Wer wird Joe Bidens Nachfolger? So geht es jetzt im US-Wahlkampf weiter
Nachdem US-Präsident Joe Biden seinen Rückzug aus dem Wahlkampf verkündet hat, steht jetzt die Frage im Raum, wer sein Nachfolger wird. Wie geht es für die Demokraten weiter?
Am Sonntag verkündete Joe Biden (81) seinen Rückzug aus der US-Präsidentschaftskandidatur. "Obwohl es meine Absicht war, mich um eine Wiederwahl zu bemühen, glaube ich, dass es im besten Interesse meiner Partei und des Landes ist, wenn ich mich zurückziehe und mich für den Rest meiner Amtszeit ausschließlich auf die Erfüllung meiner Pflichten als Präsident konzentriere", schrieb der amtierende Präsident auf der Plattform "X".
Nun steht die Frage im Raum, wer Bidens Nachfolger wird. Die Demokraten müssen sich jetzt dieser Mammutaufgabe stellen und haben dafür nicht viel Zeit. Alle wichtigen Entwicklungen in der US-Wahl sind hier im News-Blog nachzulesen.
Nach Biden-Rücktritt: Suche nach Nachfolger – wie geht es jetzt weiter?
Die Demokraten müssen in kürzester Zeit umsatteln und die Nachfolge regeln. Denn vom 19. bis 21. August wird bei einem Parteitag in Chicago im Bundesstaat Illinois der Präsidentschaftskandidat offiziell nominiert. Durch Bidens Rücktritt sind die Delegierten in Chicago nicht mehr an den Ausgang der internen Vorwahl, die der 81-Jährige gewonnen hatte, gebunden und frei in ihrer Entscheidung.
Das heißt, das Rennen ist für alle möglichen Hochkaräter aus der Partei, die sich in einen Blitz-Wahlkampf stürzen können, offen. Allerdings: Die Demokraten werden wohl so kurz vor der Wahl wenig Interesse an einem offenen Konkurrenzkampf mit mehreren Ersatzkandidaten haben. Wahrscheinlicher ist, dass sie versuchen, die Partei vorab hinter einer neuen Spitzenperson zu versammeln.
Wer wird Bidens Nachfolger? US-Präsident unterstützt Kamala Harris
Bidens Vizepräsidentin, Kamala Harris, gilt als natürliche Nachfolge Bidens. Der 81-Jährige hatte kurz nach seinem Rücktritt Harris als Präsidentschaftskandidatin vorgeschlagen und sogar eine Spendenaktion für sie ins Leben gerufen.
Doch reicht das für eine Kandidatur? Immerhin waren die Umfragewerte der 59-Jährigen schlecht ausgefallen. Angesichts von Bidens Hängepartie gewann sie zuletzt aber an Zuspruch, vor allem aus pragmatischen Gründen. Die Parteitags-Delegierten sind von Bidens Vorschlag keineswegs gebunden.
Nach Bidens Rücktritt im US-Wahlkampf: Wie gut stehen Kamala Harris Chancen?
Harris ist die erste Frau und die erste Schwarze, die den Eid als US-Vizepräsidentin abgelegt hat. Ihr Vater wanderte einst aus Jamaika ein, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter, eine Krebsforscherin und Bürgerrechtlerin, kam aus Indien. Die Demokraten brauchen also gute Gründe, Harris einfach zu übergehen.

Außerdem ist sie durch ihre Rolle national bekannt, sie hat alle Checks für Weiße Haus bereits durchlaufen und sie kann womöglich auf Bidens Spenden zugreifen, weil sie als Vize schon Teil von dessen Wiederwahlkampagne ist. Allerdings braucht Harris bis zum Parteitag auch noch einen Vizekandidaten an ihrer Seite.
Suche nach Nachfolger von Joe Biden: Welche Alternativen gibt es?
Neben Harris fielen zuletzt am häufigsten die Namen Gavin Newsom und Gretchen Whitmer. Newsom (56) ist Gouverneur des mächtigen Bundesstaates Kalifornien. Er hat sich national einen Namen gemacht und intensiv an seinem politischen Profil gearbeitet, zuletzt unter anderem mit viel beachteten Auslandstrips.

Whitmer (52) ist Gouverneurin von Michigan und gilt seit Längerem als aufstrebende Kraft in der Partei. Vor der Wahl 2020 hatte Biden sie als seine Vize in Erwägung gezogen. US-Medien zufolge sollen beide intern klargemacht haben, dass sie für die zweite Reihe als mögliche Vizes für Harris nicht zur Verfügung stehen.

Offen ist jetzt, ob es nach Bidens Ausstieg bei dem beschleunigten Verfahren bleiben könnte. Damit bliebe allerdings noch weniger Zeit, um einen Biden-Ersatz in der Öffentlichkeit in Stellung zu bringen.