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Menschen in Heilbronn setzen Zeichen gegen Ukraine-Krieg

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In Heilbronn demonstrierten am Samstag zahlreiche Menschen für den Frieden. Sie forderten, den Ukraine-Krieg zu stoppen, Öl- und Gaslieferungen aus Russland einzustellen.

 


 

Zur Kundgebung der Ukrainischen Gemeinschaft Heilbronn mit offener Bühne und Gastredner Nico Weinmann (FDP) kamen am Samstagmittag etliche Menschen in der Heilbronner Innenstadt zusammen. Zahlreiche Ukrainerinnen und Ukrainer, darunter Familien, Kinder und Studenten versammelten sich auf dem Kiliansplatz, eingehüllt in die Nationalflagge und mit Schildern in der Hand, die dazu aufrufen, den Krieg zu stoppen, Öl- und Gaslieferungen aus Russland einzustellen.

Auf den Boden wurde mit blauer und gelber Kreide eine Karte der Ukraine gezeichnet. Darin liegen Kuscheltiere, Puppen, Klamotten und aus Aluminiumfolie gebastelte Raketen - ein Symbolbild dessen, was gerade in der Ukraine geschieht.


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„Zu Beginn hieß es, der Krieg sei nach kurzer Zeit vorbei, weil die Russen übermächtig sind. Die Ukrainer hätten keine Chance“, erinnert Organisatorin Anastasia Kosak. Doch es sei anders gekommen. „Die Ukraine kämpft, sie hat Landstriche zurückerobert. Männer und Frauen haben sich unbewaffnet einem Panzer entgegengestellt und er ist abgedreht“, so Kosak. Diese Bilder hätten sie sehr berührt.

Tausende Menschen wurden bislang getötet

Doch zur Wahrheit gehöre auch, dass inzwischen Tausende unschuldige Menschen getötet wurden. Mariupol sei zu 95 Prozent zerstört. Für Putin sei Mariupol als Verbindung zur Krim strategisch wichtig. Ebenso Odessa: „Odessa ist die Lebensader der Ukraine. Über den Hafen findet der größte Import- und Exporthandel statt.“ Getreide, Kohle, Eisenerz und Stahl würden von hier in die ganze Welt verschifft. Was die Ukraine brauche, seien Defensivwaffen und Luftabwehrraketen, um sich gegen die Angriffe zu schützen. „Die Sanktionen zeigen erste Wirkung“, sagt Kosak. Doch es gebe Schlupflöcher. „Eine europäische Bank in Russland tauscht Euro in Rubel um. Dadurch ist der Rubel inzwischen wieder auf Vor-Kriegs-Niveau.“

Fassungslos und traurig würden ihn die Bilder aus der Ukraine machen, erklärt Nico Weinmann, FDP-Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Heilbronn. Doch man hätte den Krieg verhindern können, ist er sich sicher. Der Georgienkrieg im Jahr 2008 und die Annexion der Krim 2014 hätten bereits angedeutet, was Putins Plan sei: „Er will das alte Imperium wieder aufbauen und damit in die Geschichtsbücher eingehen.“  Man müsse nun die Ukraine mit allen Mitteln unterstützen, dazu gehören Waffenlieferungen genauso wie scharfe Sanktionen.  „Noch stärker als wir es bereits tun“, betont er.

Zudem müsse man in Deutschland dafür Sorge tragen, dass die Geflüchteten Schutz bekommen und integriert werden. „Dass ukrainische Studenten bei uns keine Studiengebühren zahlen müssen, ist ein erster Schritt.“ Auf die Frage eines Zuschauers, wie man beim Wiederaufbau der Ukraine helfen wolle, erklärte Weinmann: „Es gibt in Heilbronn Überlegungen, eine ukrainische Patenstadt aufzunehmen. Dadurch könnten wir direkt mit beispielsweise medizinischem Inventar und Feuerwehrfahrzeugen unterstützen.“


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Kommentare

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Peter Herzog am 10.04.2022 11:56 Uhr

Die Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine sind grundsätzlich zu begrüßen. Nur frage ich mich bezüglich ihrer Effizienz. Ebenso frage ich mich, weshalb in Berlin tausende vor dem Reichstagsgebäude demonstrieren und nicht vor der russischen Botschaft. Dasselbe in Stuttgart am Schlossplatz und nicht vor dem russischen Konsulat. Effektiver sind Mahnwachen vor den russischen Botschaften und Konsulaten.

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