Mehr gezielte Therapieangebote bei Post Covid sind nötig
Betroffene mit Long oder Post Covid sind häufig verzweifelt. Über die Krankheit, ihren Verlauf und Behandlungsmethoden ist noch zu wenig bekannt. Für Forschung und Hilfsangebote müssen politische Konzepte her, meint unsere Autorin.
Junge, ehemals aktive Menschen, die ihren Alltag nicht mehr bewältigen und nicht mehr arbeiten können: Es gibt Betroffene, bei denen Covid vorbeigegangen ist, aber erhebliche Symptome geblieben sind. Sie leiden unter Atemnot, dauerhafter Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten oder Gedächtnisproblemen. Zusätzlich zu den körperlichen Einschränkungen kommt die Angst: Wie lange wird das so bleiben, werde ich wieder gesund? Wie steht es um Arbeit und Lebensunterhalt? Das macht Long und Post Covid auch zu einer gravierenden psychischen Belastung, die Beschwerden werden dadurch womöglich verschlimmert. Ein Teufelskreis.
Wir sind im Jahr drei der Pandemie. Impfstoffe, die gegen schwere Verläufe der akuten Erkrankung helfen, sind gefunden. Nun muss es darum gehen, die Langzeitfolgen besser zu verstehen und behandeln zu lernen. Denn Post Covid droht sich zu einem ernsten Problem auszuwachsen. Möglicherweise 17 Millionen Betroffene in Europa, das sind enorme Zahlen. Auch die volkswirtschaftlichen Schäden durch den anhaltenden Ausfall Erwerbstätig er könnten zu einer Belastung werden. Doch es gibt kaum spezialisierte Therapieangebote. Für die Forschung und den Ausbau von Hilfen müssen politische Konzepte her − und deutlich mehr Geld.


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