Debakel für Biden beim TV-Duell gegen Trump – das sind die Ersatzkandidaten
Nach dem verheerenden Auftritt des demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden im TV-Duell mit seinem republikanischen Rivalen Donald Trump wird wieder über mögliche Ersatzkandidaten spekuliert.

Noch nie in der Geschichte der USA gab es ein vergleichbares Senioren-Duell um die Präsidentschaft. Joe Biden, amtierender Präsident und Kandidat der Demokraten, ist 81 Jahre alt. Sein Kontrahent und Amtsvorgänger, der Republikaner Donald Trump, ist 78.
Schon seit Monaten ist das hohe Alter der beiden Herrschaften Thema, vor allem von Joe Biden sind medial einige Aussetzer dokumentiert. Ein TV-Duell zwischen beiden in der Nacht zu Freitag hat die Sorge um die Amtstauglichkeit von Joe Biden nun erneut befeuert.
TV-Duell Biden gegen Trump im US-Wahlkampf: Demokraten haben "ein Problem"
Vor einem Millionenpublikum stammelte Biden im Sender CNN zur besten Sendezeit herum, hatte einen Totalausfall, als er über das Gesundheitssystem sprach. "Wir wollen sicherstellen, dass jede einzelne Person ... die berechtigt ist … ich war in der Lage, mit, äh, mit Covid … Entschuldigung … wir kümmern uns um alles, was wir tun müssen … wir haben Medicare (ein Baustein der US-Krankenversicherung, Anm.d.Red.) besiegt" Dazwischen stockte Biden jeweils, man sah ihm an, dass er den Faden verloren hatte und nach Worten suchte.
Die treffendste Beschreibung des denkwürdigen Moments lieferte danach wohl sein Kontrahent Trump, als er sagte: "Ich weiß wirklich nicht, was er da zum Schluss gesagt hat, aber wahrscheinlich weiß er es selbst nicht." Noch während die Sendung lief, zitierten US-Medien Vertreter der demokratischen Partei wie folgt: "Wir haben ein Problem", hieß es und später, dass man sich nur schwer vorstellen könne, Biden als Kandidat zu behalten. "Panik" sei bei den Demokraten ausgebrochen.
Ersatz für Biden nach TV-Duell: So können die Kandidaten für die US-Wahl ausgetauscht werden
Rein formell betrachtet, wäre ein Kandidatenwechsel zum jetzigen Zeitpunkt noch problemlos möglich, bei beiden Parteien. Die eigentlichen Krönungsmessen, die Nominierungsparteitage oder Conventions, finden erst noch statt. Bei den Republikanern vom 15. bis 18. Juli in Milwaukee, bei den Demokraten vom 19. bis 22. August in Chicago.
Sollte einer der Bewerber zuvor ausfallen, wären die Delegierten nicht mehr an den Ausgang der internen Vorwahl in ihrem Bundesstaat gebunden, sondern frei in ihrer Entscheidung. Das heißt: Der Posten wäre offen für alle möglichen Hochkaräter der jeweiligen Partei. Doch wer könnte das bei den Demokraten sein? Namen sind einige in Umlauf.
Kamala Harris – folgt die Vizepräsidentin auf Joe Biden?

Einen logischen Anspruch auf die Kandidatur kann Kamala Harris erheben, die US-Vizepräsidentin, die ohnehin designierte Nachfolgerin wäre, sollte dem Präsidenten im Amt etwas zustoßen. Harris ist mit ihren 59 Jahren nicht mehr jung, aber doch fast eine Generation jünger als Joe Biden.
Bei ihrem Amtsantritt im Januar 2021 setzten viele Menschen große Hoffnungen in die erste schwarze Frau in der Geschichte in diesem Amt. Ein echtes Profil konnte sie sich jedoch in den zurückliegenden knapp vier Jahren nicht erarbeiten, was auch an ihren schwierigen Themen gelegen haben dürfte. So ist Harris zuständig für die Einwanderungspolitik an der Grenze zu Mexiko.
Michelle Obama könnte Präsidentschaftskandidatin in den USA werden

Als Kandidatin der Herzen gilt Michelle Obama, Ehefrau von Ex-US-Präsident Barack Obama, Juristin und erfolgreiche Buchautorin. Wettbüros in den USA sahen die 60-Jährige lange als eine der aussichtsreichsten Kandidaten für die Präsidentschaftswahl. Das dürfte auch daran liegen, dass die für ihre Offenheit und Herzlichkeit viel geliebte Karrierefrau und Stilikone so etwas wie der Gegenentwurf der beiden alten Männer ist.
Das Problem: Michelle Obama hat mehrfach öffentlich gesagt, dass sie keinerlei Interesse an dem Job habe und sogar ihre tiefe Abneigung gegen den Politikbetrieb in Washington zum Ausdruck gebracht.
Gretchen Whitmer un Gavin Newsom – Zwei amtierende Gouverneure könnten gegen Biden getauscht werden

Die dritte einflussreiche Frau, deren Name immer wieder fällt, ist Gretchen Whitmer, die Gouverneurin von Michigan. Die Juristin gilt als herausragende Problemlöserin und ist mit ihren 52 Jahren vergleichsweise jung.

Gavin Newsom (56) ist Gouverneur von Kalifornien und wird als möglicher regulärer Präsidentschaftskandidat der Demokraten für 2028 gehandelt. Newsom verteidigte Biden nach dessen denkwürdigem Auftritt im US-Fernsehen gegenüber Medien und bezeichnete ihn als überzeugende, durchsetzungsstarke und kompetente Führungsfigur.

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