Deutschlandticket bald teurer? Neues Finanzierungsmodell vorgeschlagen
Eine Arbeitsgruppe von Union und SPD will am Deutschlandticket festhalten. Sie schlagen aber ein neues Finanzierungsmodell vor – welches die Kosten in die Höhe treiben könnte.
In Deutschland laufen die Koalitionsverhandlungen heiß. Die Arbeitsgruppen beraten über Themen wie Migrationspolitik, Steuern – und auch über die Finanzierung der Infrastruktur. Die Arbeitsgruppen von CDU, CSU und SPD wollen das Deutschlandticket im Nahverkehr langfristig sichern: Das Ticket soll aber ab 2027 teurer werden. Das geht aus dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Papier der Arbeitsgruppe Verkehr und Infrastruktur, Bauen und Wohnen hervor.
Erst im Januar war der Monatspreis des Tickets um fast ein Fünftel von 49 Euro auf 58 Euro gestiegen. Seit Mai 2023 ermöglicht das Deutschland-Abo bundesweit Fahrten in sämtlichen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs zum einheitlichen Monatspreis. Es hat die unübersichtliche Tarifstruktur im öffentlichen Verkehrssektor erheblich vereinfacht.
Deutschlandticket soll bis 2027 teurer werden: Endgültige Einigung noch ausstehend
In den Jahren 2025 und 2026 soll der bisherige Preis laut den Koalitionsverhandlungen abgesichert werden. Das bedeutet, es soll in diesen Jahren keine Preiserhöhung geben. Ab 2027 soll laut Papier der Anteil der Nutzerfinanzierung „schrittweise und sozialverträglich“ erhöht werden. Um Planungssicherheit für die Kunden, aber auch für Bund und Länder bei der Finanzierung zu gewährleisten, sollen die Kosten für das Ticket nach einem festen Schlüssel aufgeteilt werden, wie es im Papier heißt.
„Wir beraten über die Fortsetzung des Deutschlandtickets sowie den Ausbau und die Modernisierung des Öffentlichen Personennahverkehrs.“– Auszug aus Sondierungspapier von CDU, CSU und SPD –
Das bedeutet, es könnte ab 2027 eine erhebliche Preiserhöhung des Tickets geben. In den Koalitionsverhandlungen gibt es aber noch keine endgültige Einigung – über den Vorschlag der Arbeitsgruppe beraten nun die Chefverhandler der Parteien. Generell stehen zudem Vorschläge aus den Arbeitsgruppen unter Finanzierungsvorbehalt.
Preiserhöhung beim Deutschlandticket steht an: Neues Konzept für Finanzierung
Die Finanzierung des bundesweit gültigen Tickets durch Bund und Länder ist nur bis Ende des Jahres gesichert. Nur noch für dieses Jahr sind Bundesmittel festgeschrieben. Der Bund gibt pro Jahr einen Zuschuss von 1,5 Milliarden Euro, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsbetrieben auszugleichen – denn die meisten ÖPNV-Abos waren zuvor deutlich teurer. Die Länder geben ebenfalls insgesamt 1,5 Milliarden Euro. Festgeschrieben ist das im Regionalisierungsgesetz. Für eine Fortführung des Tickets über 2025 hinaus müsste das Gesetz geändert werden.