunkt des Interesses stehen neben zahlreichen Ständen von Marktkaufleuten teils spektakuläre Schaustellergeschäfte: vom 35 Meter hohen Riesenrad über eine Wildwasserbahn und "Break Dance", Boxauto, respektive Autoscooter, Fahrgeschäfte "Hot Wheel" und "No Limit", auch Schraubenschlüssel genannt, das Laufgeschäft "Rio", eine Schiffschaukel, eine Berg- und Talbahn, Kettenkarussell – nicht zuletzt Kinderkarussell, Miniscooter oder etwa Trampolin.
Warum es auf dem Heilbronner Maifest kein Festzelt gibt
Auf ein großes Festzelt hat Zöllner verzichtet. "Schon vor Jahren hat sich gezeigt, dass sich das hier nicht rentiert", erklärt der Veranstalter. Für Zöllner, der auch Vize-Präsident des Landesverbandes der Schausteller und Marktkaufleute ist, ist das typisch für eine Weinregion. Wahrscheinlich habe sich das mit den Wein- und Straßenfesten im Laufe der Jahre so entwickelt, nach dem Motto "Flanieren, sehen und gesehen werden".
Gleichwohl müssen Festgänger nicht hungern oder auf dem Trockenen sitzen, stehen, gehen. Neben einem Dutzend Imbissständen, wo es neben Pommes, Knackwürsten und anderen Klassikern auch Wraps und anderes Street Food gibt, sind auf dem Gelände gleich drei kleine Biergärten zu entdecken.
HMG: Maifest als gute Ergänzung zum Heilbronner Volksfest
Für Steffen Schoch von der Heilbronn Marketing GmbH (HMG) hat sich "die kleine Schwester" des Volksfestes fest im Heilbronner Festkalender etabliert. "Es markiert vor allem für zahlreiche kleinere Schausteller mit ihren Familienbetrieben den Auftakt zur Freiluftsaison." Schoch sieht in dem kleineren Reigen auch keine Konkurrenz zum großen Volksfest im Sommer, sondern eher eine Ergänzung.
Nachdem im Göckelesmaier-Zelt auf dem Stuttgarter Frühlingsfest Novoviren die Runde machten, sorgt die Hygienefrage auch beim Maifest für Gesprächsstoff. "Weil wir kein Zelt haben, kann das bei uns kaum passieren", so Zöllner auf Stimme-Anfrage. Außerdem seien Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen sowie entsprechende Lebensmittelkontrollen "selbstverständlich".
Auch das Gesundheitsamt sei unterwegs, erklärt Schoch. " Zapfanlagen müssen abgenommen, Kühlhäuser auf ihre Temperatur kontrolliert werden. Auch nach den Toiletten wird geschaut. Ist Seife da, Papier? Da gibt es Checklisten."