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Die Heilbronner Sommerzone ist gut gemeint, kommt aber nicht gut an

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Händler in der Heilbronner Innenstadt schlagen Alarm, weil die Kundschaft ausbleibt. Dabei war die Idee, per Sommerzone ein chilliges Ambiente zu schaffen, gut, findet unsere Autorin. Doch offenbar sind den Kunden Parkplätze wichtiger.

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Sommerzone in der Turmstraße Heilbronn: Die begrünten Aktionsbereiche sind umstritten, Händler schlugen zuletzt Alarm. Foto: Archiv
Sommerzone in der Turmstraße Heilbronn: Die begrünten Aktionsbereiche sind umstritten, Händler schlugen zuletzt Alarm. Foto: Archiv  Foto: Seidel, Ralf

Eigentlich ist die Idee eine gute, aber gut gemeint kommt eben nicht immer gut an. Die Sommerzonen der Stadt Heilbronn jedenfalls sorgen für negative Schlagzeilen statt wie erhofft für chillig-urbanes Flair. Die ansässigen Händler schlagen mit einer Petition Alarm, weil die Kundschaft ausbleibt. Was dramatisch klingt, könnte ebensolche Auswirkungen haben, fürchten die Unterzeichner.

Noch immer sind Parkplätze vor der Haustür offenbar ein entscheidendes Attraktivitätsmerkmal für Innenstadtgeschäfte. Wenn gleich die ganze Straße gesperrt ist, wird es kritisch. Auch wenn der Anspruch mancher Kunden nicht nachvollziehbar ist, so ist er doch Realität. Die Menschen stimmen buchstäblich mit den Füßen ab - oder eben nicht.

Partyreste statt lesender Menschen in der Sommerzone: So halten Passanten nicht inne

So ist das Projekt, das die Innenstadt beleben sollte, zum Stolperstein geworden. Dass Händler und Gastronomen das Nachsehen bei einer solchen Aktion haben, ist nicht im Sinne des Erfinders. Zumal die Sommerzone auch bei Passanten nicht den erhofften Erfolg hat - kommt man zufällig vorbei, findet man schon mal die Reste der letzten Party statt lesende Menschen auf den Bänken. Das ist schade angesichts der Investitionen, aber ebenfalls Realität. Gut, dass die Verwaltung jetzt offenbar ihre Gesprächsbereitschaft signalisiert hat. Aber sie wird weiterhin den Spagat zwischen gutem Stadtklima und Wirtschaftsförderung machen müssen. Am Ende braucht die Stadt beides.

Weniger Bürokratie, schnellere Verfahren - das Wahlversprechen ist oft gehört. Die sogenannten beschleunigten Verfahren für Flächen zur Wohnbebauung waren ein positives Beispiel für die zügige Umsetzung von Baugenehmigungen. Doch Schule wird es nicht machen. Künftig soll auch bei kleinen Neubaugebieten zuerst eine Umweltprüfung fällig sein. Damit wird es wieder länger dauern, bis gebaut werden kann. Den Ämtern sind gesetzlich die Hände gebunden, das bedeutet mehr Aufwand, höhere Kosten und keine pragmatische Lösung, die angesichts des steigenden Bedarfs an Wohnraum notwendig wäre. Artenschutz ist wichtig, keine Frage, Flexibilität aber auch.

Musikalischer Sundowner in Eppingen: Absage wegen Dauerregen

Flexibel mussten in den vergangenen Tagen auch Veranstaltungsbesucher sein. Dauerregen setzte manche Bühne unter Wasser, die Regenjacke wurde zum treuen Begleiter. In Eppingen beispielsweise wurde der musikalische Sundowner im Weiherpark abgesagt. Die Verantwortlichen zogen lieber die Reißleine, als im Schlamm zu stehen. Für den Festivalsommer, der das Gartenschaufeeling in der Stadt wiederbeleben soll, ist es hoffentlich nur eine kurze Unterbrechung. Immerhin ist Besserung in Sicht.

 
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