Im Bürgerwindpark: Zweites Windrad soll auf Obersulmer Gemarkung installiert werden
Das Obersulmer Windrad im Bürgerwindpark Bretzfeld-Obersulm soll Zuwachs bekommen. Der Gemeinderat Obersulm hat die Pläne der Bürgerwindpark Hohenlohe GmbH zustimmend zur Kenntnis genommen. Jene hat noch weitere Flächen im Blick.

Es ist noch Platz auf einer Hochebene im Staatswald auf Eichelberger Gemarkung. Deshalb soll das Obersulmer Windrad im Bürgerwindpark Bretzfeld-Obersulm Zuwachs bekommen. Die Bürgerwindpark Hohenlohe GmbH stellte das Projekt jetzt im Gemeinderat vor, der es zustimmend zur Kenntnis nahm. Die öffentliche Bürgerbeteiligung ist am 13. April.
Das Unternehmen ist schon im Jahr drei der Planung, führte Markus Pubantz, einer der Geschäftsführer, aus. Mindestens ein Jahr werde die Genehmigung in Anspruch nehmen, schätzt er. Im Sommer solle der Antrag eingereicht werden. Und dann dauere es noch zwei bis drei Jahre, bis die Anlage geliefert werde.
Damit hatte Pubantz seine Frage schon beantwortet, ob es jetzt schneller gehe bei der Realisierung von Windanlagen. Die Worte und Versprechungen seien groß, meinte er in Richtung Politik, angekommen sei in Sachen Entbürokratisierung noch nichts.
16 Millionen Kilowattstunden pro Jahr
Das neue Windrad wird mit 267 Metern größer sein als das seit 2022 bestehende Trio mit 239 Metern Gesamthöhe. Die Anlage der neueren Generation produziert mehr Strom: 16 Millionen Kilowattstunden pro Jahr, das sind drei Millionen mehr als bei den Nachbar-Windrädern. "Das ist schon beeindruckend", sagte Pubantz und verglich: Um diesen Ertrag zu erzielen bräuchte es 15 Hektar an Photovoltaik-Flächen.
Die Abstände zu den Siedlungsgebieten
Wichtig für die Anwohner sind die Abstände: Zum Friedrichshof sind es 1250 Meter, nach Eichelberg etwa 1600 Meter, nach Waldhof 1200 Meter, nach Lichtenstern 2100 Meter, zum Chausseehaus 1600 Meter und nach Hirrweiler 2200 Meter.
Ein Teil der erforderlichen Gutachten liegt bereits vor. Pubantz erwähnte das Schallgutachten, das ergeben habe, dass keine Grenzwerte überschritten werden. Wenn die Anlage läuft, würden die Emissionen gemessen.
Umfangreiche Artenschutzuntersuchungen sind erfolgt. Das Vorkommen von Rotmilan, Wespenbussard, Haselmaus und Baumhöhlen stelle keine unüberwindbaren Hindernisse dar, führte Pubantz aus. Ein FFH-Schutzgebiet werde nicht tangiert.
Zwei weitere Anlagen in der Planung
Parallel zum zweiten Obersulmer Windrad plant die Bürgerwindpark Hohenlohe GmbH weitere Anlagen: eine auf Privatgrundstücken in Unterheimbach auf Bretzfelder Gemarkung. Das andere im Eichswald von Kuhnweiler-Hals an der Gemarkungsgrenze zu Großerlach. Diese Potenzialfläche hat der Gemeinderat Wüstenrot bereits beschlossen.
Wo final der Strom eingespeist werde, sei noch nicht klar, antwortete er auf die Frage von Marianne Gailing (FWV). Wegen Netzüberlastung sei bisher noch kein Windrad auch nur eine einzige Minute gestoppt worden, bekam Ulrich Hohl (FWV) zur Antwort.
Ballung von Windrädern wirkt sich auf Tourismus aus
Hermann Hohl (CDU) hatte seine Meinung zu einem vierten Windrad "ein bisschen aufgeweicht". Bei dann sechs Anlagen könne man noch nicht von einer Verspargelung der Landschaft reden. Mit Blick auch auf die geplanten 13 Windräder auf dem Heuchelberg sagte er, dass man in Zukunft mehr auf den Tourismus angewiesen sei. Eine starke Ballung von Anlagen hielten Urlauber zurück, wisse er von Touristikern.
Michael Schepperle (SPD) ermunterte das Unternehmen, weitere Standorte zu suchen. "90 Prozent der Gewerbesteuer bleiben am Standort", erklärte Pubantz gegenüber Alexander Heinrich (FWV).
Termin für die Bürgerbeteiligung
Die öffentliche Bürgerbeteiligung findet in Form einer Führung durchs Windparkgebiet am Donnerstag, 13. April, um 17 Uhr statt. Treffpunkt ist der Wanderparkplatz Enzwiese an der B39 zwischen Hirrweiler und Wüstenrot.
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