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Absage von Eritrea-Fest in Stuttgart: Einzig mögliche Entscheidung

  
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Nach den schweren Ausschreitungen am vergangenen Samstag ist eine neuerliche Eritrea-Veranstaltung in Stuttgart abgesagt worden. Alles andere wäre blanker Hohn gegenüber den Polizisten gewesen, meint unser Autor.

  
Einsatzkräfte der Polizei stehen nach Ausschreitungen bei einer Eritrea-Veranstaltung auf der Straße. Die Polizei will trotz der Absage am kommenden Samstag mit erhöhter Präsenz vor Ort sein.
Einsatzkräfte der Polizei stehen nach Ausschreitungen bei einer Eritrea-Veranstaltung auf der Straße. Die Polizei will trotz der Absage am kommenden Samstag mit erhöhter Präsenz vor Ort sein.  Foto: Jason Tschepljakow (dpa)

Die Stuttgarter Stadtverwaltung hat ihren Job erledigt und offenbar hinter den Kulissen ordentlich Druck gemacht. Das Rathaus und  der veranstaltende Verband der eritreischen Vereine in Stuttgart und Umgebung e.V. haben den Mietvertrag für eine Halle in Stuttgart-Zuffenhausen "einvernehmlich" aufgehoben.

Im Stuttgarter Stadtteil hätte am Samstag ein Eritrea-Fest mutmaßlich regimetreuer Gruppen stattfinden sollen. Und das eine Woche, nachdem selbsternannte eritreische Oppositionelle wenige Hundert Meter entfernt eine Gewaltorgie losgetreten hatten.


Dabei wurden 31 Polizisten verletzt. Alles andere als eine Absage wäre ein Schlag ins Gesicht der Polizeikräfte gewesen. Sie haben es ausbaden müssen, dass Konflikte aus weit entfernten Ländern gewaltsam in deutschen Städten ausgetragen werden. Es muss alles getan werden, das in Zukunft zu verhindern. Dazu hätte auch ein Verbot der Veranstaltung gehört, hätte man sich nicht "einvernehmlich" geeinigt, wie es jetzt heißt. 

Festhalten an der Eritrea-Veranstaltung wäre unverantwortlich gewesen

Dabei hatten Vertreter des Dachverbands der eritreischen Vereine das Festhalten an der Veranstaltung im Vorfeld noch zur Grundsatzfrage der Demokratie stilisiert und gewarnt, vor Gewalt zu kapitulieren. Das ist leicht gesagt, wenn es Polizistinnen und Polizisten sind, die sich der Gewalt entgegenstellen müssen. In der aufgeheizten Atmosphäre war diese Trotzhaltung unverantwortlich. Jetzt muss in Ruhe über Wege diskutiert werden, wie ähnliche Krawalle in Zukunft verhindert werden können. Dabei dürfen die Kommunen nicht auf das Wohlwollen fragwürdiger Vereine angewiesen sein. 

 


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