Friedrich Merz äußert sich zu seiner Kanzlerwahl: „Ist normal, dass nicht alle zustimmen“
Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz hat einen turbulenten Tag hinter sich. Zum ersten Mal benötigte es zwei Wahlgänge, um den Kanzler zu bestimmen. Nun äußert sich der neue Amtsträger selbst dazu.
Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sieht trotz der turbulenten Kanzlerwahl eine solide Vertrauensbasis für die Arbeit in seiner schwarz-roten Koalition. „Es ist ein ehrlicher Tag gewesen, aber am Ende des Tages auch ein Vertrauensbeweis der Koalition aus CDU, CSU und SPD“, sagte Merz in einer ARD-Sondersendung, in der er sein erstes Interview als Bundeskanzler gab.
Er habe nach diesem Tag „keinen Zweifel“, dass die Koalition „vertrauensvoll zusammenarbeiten“ werde, betonte er. Es habe trotz der Abweichung vom ursprünglichen Zeitplan „einen ordentlichen, stilvollen Regierungswechsel“ gegeben.
Zitterpartie bei Kanzlerwahl: Friedrich Merz will „keine Motivforschung“ betreiben
Die Kanzlerwahl war zuvor überraschend zur Zitterpartie geworden. Merz wurde erst im zweiten Wahlgang zum Kanzler gewählt, weil ihm im ersten Anlauf sechs Stimmen zur notwendigen Mehrheit von 316 Stimmen fehlten.
Es sei „normal, dass nicht alle zustimmen“, sagte Merz zum Ergebnis des ersten Wahlgangs. Die Verfassung habe für diesen Fall Vorkehrungen getroffen. Alle Fraktionen hätten in einem „einstimmigen Konsens“ eine Fristverkürzung ermöglicht und somit den Weg für eine zweite Abstimmung freigemacht, sagte Merz. Die Motive derjenigen aus den Reihen der eigenen Koalition, die zunächst nicht für ihn gestimmt hätten, kenne er nicht. Er werde aber auch „keine Motivforschung“ betreiben. Das Entscheidende sei, dass sich die Koalition nun an die Arbeit machen könne.
Stimme.de