„Mit Realität nichts zu tun“: Merz erschüttert über Scholz’ Wirtschaftspolitik
Die beiden Kanzlerkandidaten Olaf Scholz und Friedrich Merz diskutieren beim TV-Duell. Beim Thema Wirtschaft findet der CDU-Chef klare Worte an den Noch-Kanzler.
Beim TV-Duell von ARD und ZDF hat Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz die Wirtschaftspolitik der Ampel-Koalition scharf kritisiert. „Ich bin einigermaßen erstaunt, welche Wahrnehmung Sie haben“, sagte Merz an seinen Kontrahenten, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), gewandt.
Deutsche Unternehmen würden „reihenweise“ ins Ausland gehen, außerdem gebe es „eine Insolvenzwelle wie in den letzten 15 Jahren nicht“, kritisierte der CDU-Chef. „Das ist Deindustrialisierung!“ Das Problem sei, ergänzte Merz: „Was da weg geht, kommt nie wieder zurück.“ Sein Fazit zu Scholz’ Wirtschaftspolitik: „Das hat mit der Realität da draußen ehrlich gesagt gar nichts zu tun.“
Scholz kontert Kritik an Wirtschaftspolitik: „Ich habe die Ukraine nicht überfallen!“
Scholz ließ das nicht gelten. Es gebe aktuell 46 Millionen Erwerbstätige in Deutschland, Tendenz steigend. Außerdem seien die Arbeitslosenzahlen niedrig. Es bringe nichts, alles schlechtzureden, ergänzte Scholz.
Nur die Ampel-Koalition für die aktuelle Wirtschaftsflaute verantwortlich zu machen, greife zu kurz, so der Kanzler, Schuld sei der Ukraine-Krieg. „Ich habe die Ukraine nicht überfallen. Ich habe die Gaslieferungen nciht eingestellt. Ich habe nicht dafür gesorgt, dass wir in dieser wirtschaftlichen Situation sind - das war Putin!“
Scholz gegen Merz: Kanzlerkandidaten von SPD und CDU trafen bei TV-Duell aufeinander
Olaf Scholz (SPD) und Friedrich Merz (CDU) treffen am Sonntagabend beim TV-Duell von ARD und ZDF aufeinander. Die beiden Kanzlerkandidaten ihrer Parteien diskutieren 90 Minuten lang zu aktuellen politischen Themen, die bei der Bundestagswahl am 23. Februar entscheidend sind. Moderiert wird das TV-Duell von Sandra Maischberger und Maybrit Illner. Die Sendung ist im Nachhinein in den jeweiligen Mediatheken abrufbar.
Das Sendungsformat löste im Vorhinein Kritik aus, weil nur die Kanzlerkandidaten von SPD und Union eingeladen wurden. Die übrigen Parteien mussten sich mit einem gesonderten TV-Duell begnügen, das am Donnerstagabend stattfand.

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