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Meinung zur Kinder- und Jugendmedizin
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Wie Deutschland seine Kinder behandelt, ist erbärmlich

  
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Seit Jahren ist bekannt, dass die Kinder- und Jugendmedizin unterfinanziert ist. Das hat in der Folge zu Versorgungsengpässen geführt. Trotzdem reagiert die Politik nicht angemessen – und verbaut Kindern damit Lebenschancen, meint unsere Autorin.

  
Die Situation in der Kinder- und Jugendmedizin ist weiter angespannt.
Die Situation in der Kinder- und Jugendmedizin ist weiter angespannt.  Foto: Britta Pedersen/zb/dpa

Für ihre Duldsamkeit waren Kinderärzte in der Vergangenheit bekannt. Dafür, ihre kleinen Patienten auch unter denkbar schwierigen Rahmenbedingungen mit Ruhe und Empathie zu versorgen. Doch das Erdulden der politisch herbeigeführten Zustände hat inzwischen ein Ende. Die Mediziner werden laut, und das hat gute Gründe. Was sich unsere Gesellschaft gegenüber den Jüngsten und Schwächsten erlaubt, ist erbärmlich. Weil seit Jahren eine riesige Finanzierungslücke in allen Bereichen der Kindermedizin klafft, fallen Leistungen einfach weg. Die Konsequenzen für die Gesundheit und das spätere Leben der Kinder - und für die Gesellschaft als Ganzes - sind teilweise fatal.

 


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Notstand in der Kinder- und Jugendmedizin: Unterfinanzierung gefährdet die Kindergesundheit


Das System muss sich endlich ändern

Damit muss Schluss sein. Es ist höchste Zeit, dass Ärzte die Wut, die sich bei ihnen aufgestaut hat, verbalisieren. Dass sie deutlich sagen und zeigen: So geht es nicht weiter. Die Gesellschaft darf die Kinder nicht derart im Stich lassen. Und die Kinderärzte sind nicht länger bereit, durch Selbstausbeutung Planungs- und Finanzierungsdefizite aufzufangen, die die Politik zu verantworten hat. Auch Eltern können aktiv werden und zum Beispiel an ihre Abgeordneten schreiben. Denn offenbar haben alle in blumige Worte verpackten Maßnahmen zur Linderung des Notstands in der Kinder- und Jugendmedizin die Lage bislang nicht einen Deut verbessert.

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