Stimme+
US-Wahlkampf 
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Debakel für Biden beim TV-Duell gegen Trump – das sind die Ersatzkandidaten

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Nach dem verheerenden Auftritt des demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden im TV-Duell mit seinem republikanischen Rivalen Donald Trump wird wieder über mögliche Ersatzkandidaten spekuliert.

Es war ein denkwürdiges TV-Duell im US-Fernsehen: Joe Biden sah im verbalen Schlagabtausch mit seinem Kontrahenten Donald Trump nicht gut aus.
Es war ein denkwürdiges TV-Duell im US-Fernsehen: Joe Biden sah im verbalen Schlagabtausch mit seinem Kontrahenten Donald Trump nicht gut aus.  Foto: Gerald Herbert

Noch nie in der Geschichte der USA gab es ein vergleichbares Senioren-Duell um die Präsidentschaft. Joe Biden, amtierender Präsident und Kandidat der Demokraten, ist 81 Jahre alt. Sein Kontrahent und Amtsvorgänger, der Republikaner Donald Trump, ist 78.

Schon seit Monaten ist das hohe Alter der beiden Herrschaften Thema, vor allem von Joe Biden sind medial einige Aussetzer dokumentiert. Ein TV-Duell zwischen beiden in der Nacht zu Freitag hat die Sorge um die Amtstauglichkeit von Joe Biden nun erneut befeuert. 

Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Einstellungen anpassen

TV-Duell Biden gegen Trump im US-Wahlkampf: Demokraten haben "ein Problem"

Vor einem Millionenpublikum stammelte Biden im Sender CNN zur besten Sendezeit herum, hatte einen Totalausfall, als er über das Gesundheitssystem sprach. "Wir wollen sicherstellen, dass jede einzelne Person ... die berechtigt ist … ich war in der Lage, mit, äh, mit Covid … Entschuldigung … wir kümmern uns um alles, was wir tun müssen … wir haben Medicare (ein Baustein der US-Krankenversicherung, Anm.d.Red.) besiegt" Dazwischen stockte Biden jeweils, man sah ihm an, dass er den Faden verloren hatte und nach Worten suchte. 

Die treffendste Beschreibung des denkwürdigen Moments lieferte danach wohl sein Kontrahent Trump, als er sagte: "Ich weiß wirklich nicht, was er da zum Schluss gesagt hat, aber wahrscheinlich weiß er es selbst nicht." Noch während die Sendung lief, zitierten US-Medien Vertreter der demokratischen Partei wie folgt: "Wir haben ein Problem", hieß es und später, dass man sich nur schwer vorstellen könne, Biden als Kandidat zu behalten. "Panik" sei bei den Demokraten ausgebrochen. 

Ersatz für Biden nach TV-Duell: So können die Kandidaten für die US-Wahl ausgetauscht werden

Rein formell betrachtet, wäre ein Kandidatenwechsel zum jetzigen Zeitpunkt noch problemlos möglich, bei beiden Parteien. Die eigentlichen Krönungsmessen, die Nominierungsparteitage oder Conventions, finden erst noch statt. Bei den Republikanern vom 15. bis 18. Juli in Milwaukee, bei den Demokraten vom 19. bis 22. August in Chicago.

Sollte einer der Bewerber zuvor ausfallen, wären die Delegierten nicht mehr an den Ausgang der internen Vorwahl in ihrem Bundesstaat gebunden, sondern frei in ihrer Entscheidung. Das heißt: Der Posten wäre offen für alle möglichen Hochkaräter der jeweiligen Partei. Doch wer könnte das bei den Demokraten sein? Namen sind einige in Umlauf.

Kamala Harris – folgt die Vizepräsidentin auf Joe Biden?

Kamala Harris ist die Vizepräsidentin in den USA – und damit Nummer zwei nach Joe Biden.
Kamala Harris ist die Vizepräsidentin in den USA – und damit Nummer zwei nach Joe Biden.  Foto: Yuki Iwamura/FR171758 AP/AP/dpa

Einen logischen Anspruch auf die Kandidatur kann Kamala Harris erheben, die US-Vizepräsidentin, die ohnehin designierte Nachfolgerin wäre, sollte dem Präsidenten im Amt etwas zustoßen. Harris ist mit ihren 59 Jahren nicht mehr jung, aber doch fast eine Generation jünger als Joe Biden.

Bei ihrem Amtsantritt im Januar 2021 setzten viele Menschen große Hoffnungen in die erste schwarze Frau in der Geschichte in diesem Amt. Ein echtes Profil konnte sie sich jedoch in den zurückliegenden knapp vier Jahren nicht erarbeiten, was auch an ihren schwierigen Themen gelegen haben dürfte. So ist Harris zuständig für die Einwanderungspolitik an der Grenze zu Mexiko.

Michelle Obama könnte Präsidentschaftskandidatin in den USA werden

Michelle Obama, ehemalige First Lady der USA, ist eine aussichtsreiche Kandidatin im US-Wahlkampf.
Michelle Obama, ehemalige First Lady der USA, ist eine aussichtsreiche Kandidatin im US-Wahlkampf.  Foto: Andrew Harnik/AP/dpa

Als Kandidatin der Herzen gilt Michelle Obama, Ehefrau von Ex-US-Präsident Barack Obama, Juristin und erfolgreiche Buchautorin. Wettbüros in den USA sahen die 60-Jährige lange als eine der aussichtsreichsten Kandidaten für die Präsidentschaftswahl. Das dürfte auch daran liegen, dass die für ihre Offenheit und Herzlichkeit viel geliebte Karrierefrau und Stilikone so etwas wie der Gegenentwurf der beiden alten Männer ist.

Das Problem: Michelle Obama hat mehrfach öffentlich gesagt, dass sie keinerlei Interesse an dem Job habe und sogar ihre tiefe Abneigung gegen den Politikbetrieb in Washington zum Ausdruck gebracht.

Gretchen Whitmer un Gavin Newsom – Zwei amtierende Gouverneure könnten gegen Biden getauscht werden

Michigans Gouverneurin Gretchen Whitmer ist sehr einflussreich.
Michigans Gouverneurin Gretchen Whitmer ist sehr einflussreich.  Foto: Paul Sancya/AP/dpa

Die dritte einflussreiche Frau, deren Name immer wieder fällt, ist Gretchen Whitmer, die Gouverneurin von Michigan. Die Juristin gilt als herausragende Problemlöserin und ist mit ihren 52 Jahren vergleichsweise jung.

Gavin Newsom, Gouverneur von Kalifornien, wird als Ersatzkandidat bei der Präsidentschaftswahl gehandelt.
Gavin Newsom, Gouverneur von Kalifornien, wird als Ersatzkandidat bei der Präsidentschaftswahl gehandelt.  Foto: Rich Pedroncelli/Pool AP/dpa

Gavin Newsom (56) ist Gouverneur von Kalifornien und wird als möglicher regulärer Präsidentschaftskandidat der Demokraten für 2028 gehandelt. Newsom verteidigte Biden nach dessen denkwürdigem Auftritt im US-Fernsehen gegenüber Medien und bezeichnete ihn als überzeugende, durchsetzungsstarke und kompetente Führungsfigur. 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben