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Meinung zur erneuten Flucht aus der Psychiatrie in Weinsberg: Unzumutbar

  
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Erneut flüchtet ein Mann aus dem Zentrum für Psychiatrie in Weinsberg und die Menschen in der Region erfahren davon zu spät, meint unser Autor.

  

Die erneute Flucht eines Patienten aus dem Zentrum für Psychiatrie (ZfP) in Weinsberg innerhalb von knapp drei Wochen ist unzumutbar. Die Diskussion um die Sicherheitsvorkehrungen psychiatrischer Krankenhäuser und die Frage darüber, ob suchtmittelabhängige Straftäter statt ins Gefängnis in ein Krankenhaus sollten, kommt zu spät. Das zeigt der Ausbruch von vier Insassen vor gut zwei Wochen. Auch wenn von einer offenen Station gesprochen wird, befanden sich die Männer in beiden Fällen im Vollzug. Ein weiteres Problem: Intransparenz und eine verspätete Warnung der Öffentlichkeit.

Wenn die Polizei mit einem Hubschrauber nach einem entflohenen Insassen sucht und die Bevölkerung davor warnt, Fremde ins Haus zu lassen oder Anhalter mitzunehmen, sind Fragen nach der Gefahr, die von Entflohenen ausgeht, berechtigt und müssen beantwortet werden.

Dass die Bevölkerung erst mehr als einen halben Tag nach der Flucht des Mannes per Pressemitteilung gewarnt wird, ist schwer vermittelbar. Bereits nach der spektakulären Flucht der vier Straftäter stand die Informationspraxis in der Kritik. Man kann es nur mit einem Wort bezeichnen: Es sind Kommunikationspannen, die zügig behoben werden müssen. Die Bevölkerung hat ein Recht auf Information.


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